Dieser graue Geist
schon die nächste Schicht mit der Produktion von Femtobots beginnen.«
»Will ich wissen, was er haben wollte?«, fragte Senkowski zögerlich.
»Die Tarnung. Der Cheka wollte unsere Tarnvorrichtung.«
Die Augenbrauen einiger Sternenflottenangehöriger hoben sich, doch Tlaral keuchte regelrecht. »Sie dürfen sie ihm nicht geben! Wenn die Cheka ihre Schiffe tarnen können, haben wir keine Chance mehr gegen sie.«
»Oder ihre Waffenplattformen«, ergänzte Shavoh.
»Die Sache liegt auf der Hand, Lieutenant«, sagte Chao. »Der Commander kann eine derartige Technik nicht weggeben. Sie gehört nicht der Föderation, sondern ist eine Leihgabe des Romulanischen Sternenimperiums. Und überhaupt, was ist mit der Obersten Direktive? Tarntechnologie würde das Mächteverhältnis in dieser Region drastisch verändern. Tut mir leid, aber ich muss dem Commander recht geben.«
»Gleichfalls«, stimmte Senkowski zu und widmete sich wieder seinen Reparaturberichten.
Permenter rollte sich auf den Bauch und sah Nog aus sorgenvollen Augen an. »Ich weiß, ich beschwere mich nicht minder als alle anderen, aber auch ich würde das hier lieber nach den Regeln spielen. Möchten Sie was Süßes? Ein Stück Schokolade könnte Sie zufriedener machen.« Sie hielt ihm ihren Rationsbeutel hin.
Nog schlug ihn fort. »Ihre Einstellung wird uns noch alle umbringen!«, brüllte er und stürmte aus dem Raum.
Das Wasserwirtschaftsdorf brannte.
In Flammen stehende Häuser brachen auf ihren Pfählen zusammen und stürzten in den Ozean, heller als die untergehende Sonne, deren purpurrote Strahlen durch den Rauch schillerten. Nach und nach besiegte die Dunkelheit den Tag. Abfälle glitten ins Wasser und verwandelten dessen Oberfläche in eine schmierige Schicht, die in allen Farben des Regenbogens schimmerte. Wann immer es stieg, brachte es weitere tote Fische mit.
Ezri stand mit Jeshoh auf dem Beobachtungsdeck und sah aufs Meer hinaus – auch, um nicht hinter sich blicken zu müssen, wo das yrythnysche Militär alle auf der Fähre arbeitenden Wanderer zur Befragung aufgereiht hatte. Obwohl sie zugegeben hatte, dass der Terrorakt von ihrem Arbeitsplatz durchgeführt worden war, schienen die Soldaten weniger an einem Gespräch mit der Defiant -Delegation interessiert zu sein, als daran, jeden an Bord befindlichen Wanderer abzuführen. Ezri ertrug es kaum. Selbst nun, mit dem Rücken zu ihnen, konnte sie die gebrüllten Anschuldigungen der Soldaten und die Unschuldsbeteuerungen der Bediensteten nicht ignorieren. Natürlich mussten die Offiziere ihre Arbeit machen, und vielleicht hatte wirklich einer der Diener etwas mit dem Geschehen da draußen zu tun, aber sicher nicht alle. Warum mussten so viele Personen leiden?
Nahe dem Horizont trieben dunkle Punkte im Wasser. Ezri hoffte, es handelte sich nur um Trümmer, nicht um Leichen. Die Flammen schienen gerade die Planken vor dem Treibstofflager zu erreichen, als abermals ein Gebäude explodierte. Wären die Dorfbewohner evakuiert worden, hätte man mit dem Schaden leben können, doch Ezri konnte Gestalten ausmachen, die von Dock zu Dock flohen. Mit Jungwesen in den Armen oder den Rucksäcken. Wo bleibt ihre Hilfe? Es müssen doch Marineschiffe oder Flugtransporter hierher unterwegs sein! Frustriert schlug sie mit der Faust auf die Reling. Wenn ich nur etwas tun könnte …
»Ich brauche ein Vergrößerungsgerät, Jeshoh«, sagte sie gepresst.
Er öffnete einen Versorgungsschrank und reichte ihr etwas, das an ein klobiges Fernrohr erinnerte. Sensoren in der Linse des Objekts nahmen die Werte von Ezris Sehnerv auf und übertrugen sie an den internen Computer. Kurz darauf begann das Gerät zu surren und stellte sich scharf.
Ezri sah zur Küste, wo die Lichter des Hauses Minaral funkelten, und dann über das Wasser, bis sie die gesamte Umgebung der Fähre in Augenschein genommen hatte. Nichts. Nirgendwo kam ein Wasserfahrzeug in ihre Richtung. Als Nächstes richtete sie das Gerät auf das brennende Dorf, betrachtete jedes Dock und jede Plattform. Dann ließ sie es sinken. Es waren zu viele! Bei dreißig hatte sie zu zählen aufgehört. Überall klammerten sich Yrythny an die Pfähle und bemühten sich, nicht in die tosenden Fluten zu stürzen, während rings um sie ihre Bauten zusammenfielen.
»Das da draußen sind Ihre Leute!«, rief Ezri und legte das eigenartige Vergrößerungsglas beiseite. »Wir müssen ihnen doch helfen …«
»Psssst!«, warnte Jeshoh sie. »Wir müssen leise sein, bis
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