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Diesen Cowboy muss ich küssen

Diesen Cowboy muss ich küssen

Titel: Diesen Cowboy muss ich küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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“Meine Mutter hat ihr Hörvermögen als Teenager durch ein schlimmes Fieber verloren. Sie hört noch ein bisschen, aber nur, wenn sie ein Hörgerät trägt.”
    Will blickte Dana von der Seite verstohlen an. “Mein Vater dagegen ist taub geboren, und niemand weiß, wie oder warum das passiert ist. Taubheit soll schon in früheren Generationen seiner Familie vorgekommen sein, bei einem Großonkel oder so.” An ihrer Miene sah er, dass es Dana allmählich aufging, worauf er hinauswollte. Rasch fuhr er fort, denn wenn er jetzt aufhörte, würde er nicht mehr den Mut haben, die Sache zu Ende zu bringen - Dana zu sagen, was er noch niemandem gesagt hatte. “Also ist es genetisch bedingt, was bedeutet, dass es weitervererbt werden kann.”
    “Aber du bist doch gar nicht taub, Will.”
    “Das bedeutet gar nichts”, gab er schroff zurück. Er war wütend - nicht auf sie, sondern auf die Umstände. Nachdem er einmal tief durchgeatmet hatte, fuhr er fort: “Soweit die Genforscher es mir erklärt haben, bedeutet es, dass bei mir eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent besteht, dass ich ein gehörloses Kind zeugen würde.”
    “Und was wäre daran so falsch?”
    Freudlos lachte er auf. “Und das fragst du, obwohl du mit Callie zusammenlebst?”
    “Du scheinheiliger Kerl”, fauchte Dana erbost. “Du redest ja genauso wie Rob. Du bist doch derjenige, der mir gesagt hat, ich sollte Callie als die akzeptieren, die sie ist und die sie sein könnte. Diesen Rat hast du mir wohl nur gegeben, weil sie das Kind von jemand anderem ist, was?”
    “Darum geht es doch gar nicht”, entgegnete Will. “Ich liebe Callie, als wäre sie mein eigenes Kind. Aber ich weiß, wie hart es ist, wenn man nicht dazugehört. Warum sollte ich wissentlich ein Kind einer solchen Situation aussetzen wollen?”
    “Weil das Leben immer ein Risiko ist. Und weil du so viel Liebe zu geben hast, auch wenn du ein Kind hättest, das nicht ganz gesund ist. Und außerdem könntest du genauso gut ein Kind zeugen, das hören kann.”
    “Es wäre nicht fair, Dana. Es wäre einfach nicht fair.”
    “Nicht fair für wen?”
    “Für jeden.”
    Danas Stimme wurde auf einmal eisig. “Also gut. Dann mach nur ruhig weiter so und spiel den großen Märtyrer, Will. Es ist schließlich dein Leben.” Mit diesen Worten ließ sie ihn stehen.
    Das Zuschlagen der Haustür symbolisierte für ihn auch das Ende von dem, was zwischen ihm und Dana Landry war, und dass auch nie mehr hätte sein können. Genau das zu beweisen, war doch seine Absicht gewesen. Und weshalb empfand er dann einen derart quälenden Schmerz?
    Am nächsten Tag nahm Will Dana und Callie auf einen Spaziergang durch das Gelände mit. Dana hatte den Verdacht, dass er sie lediglich aus Pflichtgefühl mitgenommen hatte. Denn seitdem sie das Haus verlassen hatten, hatte er kaum mehr als zwei Worte an sie gerichtet.
    Nun waren er und Callie vor einem rostigen Zaun stehen geblieben und knieten sich hin, um die Spuren zu untersuchen, die irgendein Tier dort hinterlassen hatte. Will sprach mit Stimme und Händen zu Callie und forderte sie dazu auf, zu erraten, um welches Tier es sich gehandelt haben könnte.
    Dana stand daneben und kam sich überflüssig vor. Dabei konnte sie es Will nicht einmal übel nehmen, dass er sie ignorierte. Gestern Abend hatte sie ihn verletzt. Sie hatte den Schmerz und das Bedauern in seinen dunklen Augen gesehen. Er hatte sich ihr anvertraut, und sie hatte ihm kaltherzig die Tür vor der Nase zugeschlagen. Jetzt blieb ihr nichts anderes übrig, als zu versuchen, die Dinge zwischen ihnen wieder in Ordnung zu bringen.
    Dana zeigte auf die Abdrücke. “Vielleicht sind das ja Bärentatzen.”
    Wills Blick schoss hoch. Er war eindeutig beunruhigt. Callie schaute zu ihrer Mutter auf und zupfte Will dann am Ärmel, damit er übersetzte. Als er dies tat, machte sie ein ängstliches Gesicht.
    “He, ihr zwei”, meinte Dana. “Das war doch bloß ein Scherz.”
    Will stand auf. “Soviel ich weiß, gibt es hier keine Bären.” Ermutigend lächelte er Callie zu. “Alles klar, Cowgirl?”
    Callie stand ebenfalls auf, wischte sich die dreckigen Finger an den Jeans ab und nickte, wirkte aber nicht überzeugt.
    Dana band Callies Pferdeschwanz fester und strich ihr eine Strähne aus der Stirn. “Es ist ganz schön heiß hier draußen, stimmt’s?”
    Callie nickte heftig.
    “Kannst du mir zeigen, wie das Zeichen für ‘heiß’ geht, Schatz?”
    Einen Moment lang starrte Callie sie an und

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