Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diesen Cowboy muss ich küssen

Diesen Cowboy muss ich küssen

Titel: Diesen Cowboy muss ich küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
Vom Netzwerk:
vollführte dann eine so schnelle Geste, dass Dana nichts davon mitbekam. Weshalb konnte das Zeichen nicht irgendetwas Einfaches sein, wie beispielsweise seinem Gesicht Luft zufächeln? Ob sie das jemals alles lernen würde?
    “Es ist, als ob man heißes Essen aus dem Mund nimmt”, erklärte Will. Wie ein Pantomime machte er es vor. “Jetzt du.”
    Dana wiederholte die Geste. Entzückt schlug Callie die Hände zusammen.
    Will lächelte. “Nicht schlecht, aber du musst noch ein bisschen an der Form arbeiten.”
    “Sehr viel sogar, fürchte ich”, gab Dana zurück.
    “Man kann alles, wenn man es wirklich will.”
    Dana erwiderte Wills Lächeln, doch er schaute weg und ging weiter. Callie schlug im Gras ein paarmal Rad, rannte dann auf dem Pfad voraus und genoss ganz offensichtlich ihre Freiheit. Will blieb zwar ein wenig hinter Callie zurück, war Dana aber immer einige Schritte voraus.
    Als Dana das weite Gelände betrachtete, das sich vor ihnen erstreckte, sagte sie sich entschieden: Ich werde an diesem Ausflug aktiv teilnehmen, und wenn ich mich mit den Bäumen unterhalten muss.
    “Wie viel Land besitzen deine Eltern?”
    “Ungefähr hundert Morgen”, antwortete Will. “Die zwanzig Morgen auf der Westseite sind das beste Stück. Sie gehören mir.”
    Dana blieb stehen und sah ihn verwundert an. “Dir? Wieso nutzt du es dann nicht?”
    Will murmelte irgendetwas Unverständliches und ging dann noch schneller weiter.
    Dana beeilte sich, um ihn einzuholen. So leicht wollte sie es ihm nicht machen. “Ich meine, das wirkt hier doch ideal, um Pferde zu trainieren und vielleicht auch einen Stall und ein Haus zu bauen. Der perfekte Ort, um sich niederzulassen.”
    Mit einem Stirnrunzeln drehte Will sich zu ihr um. “Gib es auf, Dana. Meine Mutter liegt mir damit schon genug in den Ohren. Ich brauche das nicht auch noch von dir.”
    Aber sie hegte den Verdacht, dass seine abweisende Haltung eher mit ihrer gestrigen Auseinandersetzung zu tun hatte. “Vielleicht möchtest du ja, dass ich mich wegen gestern Abend bei dir entschuldige.”
    Ein kleiner Muskel zuckte in seinem Kiefer. “Nein. Ich möchte nicht über gestern Abend reden. Offen gestanden möchte ich überhaupt nicht reden.”
    Was für ein reizbarer, unmöglicher, sturer Holzkopf, dachte Dana ärgerlich.
    Callie, die unter einer uralten Eiche stand, schaute hinauf in die Krone mit ihren zahllos verzweigten Ästen und den grünen Blättern. Dann fing sie an, über die frei liegenden Wurzeln zu hüpfen, bis Will sie schwungvoll hochhob und auf einen der unteren Äste setzte.
    Dana lächelte, als ihr ein Zeichen wieder einfiel, das Will ihr beigebracht hatte. Sie trat an den Ast, sah hinauf zu Callie und formte mit ihrem Arm das Wort ‘Baum’. Als sie mit den Fingern wackelte, belohnte ihre Tochter sie mit einem strahlenden Lächeln und wiederholte das Zeichen. Dann streckte sie die Arme nach ihr aus, und Dana fasste sie um, damit Callie sicher vom Baum springen konnte. Callie schlang die Arme um sie und drückte sie so fest, als wollte sie ihre Mutter nie wieder loslassen.
    Es war nur ein ganz einfaches Zeichen gewesen, mit dem Dana mit ihr gesprochen hatte. Doch Callies Freude zeigte ihr, wie viel das ihrer Tochter bedeutete. Wie konnte ich nur so lange damit warten, fragte sich Dana. Wie viele solcher Momente habe ich verstreichen lassen, bloß weil ich nicht genug gelernt habe?
    Ihr war gleichermaßen zum Lachen und zum Weinen zumute.
    Will kam zu ihnen herüber, und in seinem Blick lag Zufriedenheit. Am liebsten hätte Dana ihn mit in die Umarmung eingeschlossen, hatte aber Angst, dass er sie abwehren würde.
    Die Hände in den Hosentaschen, schaute Will über das Grasland. “Ich habe immer schon gedacht, dass hier ein guter Ort wäre, um zu bauen.” Er deutete auf eine Gruppe von Eichen. “Ich würde das Haus dort bauen und zweistöckig, damit man von oben den Bach sehen kann. Und ich würde mit Kalkstein bauen. Drei oder vier Schlafräume, und eine große Wohnküche. Den Fußboden aus Hartholz und einen Kamin, der eine ganze Wand einnimmt.”
    Ein Windstoß ließ das Gras erzittern, und die Grashüpfer summten um sie herum, als wollten sie Will ihre Zustimmung zeigen.
    Dana ließ Callie herunter und trat neben ihn, erleichtert, dass er offenbar doch noch an die Zukunft glaubte. “Hört sich nach einem guten Plan an.”
    “Ja”, sagte Will. “Aber es war nur ein Traum. Träume können manchmal sehr hartnäckig sein, auch wenn man genau

Weitere Kostenlose Bücher