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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Tarses ignorierte die Wunden, die die Begegnung ihm eingebracht hatte, und widmete sich sofort wieder der Patientin.
    In ihrem Versteck zwischen dem Fitnesscenter und dem Juwelier wartete Kira auf den richtigen Moment. Ihr Phaser zeigte bereits nach oben, ihr Finger lag am Abzug …
    Quark, der ein Tablett wie einen Schild vor sich hielt, schrie nach Ruhe. Niemand achtete auf ihn. Kira sah ihn die letzten in der Bar Verbliebenen nach draußen befördern. Als nur noch seine Angestellten übrig waren – und Morn, der das Geschehen von hinter dem Tresen aus vorsichtig beobachtete –, aktivierte er ein Kraftfeld, das die Streitenden davon abhalten würde, den Gastraum erneut zu betreten und weiteren Schaden zu verursachen.
    Macet gelang es nur sehr bedingt, seine Männer zu stoppen. Wann immer er einen Kampf beendete, geriet er selbst in den nächsten. Er hatte gerade einen Cardassianer von einem Klingonen gezerrt, als eben dieser mit gezücktem d’k tahg hinter ihm hereilte.
    Kira hechtete aus ihrer Deckung und bedeckte die Wand hinter dem Angreifer mit Warnschüssen. Der Klingone hatte sich kaum überrascht umgewandt, da riss Macet ihn schon von den Füßen, drückte ihn auf den Boden und winkte Kira zu.
    Das Phaserfeuer hatte diverse Kämpfer irritiert innehalten lassen. Manche hatten sich zu Boden geworfen, doch ein besonders verbissen wirkendes Paar bemühte sich noch immer nach Kräften, sich gegenseitig umzubringen. Kira verpasste beiden einen Betäubungsschuss, woraufhin sie grunzend in sich zusammensackten.
    »Hier spricht Colonel Kira!«, rief sie dann. »Alle anwesenden Bajoraner stellen sofort das Kämpfen ein, andernfalls machen sie sich strafbar!« Mehrere Bajoraner verharrten mitten im Schlag, andere ignorierten ihren Befehl.
    Vom Balkon aus sirrten weitere Schüsse hinab. Als Kira aufsah, stand Ro dort, flankiert von einem Dutzend ebenfalls bewaffneter Offiziere der Stationssicherheit. »Der Nächste, der auch nur blinzelt, bekommt mehr als einen Warnschuss ab!«, rief sie.
    Als wollte er sie herausfordern, ihre Drohung wahrzumachen, griff ein bajoranischer Ingenieur einen Cardassianer an, der gerade einen übel zugerichteten Bajoraner bewusstlos zu Boden fallen gelassen hatte. Ein Schuss aus Kiras Phaser bremste seinen Vorstoß – und endlich ließ die Menge von ihrem Treiben ab. Fäuste sanken, Hände lösten sich von Hälsen, und was eben noch Waffe gewesen war, plumpste nun aufs Deck hinab.
    Ro nickte ihrer Kommandantin anerkennend zu. Dann schickte sie ihre Leute los, ohne die Meute aus den Augen zu lassen. »Bleiben Sie, wo Sie sind«, warnte sie sie. »Niemand bewegt sich ohne Erlaubnis.« Sie kam herab und schnappte sich den Mann, den Kira getroffen hatte, zog ihn auf die Beine und brachte ihn zur Tür des Tempels. Aus der Krankenstation eilten mehrere Helfer herbei.
    Plötzlich stand Macet neben Kira. »Colonel, ich entschuldige mich für das Verhalten meiner Besatzung.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir wissen nicht, wer angefangen hat.«
    »Es spielt keine Rolle«, sagte er scharf. »Es war falsch von meinen Männern, überhaupt zu kämpfen. Ich versichere Ihnen, dass sie angemessen bestraft werden und Lieutenant Ro zum Verhör zur Verfügung stehen.«
    »Verhör ist ein großes Wort«, erwiderte sie und bahnte sich einen Weg durch die zusammengebrochenen, verwundeten und anders ramponierten Zecher.
    Macet schritt neben ihr her und schenkte jedem Cardassianer, der ihn anzusehen wagte, einen besonders eisigen Blick. »Dennoch haben Sie meine Erlaubnis, sie zu verhören, sofern es der Sache dienlich ist.«
    »Ich danke Ihnen. Lieutenant Ro wird Ihre Mithilfe sicher ebenfalls schätzen.«
    Während sie gingen, überschlug Kira den Umfang der Schäden. Wer würde dafür geradestehen? Konnten sie die Promenade überhaupt bis zum Morgen wiederherrichten? Die Sinnlosigkeit dieser Zerstörung ließ sie mit den Zähnen knirschen. Wann lernen wir endlich aus unseren Fehlern?
    Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Dr. Girani und vier Pflegekräfte aus dem Turbolift und zu ihren Kollegen eilten, die sich um die Verwundeten kümmerten. Einige der Mediziner schienen direkt aus dem Bett zu kommen. Lieutenant Chagall, normalerweise immer tadellos und den Vorschriften entsprechend gekleidet, trug Shorts und ein Akademie-T-Shirt, Ensign Manusco einen Morgenmantel mit Blumenmuster. Die Gewissheit, die Verletzten versorgt zu wissen, nahm Kira ein wenig der inneren Anspannung.
    »Angesichts der Masse an Beteiligten

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