Diesen Sommer bin ich dein
Es
ist für mich recht belanglos, dass er auch einer der Gäste von Mrs. Merklinger
sein wird.«
Elizabeth
tätschelte ihren Arm.
Als sie wenig
später allein in ihrem Zimmer war, erinnerte sich Lauren plötzlich an jene
Worte, auf die sie damals nicht hatte antworten können: Dann solltet Ihr
vielleicht jemanden wie Bartlett-Howe oder Stennson heiraten. Sie
verschwinden bei der geringsten Bewegung in einer Staubwolke.
Wie unglaublich
unverschämt! Wie furchtbar herzlos! Und wie absolut köstlich!
Lauren griff ein
Kissen von einem Stuhl, der in Reichweite stand, und presste es gegen ihren
Mund, während sie von Lachen geschüttelt wurde. Dann ließ sie das Kissen fallen
und griff nach einem Taschentuch, um sich die Tränen aus den Augen zu wischen.
Er sollte nicht
ermutigt werden, sagte sie sich ernst, auch nicht durch dieses heimliche
Lachen.
Es war bereits
dunkel, als sie sich den Vauxhall Gardens mit dem Boot näherten. Merklinger
hatte beim Essen erklärt, es gäbe eine Brücke, über die sie mit der Kutsche
über die Themse fahren könnten; aber warum eine wunderbare Gelegenheit
verschwenden, die romantische Bootsfahrt zu wählen, zumal all der höllische
Regen endlich aufgehört hatte, die Nacht sternenklar und der Mond fast voll
war?
Wirklich -
warum, dachte Kit, als er Miss Edgeworth ins Boot half und sich dann auf die
Bank gegenüber setzte. Er hatte auch während des Essens neben Lauren gesessen,
da Mrs. Merklinger anscheinend angenommen hatte, sie seien ein Paar -
genauso wie sie entschlossen darauf hinarbeitete, Farrington mit ihrem hübschen
kleinen Fratz von Tochter zu verkuppeln. Farrington war fest in ihren
Bekanntenkreis eingebunden.
»Und so«, sagte
Kit, »segelten sie über den Rand der Welt davon in ein Land der Wunder und der
Verzauberung. Und der sorglosen Tändelei.«
»Wir werden nur
über die Themse zu den Vauxhall Gardens gerudert, Mylord«, entgegnete sie.
»Eine Fahrt von vermutlich zehn Minuten.«
Zumindest sprach
sie direkt mit ihm. Sie hatte ein Tete-á-Tete während des Essens gemieden
und sich überwiegend mit Merklinger auf ihrer anderen Seite unterhalten.
»Ah, aber Vauxhall
ist in der Tat ein wunderschönes, verzauberndes Land«, belehrte er sie. »Und
berühmt als Schauplatz für Tändeleien und andere romantische Kapriolen. Wart
Ihr schon einmal dort?«
»Nein. Und Eure
Worte grenzen nun bereits an Anstößigkeit, Mylord.«
Er fragte sich, ob
sie wusste, wie ergötzlich sie aussah, wenn sie so spröde und empört war. Schon
zuvor hatte sie sich sehr gerade gehalten - aber seit der Erwähnung von
Tändeleien ähnelte sie entschieden einem Stock. Sie hatte das Kinn einen Zoll
angehoben und blickte hochmütig über das Wasser, anstatt seinen Blick zu
erwidern. Sie trug den lavendelfarbenen Mantel, den sie zum Theater getragen
hatte, die weite Kapuze bei der Flussüberquerung halb über ihre dunklen Locken
gezogen, obwohl der Abend milde war. Darunter trug sie ein langärmeliges Kleid
mit hoch angesetzter Taille aus elfenbeinfarbener Spitze über Seide. Er hatte
sich gefragt, als er ihrer heute ansichtig geworden war, wie es ihr trotz ihrer
vergleichsweise schlichten Kleidung bei jeder Gelegenheit gelang, die bestangezogene
Lady zu sein. Aber die Frage hatte sich fast augenblicklich selbst beantwortet:
Sie war, zusätzlich zu ihren übrigen Vollkommenheiten, eben auch eine Frau mit
erlesenem Geschmack.
Diese Erkenntnis
machte die Aufgabe dieses Abends noch beängstigender. Ihm blieben nur noch zehn
Tage für seine Wette. Er musste entweder innerhalb von zehn Tagen mit ihr
verheiratet sein oder wäre um dreihundert Pfund ärmer. Mit ihr verheiratet? in
zehn Tagen? War das möglich? Aber das Wort unmöglich hatte noch nie zu seinem
Wortschatz gehört.
Kit lauschte den
schwatzenden Stimmen um sie herum. Miss Merklinger und ihre Cousine Miss Abbott
kommentierten alles, was sie sahen, mit übersprudelnder jugendlicher
Begeisterung. Und Lauren Edgeworth, die lange abgewartet hatte, damit ihre
letzten tadelnden Worte einsinken konnten, sprach nun auch wieder, das Gesicht
noch immer halb von ihm abgewandt.
»Warum seid Ihr nur
halb bekleidet in der Serpentine geschwommen?«, fragte sie. »Warum habt ihr
Euch öffentlich zur Schau gestellt? Genießt Ihr es, Menschen zu empören, wo
auch immer Ihr hingeht?«
»Ah.« Er lachte
auf. »Dann hat man Euch also davon erzählt?«
»Und doch erwartet
Ihr von mir, dass ich es zulasse, meinen Namen mit dem Eurem in Verbindung
gebracht
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