Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diesen Cowboy muss ich küssen

Diesen Cowboy muss ich küssen

Titel: Diesen Cowboy muss ich küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
Vom Netzwerk:
sie sich dazu bereit fühlt.”
    Wenn ich das doch nur glauben könnte, dachte Dana. “Es ist manchmal so furchtbar schwer. Ich kann sie nicht verstehen, und das frustriert mich. Und ich kann nur erahnen, wie sehr es sie frustrieren muss.”
    “Will hat mir erzählt, dass Sie die Gebärdensprache nie richtig gelernt haben.”
    Dana senkte den Kopf, um Sophias aufmerksamem Blick auszuweichen. “Ja, das stimmt. Ich verstehe ein paar Zeichen, aber lange nicht genug. Aber ich habe es mir fest vorgenommen, sie zu erlernen.”
    Sophia legte ihr eine Hand auf den Arm. “Selbstverständlich werden Sie das tun. Es ist gar nicht mal so schwierig, wenn man erst einmal bereit ist, sich darauf einzulassen. Mein Sohn ist ein guter Lehrer. Ich hatte so gehofft, dass er sich für den Lehrberuf entscheidet, anstatt Kühe zusammenzutreiben und Pferde zuzureiten. Er hat so viel mehr zu bieten.”
    Es war offenkundig, dass Sophia wenig begeistert war von Wills Berufswahl.
    “Wie ist es dazu gekommen, dass er Cowboy geworden ist?”
    Lächelnd legte Sophia das Handtuch auf die Küchentheke und setzte sich auf den Hocker Dana gegenüber. “Er ist ein Draufgänger, wie es so schön heißt. Ich habe ihn Reitstunden nehmen lassen, als er ungefähr in Callies Alter war. Als Teenager ist er dann in einen Rodeoclub eingetreten und hat gelernt, wie man ein Lasso wirft, anstatt wie ein Gentleman zu reiten.” Sie hob die Hände. “Aber was soll ich dagegen machen? Es liegt ihm nun mal im Blut.”
    “Dann gefällt es Ihnen wohl nicht besonders?”
    “Es nimmt ihn mir weg, das ist alles. Aber ich bin auch selbst schuld daran. Ich habe ihn immer dazu ermutigt, dem Ruf seines Herzens zu folgen. Und er liebt seinen Beruf. Manchmal wünschte ich, er würde ein bisschen ruhiger werden. Ich hoffe, dass er eines Tages wieder nach Hause kommt, auch wenn er mir keine Enkel schenkt.”
    Offenbar hatte Will seiner Mutter erzählt, dass er keine Kinder wollte.
    “Ganz bestimmt wird er das, Sophia. Wie Sie selbst eben gesagt haben, sobald er dazu bereit ist.” Dana stand auf. “Ich denke, ich sollte mal nach Callie schauen und mich vergewissern, dass sie keinen Unsinn macht.”
    “Heute Abend wird sie wohl keinen Unsinn mehr anstellen”, erwiderte Sophia. “Sie ist im Wohnzimmer und schläft bei meinem Mann auf dem Schoß. Der Fernseher läuft zwar, aber sie schlafen beide wie die Murmeltiere.”
    “Und Will?”, fragte Dana. “Schläft er auch schon?”
    “Nein. Er ist auf der Veranda. Dort geht er nach dem Abendessen immer hin. Um nachzudenken, glaube ich.”
    “Dann werde ich mal zu ihm gehen.”
    Sophia nickte und steckte ein paar feine Haare zurück, die sich aus ihrem Knoten gelöst hatten.
    Dana wandte sich um und wollte gehen, blieb bei Sophias nächsten Worten jedoch wie angewurzelt stehen.
    “Danke, Dana, dass Sie ihn uns nach Hause gebracht haben.”
    Langsam drehte Dana sich wieder um und erkannte tiefe Dankbarkeit in Sophias sanften grauen Augen. Eine Dankbarkeit, die sie nicht verdient hatte. “Das war seine Idee, Mrs. Baker.”
    Sophia lächelte. “Nein, ich glaube, das waren Sie.”

8. KAPITEL
    “Warum hast du mir das nicht gesagt?”
    Danas Stimme drang in Wills Gedanken, so wie der Nachtwind durch die nahen Eichen strich und die Blätter rascheln ließ.
    Ohne sich umzudrehen, blieb Will weiter an dem weißen Geländer der Veranda stehen und wartete ab. Er hatte gewusst, dass dieser Moment unausweichlich kommen würde. Danas Fragen, ihre Missbilligung. Er hatte ihr nicht nur das nicht gesagt. Es gab noch mehr Dinge, die er vor ihr geheim hielt.
    Will spürte ihre Nähe und nahm ihr blumiges Parfüm wahr, noch ehe sie ihm die Hand auf die Schulter legte, und als sie ihn berührte, schien sie seine Haut zu versengen.
    “Rede mit mir, Will.”
    Langsam drehte er sich um und stieß den Atem aus, den er unwillkürlich angehalten hatte. “Im Augenblick ist mir nicht besonders nach Reden zumute.” Vielmehr wollte er sie in die Arme nehmen und sie küssen, bis sie ihre Fragen vergessen hatte.
    Der Wind wehte ihr ein paar Haare ins Gesicht. Entschieden strich sie sie zurück. “Okay, wenn du unbedingt den Dummen spielen willst.”
    Will zuckte zusammen.
    ‘Was ist los mit deinem Dad, Will Baker? Ist er dumm?’
    ‘Willie Baker hat einen dummen Dad. Willie Baker hat einen dummen Dad …’
    Es war, als hätten sie das gestern gerufen.
    “Du hättest mir sagen müssen, dass deine Eltern taub sind”, erklärte Dana.
    Ja, das

Weitere Kostenlose Bücher