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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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Absicht ist. Wir sind so verschieden
wie Tag und Nacht.«
    »Und doch treffen
sich Tag und Nacht in der Morgenund der Abenddämmerung flüchtig«, erwiderte er
mit erneut gesenkter Stimme und verengten Augen und näherte seinen Kopf dem
ihren um einen Zoll. »Und manchmal beschert ihr Verschmelzen dem Betrachter die
zauberhaftesten Momente aller vierundzwanzig Stunden. Ein Sonnenauf- oder
Sonnenuntergang kann vor Glanz erstrahlen und alle Leidenschaft, alles Sehnen
im Betrachter erwecken.« Er lächelte sie sündhaft an und berührte mit den
Fingerspitzen ihren behandschuhten Handrücken.
    Sie entzog ihm die
Hand mit einem Ruck und hob sie dann anmutig an, als sie sich erinnerte, dass
sie fremden Blicken ausgesetzt waren, und fächelte ihre erhitzten Wangen. »Ich
weiß nichts von Leidenschaft. ihr verschwendet Eure Zeit mit mir, Mylord. Ich
gehöre nicht zu der Art Frauen, auf die Worte wie diese irgendeine wie auch
immer geartete Wirkung hätten.«
    »Das Theater ist
gewiss überhitzt«, sagte er sanft, den Blick auf den Fächer gerichtet.
    Sie hielt jäh in
ihren Bewegungen inne, wandte den Kopf und blickte ihm gerade in die Augen. Er
erwartete, dass sie zurückweichen würde, wenn sie bemerkte, wie nah sie
einander waren, aber sie hielt Stand. Er konnte hinter ihrer Kontrolle
lauernden Zorn spüren und wollte, dass er hervorbräche, sogar an diesem sehr
öffentlichen Schauplatz. Vielleicht gerade hier. Sie würden augenblicklich zu
einem aufsehenerregenden Ondit . Aber er konnte fast sehen, wie sie ihr
Temperament zügelte, bevor sie sprach.
    »Ihr wärt gut
beraten, mich nach heute Abend nicht weiter zu verfolgen«, sagte sie. »Ich
werde keine weitere Einladung annehmen, die Euch mit einschließt, Mylord. ich
bin es gewohnt, mich in Kreisen zu bewegen, in denen sich Gentlemen unfehlbar
gentlemanlike benehmen.«
    »Wie unerträglich
langweilig für Euch.«
    »Vielleicht.« Sie
bewegte wieder ihren Fächer. »Ich mag ein langweiliges Leben. Langweiligkeit
wird weit unterschätzt. Vielleicht bin ich eine langweilige Person.«
    »Dann solltet Ihr
vielleicht jemanden wie Bartlett-Howe oder Stennson heiraten. Sie
verschwinden bei der geringsten Bewegung in einer Staubwolke.«
    Er dachte einen
faszinierenden Moment lang, sie würde lachen. Dann war er davon überzeugt, dass
sie tief einatmete, um ihm den scharfen Rüffel zu erteilen, den er - Gott
allein wusste, warum! - so verdammt zu provozieren versucht hatte. Aber
verflixt - die Logentür öffnete sich, bevor sie lachen oder explodieren
konnte, und sie wandte den Kopf jäh ab und blickte wieder ins Parkett hinunter.
    Kit erhob sich,
verbeugte sich vor Mrs. und Miss Merklinger, half ihnen, ihre Plätze wieder
einzunehmen, und fragte sie, wie ihnen der erste Akt gefallen habe. Er grinste,
zwinkerte Farrington zu, der keine Miene verzog, und nahm seinen Platz neben
Lauren Edgeworth wieder ein, nur wenige Augenblicke, bevor Sutton und Lady Wilma
zurückkehrten und alle mit einem Resümee jedes Gespräches erfreuten, das sie
mit Lady Bridges und ihrer Gesellschaft geführt hatten.
    Der zweite Akt des
Stückes rettete sie alle vor einem Tod durch Langeweile.

Kapitel 5
    Es regnete fünf
Tage lang unaufhörlich. Man konnte während der kurzen Intervalle zwischen den
heftigen Schauern unmöglich weiter gehen als bis zum rückwärtigen Garten des
Hauses des Duke of Portfrey. Lauren wäre vollkommen zufrieden gewesen, still im
Haus zu bleiben, Elizabeth Gesellschaft zu leisten und sich mit Nadel und Stift
zu beschäftigen, aber alles um sie herum schien sich gegen eine solche Hoffnung
verschworen zu haben.
    Die Duchess of
Anburey suchte Lauren am Morgen nach dem Theaterbesuch auf und tadelte sie
sanft, weil sie zugestimmt hatte, mit Viscount Ravensberg allein zu bleiben als
Wilma überaus angemessene versucht hatte, sie fortzulocken, um Lady Bridges'
Loge aufzusuchen. Selbst als Lauren erklärte, sie wäre gerne in Lord
Farringtons Loge geblieben und ihr Tete-á-Tete hätte von jedem
anderen Theaterbesucher beobachtet werden können, der sich die Mühe gemacht
hätte hinzusehen, belehrte ihre Tante sie, dass eine Lady nie genug auf ihren
Ruf achten könne. Besonders Lauren, unter den gegebenen Umständen, wie sie
bedeutungsvoll hinzufügte.
    Sie lud den Duke
und die Duchess of Portfrey und Lauren für den nächsten Abend zum Essen ein. Es
wäre ein recht erfreuliches Familienereignis, dachte Lauren später, wenn nicht
der einsame Außenseiter wäre, ein weiterer der

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