Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
Vom Netzwerk:
Forschungen zu verändern. Doch die Wahrheit blieb die Wahrheit. Wenn neue Erkenntnisse zu diesem Frieden führten, war die Mission erfüllt.
    Ezri sah zu Shar. Es frustrierte sie, dass seine Absichten redlich waren. Im Krieg hatte Benjamin ihr sogar den Diebstahl und Verlust eines Runabouts – ganz abgesehen von der Gefangennahme durch das Dominion – verziehen, weil sie nicht nur Worf gerettet, sondern auch das Wissen mit zurückgebracht hatte, dass Damar sich gegen das Dominion stellen wollte und um die Hilfe der Föderation bat. Dieses Wissen hatte den gesamten Konflikt verändert.
    Manchmal bestand der Unterschied zwischen einem Fehler und einem bewussten Risiko schlicht im Ergebnis, oder nicht? In Shars Fall berieten sich die Geschworenen noch, doch Ezri durfte nicht ignorieren, was er aufgrund seiner Taten erfahren hatte.
    »Führen Sie Ihre Untersuchungen durch«, sagte sie schließlich. »Aber sammeln Sie die Daten über die Hausstämmigen nicht mittels der Rebellen. Falls die Hausstämmigen in der Oberen Versammlung Ihnen DNA-Proben zur Verfügung stellen, werde ich Ihnen diese Forschung gestatten. In Ihrer Freizeit.«
    Shar runzelte die Stirn. »Sir? Ich dachte, wir wären uns einig. Die Hausstämmigen werden niemals freiwillig …«
    »Glauben Sie, Ergebnisse, die auf erschlichenen Proben basieren, werden ernst genommen?«, rief Dax. Sie hatte genügend ihrer dreihundertfünfundachtzig Lebensjahre in der Wissenschaft verbracht, um die Spielregeln zu kennen. »Man wird Sie der Fälschung beschuldigen. Wenn Sie unanfechtbare Resultate wollen, müssen Sie sich unanfechtbar verhalten.« Sie sah an seiner Reaktion, dass sie endlich zu ihm durchdrang.
    »Darf ich darum bitten, bei unseren morgigen Besprechungen das Wort zu bekommen?«
    »Ich werde Ihren Vorschlag erwähnen. Wird er abgelehnt, war es das. Verstanden, Ensign?«
    »Ja, Sir.«
    Bevor sie ihn in sein Quartier entließ, musste sie noch etwas klären. Shars Tendenz, sich die Regeln selbst auszusuchen, die er befolgte, musste ein Ende haben. »Shar, ich wiederhole und betone Commander Vaughns ursprünglichen Befehl: Ihnen ist jeglicher unautorisierter Kontakt zu den Yrythny untersagt. Mir ist bewusst, dass Sie im Zuge Ihrer Arbeit mit ihnen zu tun haben, aber Sie dürfen weder zu Untergrundtreffen noch zu Ausflügen auf die Planetenoberfläche verschwinden, ohne vorher mit mir darüber zu sprechen. Und ich verlange einen Bericht zu jeder Ihrer Begegnungen mit der Abgeordneten Keren. Bis ich mehr über ihren Status weiß, werden wir sie als unseren Zielen feindlich gesinnt ansehen. Ist das klar?«
    Shar nickte. »Ich soll mich nachher mit ihr treffen, damit sie mir die Daten über das Wanderer-Gen gibt. In all dem Rettungstrubel hat sie sie versehentlich mitgenommen, als wir sie absetzten.«
    »In Ordnung. Ensign, ich habe noch eine letzte Frage. Ich erwarte keine Antwort darauf, aber Sie sollten über sie nachdenken.«
    »Sir?«
    »Das Verlangen, dem Hilferuf der Yrythny nachzugehen, ist ein ehrenvolles Motiv für Ihr Handeln«, sagte sie sanft. »Aber gibt es vielleicht noch ein zweites? Ein persönlicheres? Denn Sie gehen enorme Risiken ein. Was immer Sie hier zu gewinnen hoffen, sollte die Risiken wert sein.«
    Sie wartete, bis er den Kopf wieder hob, und für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke. Shar ließ seine Emotionen höchst selten erkennbar werden, doch die wilde Stärke, die sie nun in seinen Augen sah, reichte aus, um sie zu erschrecken, wenn sie seine Gegnerin gewesen wäre. »Wegtreten.«
    Nachdem er im Korridor verschwunden war, sank Ezri auf ihren Sessel und war dankbar, allein zu sein.

KAPITEL 14

    Quark hatte ein Talent dafür, das Schlechteste in Kira zum Vorschein zu bringen. Dennoch fand er, er habe für den grandiosen Empfang ein Lob verdient. Immerhin hatten seine heroischen Anstrengungen alle Gäste beeindruckt. Wesen jedes Rangs, jeder Farbe und jeder Herkunft priesen noch immer die exquisite Präsentation, die exzellenten Speisen und den unvergleichlichen Service! Die Verabredung mit Laren war da wie die Soße auf dem Schneckensteak, das i-Tüpfelchen dieser außergewöhnlichen Woche.
    Er zog die bunt bedruckte Decke enger um seine Schultern. Die Nacht war kalt geworden, und wer nass war, hatte keine Chance auf Wärme. Natürlich verstand Quark Nässe; man wuchs nicht auf Ferenginar auf, ohne jede Nuance, jede Variante von Feuchtigkeit zu kennen. Ständige Nässe bot eine Verlässlichkeit, der man sich mit der Zeit

Weitere Kostenlose Bücher