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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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wenn der Replikator in einem Quartier nicht funktioniert. Meine Macht genügt gerade, um jemandem einen Besuch unseres Chiefs zu verschaffen. Wenn es um politische Ränkespiele geht, bin ich mehr oder weniger nutzlos.«
    Er kicherte. »So langsam erkenne ich, warum Sie und Gul Dukat nie miteinander auskamen. Er sah sich als Mittelpunkt des Universums, Sie jedoch erscheinen mir als das genaue Gegenteil.«
    Kira versteifte sich. »Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich habe gute Gründe, ihn zu hassen.«
    »Verzeihen Sie, Colonel. Ich wollte nur sagen, dass Sie, bedenkt man Ihre Leistungen, überraschend bescheiden auftreten. Das fiel mir bereits beim Empfang auf. Zugegeben, Deep Space 9 wird derzeit von Würdenträgern überschwemmt. Aber wie kommt es, dass jemand wie Sie die eigene Größe nicht erkennt?«
    »Sie verstehen nicht, welche Bedeutung es innerhalb meines Volkes hat, Befleckt zu sein.«
    »Oh doch, sogar sehr gut. Ich verbrachte den ganzen Nachmittag damit, mehr über dieses Thema zu lesen. Vedek Nolan verwies mich auf die entsprechenden Texte.« Er lächelte. »Ich sehe ein, dass Ihr aktueller Status eine Art Bruch zwischen Ihnen und Ihrem Volk erzeugt, aber er negiert doch nicht, was Sie sind!«
    Kira stand auf und drehte sich zu ihm um. Zu ihrer Überraschung sah Macet nicht länger zu dem Ölgemälde – sondern zu ihr. »Und was, bitte sehr, bin ich Ihrer Meinung nach?«
    »Sie sind einzigartig«, antwortete er geduldig. »Als einzige Person an Bord der Station genießen Sie den Respekt der Bajoraner, der Cardassianer, der Föderation und selbst der Romulaner und Klingonen. Sie trugen die Uniform des bajoranischen Militärs und der Sternenflotte. Und Sie beerbten Captain Sisko als Kommandantin eines der wichtigsten Außenposten des Alpha-Quadranten. Ein Sternenflottenoffizier ist nun Ihr Stellvertreter! Soweit ich weiß, gab es das noch nie.«
    Sie sah ihn an, suchte nach Anzeichen einer Täuschung. »Dem mag so sein, aber Sie vergessen, dass all dies vor meiner Befleckung geschah«, setzte sie zu ihrer eigenen Version der Wahrheit an. »Ich bin noch im Amt, weil Shakaar in Gegenwart von Ratsmitglied zh’Thane und Admiral Akaar nicht wie ein Kleingeist wirken will. Entlässt er mich, muss er der Föderation gegenüber rechtfertigen, einen qualifizierten Kommandooffizier allein aus religiösen Gründen abzuweisen. Alle, die ich in der Sternenflotte als Freunde bezeichnen würde, befinden sich entweder im Gamma-Quadranten, auf der Erde oder bei den Propheten. Und Ministerin Asarem täte vermutlich nichts lieber, als mich aus der nächsten Luftschleuse zu werfen.«
    Macet warf den Kopf zurück und lachte herzlich. »Sie klingen wie ein Klassenbester, der sich seiner eigenen Brillanz verweigert.«
    »Und Sie überschätzen meinen Einfluss in Machtkreisen«, entgegnete sie.
    »Wie mir scheint, fehlt es Ihnen an der nötigen Selbsteinschätzung«, sagte er ernst. »Sicherlich hält Sie der Großteil Ihres Volkes für eine wahre Tochter der Propheten.«
    »Sie haben vielleicht Nerven, hier von Töchtern der Propheten zu sprechen!«, blaffte sie ihn an. Er würde sie nicht vom Kurs abbringen, egal wie redegewandt er war. »Wer glaubt, Ihre Ähnlichkeit mit Dukat sei rein optisch, liegt wohl daneben. Schmeicheleien helfen mir in meiner Lage nicht weiter.«
    Macet hielt ihrem Blick stand. »Das ist keine Schmeichelei, sondern die Wahrheit. Und der Grund, aus dem Botschafterin Lang, in deren Namen ich hier spreche, Sie bittet, uns bei unseren Friedensbemühungen zu unterstützen.«
    »Ich habe keinen Einfluss! Hatten wir das nicht gerade?« Kira rieb sich die Stirn und fragte sich, wie stark die Kopfschmerzen noch werden würden, bis sie und Macet nicht länger im Kreis redeten.
    »Sie allein kennen alle Seiten in diesem Spiel. Das bewies schon Ihr heutiger Umgang mit Ministerin Asarem.«
    »Haben Sie uns etwa belauscht?«
    »Colonel, Sie haben nicht gerade geflüstert.«
    Verdammt! Wenn schon Macet das Gespräch gehört hat, wer dann noch alles? Einen Moment lang dachte Kira an den Vandalen, der die cardassianische Delegation im Visier hatte. Hoffentlich war ihr Ausbruch wenigstens ihm entgangen. Nicht dass er ihre Kommentare als zu cardassianerfreundlich einstufte und seine Wut dadurch noch stieg. Mit einem Mal begriff sie, dass sie alles in ihrer Macht Stehende versuchen musste, um die Gespräche zu beschleunigen. »Was genau erwarten Sie von mir?«, fragte sie schließlich.
    »Sprechen Sie mit Premierminister

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