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Diese Sehnsucht in meinem Herzen

Diese Sehnsucht in meinem Herzen

Titel: Diese Sehnsucht in meinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Safrey
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wieder die mit dem rohen Keksteig.“
    „Hm…“ Josey musterte Nate von der Seite, betrachtete sein Profil. Mit einem Ohr hörte sie zwar, was er zu ihr sagte, aber im Grunde fragte sie sich immer noch, was mit ihm los war. Irgendwann würde sich schon noch eine Gelegenheit bieten, ihn genauer darüber auszufragen. Was heute geschehen war, würde sie jedenfalls nicht so leicht vergessen.
    „… mich heute mit Derek getroffen“, erzählte Nate gerade.
    Josey schreckte aus ihren Gedanken auf und gab sich große Mühe, sich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren. „Ach, Derek! Ich vermisse ihn richtig. Wir haben uns auch schon so lange nicht mehr…“
    „Ja, genau das hat er auch über dich gesagt. Aber irgendwie schaffen wir es nie, uns zu dritt zu treffen, weil ihr beide ja immer noch eure Hausaufgaben machen müsst.“ Nate und Josey liefen die Stufen zur U-Bahn-Haltestelle hinunter, kauften zwei Tickets und stiegen schnell in den Zug, der gerade mit quietschenden Bremsen hielt.
    Josey suchte sich einen Haltegriff und fuhr einfach mit dem Gespräch fort, als hätte es keine Unterbrechung gegeben. „Na toll, Nate, schieb du nur uns immer die Schuld in die Schuhe. Dabei nimmst du dir doch auch ständig Arbeit mit nach Hause. Ich sag dir mal was: Organisier du ein Treffen mit Derek, und ich bin dabei. Garantiert. Wann immer du willst.“
    „Hm, auf dem Weg zu deiner Schule hatte ich mir überlegt, dass ihr doch eigentlich morgen Abend zum Essen zu mir kommen könntet. Ich koche uns was, und ihr zwei könnt euch ja darüber streiten, wer den Wein mitbringt und wer den Nachtisch organisiert. Wobei ich ja dafür wäre, dass du dich um den Nachtisch kümmerst – du machst immer die besten Konditoreien ausfindig.“
    Josey biss sich auf die Unterlippe. „Oje, daraus wird leider nichts. Ich hab morgen nämlich eine, nun ja…“ Verabredung, beendete sie im Geiste den Satz.
    Wieso war es ihr eigentlich so unangenehm, Nate davon zu erzählen? Schließlich hatte sie ihm doch früher auch immer lang und breit von ihren Verabredungen berichtet und ihn damit fast zu Tode gelangweilt. Vielleicht war es ihr ja diesmal peinlich, weil er wusste, worum es ihr jetzt ging? Dass sie nämlich auf der Suche nach dem Mann fürs Leben war? Irgendwie ja ein bisschen albern, andererseits…
    hatte sie mit Nate ausführlich darüber gesprochen, und er hatte signalisiert, dass er sie dabei unterstützen wollte. Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ich habe morgen eine Verabredung“, gestand sie schließlich.
    Damit hatte er nicht gerechnet. „Du triffst dich mit jemandem? Mit wem?“
    Gerade hatte er die Frage gestellt, da fiel ihm auch schon die Antwort ein.
    Josey lächelte. Offenbar dachte sie, er führe sie an der Nase herum. „Mit Matt.“
    „Mit was für einem Matt?“
    Nun wirkte sie fast ein bisschen verärgert. „Na, Matt eben. Der aus dem Videoladen. Bei den ausländischen Filmen.“
    Einen Moment lang starrte Nate sie verwirrt an. „Ich dachte, der hieß Mike.“
    „Nein, Matt.“
    „Wie ist es denn dazu gekommen?“
    „Ach, er hat mich gestern angerufen. Ich hätt’s dir ja erzählt, aber du hast den Hörer nicht abgenommen, als ich bei dir durchgeklingelt habe“, erinnerte sie Nate.
    „Aha.“
    „Das ist alles, was du dazu zu sagen hast? Aha?“
    „Was soll ich denn sonst dazu sagen?“
    „Weiß ich auch nicht.“ Sie wandte sich ein Stück von ihm ab, tat so, als würde sie sich ganz auf eine der Werbeanzeigen in der U-Bahn konzentrieren, und seufzte demonstrativ. Nate war sich sicher, dass sie bloß so reagierte, um ihm Schuldgefühle zu machen – dafür, dass er nicht angemessen auf ihre Neuigkeit reagiert hatte.
    Widerwillig ließ er sich schließlich doch auf das Thema ein. „Was wollt ihr denn morgen unternehmen?“
    „Wir gehen vielleicht ins Kino, ist noch nicht ganz raus.“
    „Du musst aber übermorgen wieder zur Schule.“
    „Das weiß ich selbst, Dad.“
    Nate zuckte zusammen und hoffte, dass sie ihm das nicht anmerkte, sondern seine plötzliche Bewegung dem Schaukeln der U-Bahn zuschrieb. Klar, sie machte sich gerade über ihn lustig, aber dabei hatte sie ihn mit der schlimmsten Anrede bedacht, die er sich hätte vorstellen können. Dad. Dabei hatte Nate dafür sorgen wollen, dass ihn in seinem ganzen Leben niemand so nennen würde.
    Im Moment schien sie ihn jedoch gar nicht zu beachten, stattdessen starrte sie angestrengt in den unterirdischen Tunnel hinaus, durch den die Bahn gerade

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