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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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ich daran gedacht, auf einen Baum zu klettern.«
    Ihre Gedanken überschlugen sich beunruhigt,
aber es blieb keine Zeit, die Angelegenheit weiterzuverfolgen. Die Allee teilte
sich nahe vor dem Haus und umschloss einen großen und prächtigen Blumengarten
mit einem Marmorbrunnen in der Mitte. Wasser schoss dreißig Fuß in die Luft und
erweckte im Sommersonnenschein den Eindruck von einer Million Diamanten und
einer Phalanx von Regenbogen. Kit half Lauren hinunter und übergab Pferde und
Karriole der Obhut eines Stallburschen, der von den Ställen herbeigelaufen war.
    »Das Haus ist ein Mischmasch
architektonischer Stile«, erklärte Kit, während er den Türklopfer betätigte.
»Generationen von Dukes und Earls haben das Gebäude erweitert und verschönert,
ohne je etwas niederzureißen. Die große Eingangshalle ist, wie du sehen wirst,
reines Mittelalter.«
    Er hatte vollkommen Recht,wie
Lauren erkannte, sobald sie eingetreten waren. In die Decke waren Eichenbalken
eingezogen und die schlichten Wände mit Waffen und Wappen und verblassten alten
Bannern geschmückt. Ein gewaltiger Kamin beherrschte die Wand gegenüber der
Tür, und ein massiver Eichentisch nahm die Mitte des Raumes ein.
    »Ich werde nachsehen, ob Euer Gnaden zu
Hause ist, Mylord«, sagte der ältliche Butler, der sie einließ.
    Falls der Duke zu Hause war, ließe er sie
gewiss lange warten. Natürlich könnte er sich ebenso gut weigern, sie zu empfangen,
selbst wenn er hier wäre. Aber Lauren wollte sich nicht sorgen. Sie unternahmen
diesen notwendigen Höflichkeitsbesuch, und nur das war wichtig. Kit schwieg. Er
stand in der Eingangstür, die Stiefel leicht auseinander gestellt, die Hände
auf dem Rücken verschränkt, und machte einen grimmigen Eindruck.
    An einem Ende der Eingangshalle befand sich
eine Galerie mit einem kunstvoll geschnitzten Eichengitter, das unter der
vorstehenden Balustrade des Balkons begann und bis zum Boden der Halle reichte.
Lauren ging näher heran, um die Details der Schnitzerei in Augenschein nehmen
zu können. Und dann hörte sie unmittelbar über sich eine Stimme.
    »Nun ...« - es war eine tiefe
Männerstimme, recht freundlich und doch auch mit einem unbestimmbaren,
unfreundlichen Unterton - »Lieutenant-Colonel Lord Ravensberg
persönlich.«
    Kit blickte nach oben, während Lauren unter
dem Überhang der Galerie stehen blieb. »Ralf?« Der Mann nickte knapp.
    Das war also Lord Rannulf Bedwyn? Er sprach
erneut. »Ein Nachbarschaftsbesuch, Kit? Nicht das Klügste, was du je getan
hast, alter Junge. Tu dir selbst einen Gefallen un
    scher dich zu deiner sauertöpfischen Braut.
Ihr müsstet gut zueinander passen. Eine Allianz der Sitzengelassenen, denke
ich.«
    Lauren fühlte sich unbehaglich und recht
unentschlossen, ob sie sich zeigen sollte oder nicht.
    »Entschuldige«, sagte Kit mit der gleichen
Freundlichkeit wie der unsichtbare Mann, »aber man hat mich nicht darüber
informiert, dass du der Herr von Lindsey Hall seist oder irgendeine Befugnis
besäßest, hier Befehle zu erteilen, Ralf. Ich habe etwas mit Bewcastle zu
besprechen. Ich bin gekommen, um ihm meine Verlobte vorzustellen, da wir wohl
in Zukunft Nachbarn sein werden.«
    Lord Rannulf lachte leise. »Kauert deine
Zukünftige etwa unter meinen Füßen? Ich lebe schon fast mein ganzes Leben lang
auf Lindsey Hall und bin auf diese Weise schon so häufig in Verlegenheit
gebracht worden, dass man meinen sollte, ich hätte inzwischen gelernt, unter
der Galerie nachzusehen, bevor ich den Mund öffne. Bitte nehmt meine
Entschuldigung an, Madam. Ich liege mit Kit im Streit, nicht mit Euch.«
    Lauren trat von dem Gitter zurück und
schaute aufwärts. Rannulf lehnte lässig an der Balustrade, ein Riese von einem
Mann mit dichtem, ungebändigtem hellen Haar und kräftigen, ansprechenden Zügen.
Er erinnerte sie stark an die Wikingerkrieger, über die sie in ihren
Geschichtsbüchern gelesen hatte.
    »Eure Entschuldigung ist angenommen,
Mylord«, sagte sie. »Es ist stets schockierend, nicht wahr, von genau der
Person belauscht zu werden, über die man sich gerade boshaft äußert? Besonders
wenn man die Tatsache bedenkt, dass man diese Person überhaupt nicht kennt -
ihr tatsächlich noch nie begegnet ist. Aber es gibt wohl niemanden unter uns,
der nicht von Lektionen in Diskretion und Liebenswürdigkeit profitieren
könnte.«
    Er lächelte anerkennend zu ihr hinab.
»Stell mich vor, Kit«, befahl er. »Ich glaube, mir wurde gerade ein
vernichtender Rüffel von einer

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