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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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Lady erteilt, die sich gleich daran erinnern
wird, wie wenig ladylike es ist, eine Bemerkung an einen Gentleman zu richten,
dem sie noch nicht angemessen vorgestellt wurde.«
    »Darf ich dir Lord Rannulf Bedwyn
vorstellen, Lauren«, fragte Kit, »der gute Manieren nicht einmal erkennen
würde, wenn sie sich aufbäumten und ihm ins Gesicht schlügen? Die ehrenwerte
Miss Edgeworth, Ralf Der du eine Entschuldigung schuldest.«
    Der Riese lächelte ihr weiterhin zu. »Eine
Schönheit, bei Gott! Die Bemerkung mit der sauertöpfischen Braut war höchst
ungerechtfertigt, Madam, und wäre nicht geäußert worden, wenn ich Eurer früher
ansichtig geworden wäre. Ich bitte ergebenst und innigst um Vergebung. Aber
anscheinend möchte Euch der echte Herr von Lindsey Hall Gehör schenken. Oder
aber Euch ausrichten lassen, dass er nicht zu Hause ist. Was ist es, Fleming?«
    Der Butler ignorierte ihn. »Folgt mir,
Mylord«, bat er Kit, verbeugte sich ehererbietig, wandte sich dann um und ging
durch die Eingangshalle in entgegengesetzter Richtung zur Galerie voran.
    Lauren konnte Lord Rannulfs leises Lachen
hören, während sie Kits Arm nahm. Wirklich ein sehr gefährlicher Gentleman,
dachte sie. Kit hatte ihn als Teufel beschrieben - und seine Brüder und
Schwestern ebenso.
    Die Szene im Salon, die sich ihren Augen
nun bot, ließ solches nicht vermuten. Es war ein riesiger, langer Raum, und
alle darin Befindlichen waren am entgegengesetzten Ende versammelt. Sie blieben
still und regungslos, während Kit und Lauren den Raum durchquerten.
Absichtlich, vermutete Lauren. Allein die Größe und Pracht des Saales schien
Gäste einschüchtern zu sollen; nicht nur von zwergenhafter Größe im Gegensatz
zu seinen Ausmaßen sollte man sich fühlen, sondern gleichzeitig auch zitternd
unterwürfig. Die starre Aufstellung der Familie trug ihrerseits dazu bei,
Besucher Demut zu lehren. Doch Lauren war aus härterem Holz geschnitzt. Sie
blickte sich um, anstatt den Blick auf den Perserteppich unter ihren Füßen zu
richten, wie man es sich vermutlich von ihr wünschte.
    Der Duke of Bewcastle - dies war
gewiss der Mann, der vor dem Kamin am Ende des Raumes stand - war groß,
bedrohlich dunkel, mit schmalen Lippen und hochmütiger Aura. Kein Hinweis auf
ein Lächeln lag in seinen höhnischen Augen und kein Zeichen des Willkommens in
seiner Haltung. Ein dünnes junges Mädchen, ebenso dunkel wie der Duke, saß
zusammen mit einer älteren Lady in Schwarz steif und ernst rieben ihm. Auf
seiner anderen Seite, eine beringte Hand auf der Rückenlehne des Sofas, stand
ein schlanker, dunkler junger Mann, dessen Ähnlichkeit mit dem Duke
unverkennbar war, obwohl er ausnehmend gut aussah und sein Gesicht durchaus
Ausdruck hatte - den Ausdruck kalten Spottes. Er teilte ihn mit der Dame
auf dem Sofa. Lauren erkannte sofort, dass dies Lady Freyja Bedwyn sein musste,
auch wenn ihr erster Anblick erschreckend war. Trotz Kits Warnungen vor dieser
Familie hatte sie sich aus einem unbestimmten Grund ein blasses, hübsches,
schüchternes, demütiges Geschöpf vorgestellt, das dem Willen ihres Bruders
nichts entgegenzusetzen hatte.
    Lady Freyja Bedwin trug mitten am
Nachmittag im Salon Reitkleidung, einschließlich Stiefeln. Sie war absolut
nicht hübsch oder zierlich und auch das sanfte weibliche Betragen schien ihr
fremd. Sie trug ihr helles Haar in ungebändigten Locken, die ihr um die
Schultern und auf den Rücken fielen. In schockierend undamenhafter Haltung saß
sie mit übereinander geschlagenen Beinen und wippte mit dem Fuß, während sie
Lauren mit schmalen Augen eingehend von Kopf bis Fuß betrachtete.
    Sie brauchten wohl nur wenige Sekunden, um
den Raum zu durchqueren..Es kam Lauren jedoch wie mindestens fünf Minuten vor.
Seine Gnaden neigte den Kopf, als sie näher kamen.
    »Ravensberg«, sagte er, und seine Stimme
klang leise und eiskalt.
    »Bewcastle?«, erwiderte Kit wie üblich
gutgelaunt. Lauren begriff plötzlich, dass er diesen Empfang vielleicht sogar
genoss, den seine Nachbarn und früheren Freunde offensichtlich inszeniert
hatten, nur um ihm Unbehagen zu bereiten. »Ich habe das Vergnügen, Euch meine
Verlobte, die ehrenwerte Miss Lauren Edgeworth von Newbury Abbey, vorzustellen.
Seine Gnaden, der Duke of Bewcastle, Lauren.«
    Lauren fand sich von einem Paar scharfer,
schwerlidriger, silberfarbener Augen betrachtet, die sie an Wölfe erinnerten.
Eine Gedankenverbindung? Hatte Kit nicht erwähnt, sein Vorname sei Wulfric?
    »Miss Edgeworth«,

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