Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diesen Cowboy muss ich küssen

Diesen Cowboy muss ich küssen

Titel: Diesen Cowboy muss ich küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
Vom Netzwerk:
weiß, dass sie sich nie verwirklichen lassen.”
    Bei dieser Äußerung sank Danas Mut, und sie sah die Möglichkeit einer gemeinsamen Zukunft mit Will schwinden, wie Feuer nach einem Regen.
    Dana saß auf dem Bettrand und strich ihrer Tochter zärtlich über die Stirn. Callie duftete nach ihrem Schaumbad, und im Schein der Nachttischlampe wirkte ihr Gesicht entspannt. Nach dem anregenden Tag fielen Callie allmählich die Augen zu, und ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig.
    Vermutlich träumte sie von Feen und Wäldern. Oder von Musik und Engeln.
    Genauso sieht sie jetzt aus, dachte Dana, wie ein schlafender Engel.
    Dana schaute sich um. Sophia zufolge war dies früher Wills Zimmer gewesen, was auch nicht zu übersehen war. Die Bettwäsche war mit Cowboys hoch zu Ross bedruckt, Rodeoposter schmückten die Wände, und über dem Bettpfosten hing ein Seil.
    Einem Jungen mochte das Cowboyleben sicher romantisch erscheinen, voller Spannung und Abenteuer. Immer unterwegs von einer Stadt zur nächsten. Nein, es war nicht schwierig nachzuvollziehen, aus welchem Grund Will sich gerade für dieses Leben entschieden hatte. Seit seiner Kindheit war er immer wieder davongelaufen - vor seiner unvollkommenen Familie, die ihn liebte; vor der Chance trotz der möglichen Schwierigkeiten eine eigene Familie zu haben. Und schließlich auch vor seinen Schuldgefühlen.
    Nachdem sie Callie einen Kuss auf die warme Wange gedrückt hatte, setzte Dana sich auf die andere Seite des Doppelbetts und nahm Wills Wörterbuch zur Hand, um noch ein wenig zu lernen, bevor sie schlafen ging. Doch sie konnte sich nicht konzentrieren. Wieder und wieder kehrten ihre Gedanken zu Will Baker zurück. Er war verletzt, und sie war nicht ganz schuldlos daran.
    Ich kann die ganze Nacht hier sitzen, überlegte sie, und mir wünschen, es ungeschehen machen zu können. Oder ich kann zu ihm gehen und ihm sagen, was ich für ihn empfinde. Wie sehr ich mich nach ihm sehne.
    Als Dana das Buch zur Seite legte, öffnete es sich auf einer Seite, auf der ein Zeichen beschrieben war, das sie sofort erkannte. Es war das Zeichen, das sie jedes Mal machte, wenn sie Callie gute Nacht sagte. Immer wieder formte sie es, ehe sie das Buch schloss. Auf Zehenspitzen schlich sie dann an dem Elternschlafzimmer und dem Bad vorbei, bis sie schließlich das Gästezimmer am Ende des Flurs erreichte. Die Tür war zu.
    Nach einem tiefen Atemzug umfasste sie den Türknauf. Als er sich quietschend drehte, stieß sie einen lautlosen Fluch aus. Doch nun erinnerte sie sich. Niemand würde sie hören außer Will.
    Dana erwartete, ihn schlafend anzutreffen. Aber als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah sie ihn vor dem offenen Fenster sitzen, die Füße hatte er auf den Sims gestellt.
    Bei ihrem nächsten Schritt knarrte der Holzfußboden.
    “Hast du dich verirrt?”, durchschnitt Wills tiefe Stimme die Stille.
    “Ich wollte dir nur Gute Nacht sagen.”
    “Gute Nacht.”
    “Ich weiß, dass du es nicht hören willst, aber ich möchte dir auch sagen, dass es mir leidtut.”
    Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf. “Was denn?”
    “Was ich gestern Abend gesagt habe.”
    “Du hast nur gesagt, was du denkst.”
    “Ich neige dazu, erst zu sprechen und dann zu denken.”
    Will stieß einen tiefen Seufzer aus. “Schon gut. Entschuldigung angenommen. Träum was Schönes.”
    Dana fasste all ihren Mut zusammen und ging zu Will. Sie sah nun, dass er nur Boxershorts trug, sonst nichts. “Können wir nicht noch weiter darüber reden?”, fragte sie, wobei sie bewusst den Blick von seiner breiten Brust und den muskulösen Schenkeln löste.
    “Ich denke, es ist alles gesagt.”
    Am liebsten hätte sie ihn geschüttelt. “Das denke ich nicht.” Sie kniete sich neben den Stuhl und sah in Wills männlich schönes Gesicht. “Ich habe dich heute vermisst.”
    Die Vorhänge flatterten im Wind, Will blickte noch immer aus dem Fenster. “Ich war doch da.”
    “Körperlich ja, aber nicht gefühlsmäßig.”
    Endlich sah er sie an. “Ich fühle mich innerlich so leer. Ich habe nichts mehr zu geben.”
    “Das ist nicht wahr.”
    Er nahm die Füße vom Fensterbrett und beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie und presste die Hände zusammen. “Doch, ich fürchte ja.”
    “Ich lasse es nicht zu, dass du mich ausschließt.”
    “Dir bleibt nichts anderes übrig.”
    Oh doch, dachte Dana und war fest entschlossen, alle weiblichen Mittel einzusetzen, um Will eines Besseren

Weitere Kostenlose Bücher