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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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bestätigte Asarem.
    »Aber wenn Sie überzeugt wären, dass er im Unrecht ist und den Weg verlassen hat, den die Propheten für Bajor vorgesehen haben … Würden Sie sich dann gegen ihn stellen?«
    »Was genau fragen Sie da?«
    »Können wir uns setzen? Bitte?«
    Sie fanden eine Ecke vor einem Wartungsschrank, in der der Teppich noch halbwegs sauber war. Kira schob eine zerbrochene Bank und anderen Krempel beiseite, dann nahmen beide im Schneidersitz Platz. Wieder und wieder suchte Kira nach den richtigen Worten, fand aber nichts. Bis sie sich auf die älteste Regel des Geschichtenerzählens berief: Fange am Anfang an. »Haben Sie je von der Ravinok gehört?«
    Mit einem Mal purzelte Ziyals Geschichte aus ihr heraus. Kira erzählte von ihren Gefühlen, als sie Dukats uneheliche Tochter im Dozarian-System fand. Von Dukats Bereitschaft, Ziyal kaltblütig zu ermorden, damit seine Familie und die Regierung Cardassias nie von ihrer Existenz erfahren würden. Davon, wie sie ihn zwang, die Verantwortung für das ungewollte Kind zu tragen. Details, die ihr im Lauf der Zeit abhandengekommen waren, kehrten zurück. Kira sprach von Ziyals unangenehmer Einführung in Bajors Künstlerszene, von den Prylaren, die sie irgendwann schätzen lernten, von ihrer aufknospenden Beziehung zu den Propheten. Sie erzählte von Garak, dem Mann, den Ziyal zum Schrecken all ihrer Freunde auf der Station geliebt hatte. Und von den letzten Tagen. Als Sisko und die Sternenflotte die Station zurückerobern wollten und Dukat vor die Wahl stellten, zu fliehen oder gefangen genommen zu werden. Als Damar den Mord, den Dukat einst plante, schließlich vollzog. Kira berichtete von dem leblosen Körper, und sie spürte die Tränen auf ihren Wangen. Eindrücke, die sie nie zuvor einer Fremden offenbart hatte, sprudelten aus ihr heraus, und sie konnte nicht aufhören. Als die letzten Worte ihren Mund verlassen hatten, war ihr, als sei sie endlich dort angekommen, wo die Propheten sie haben wollten. Die innere Unruhe, die sie seit Macets Ankunft empfunden hatte, war fort.
    Asarem schwieg die meiste Zeit über, und Kira ahnte den Grund. Was gab es schon zu sagen? Sie hatte getan, was sie hatte tun sollen, und nun wurde es Zeit, zu gehen. Entscheidungen mussten getroffen werden, und nun konnte sie dies vielleicht sogar mit Frieden im Herzen tun. Kira wünschte Asarem einen schönen Abend und wandte sich zum Gehen.
    »Also«, rief die Ministerin ihr hinterher. »Was haben Sie jetzt vor?«
    Kira blieb stehen und zuckte mit den Achseln. »Weiß ich nicht. Shakaar nerven, bis er nachgibt. Ro helfen. Nach Bajor reisen. Ich weiß es nicht.« Sie war so erschöpft, dass ein Tapetenwechsel sicher eine Wohltat wäre. Eine Chance, Kräfte für die nächste Runde zu tanken. Doch Ro hatte zwei wichtige Ermittlungen am Laufen, die Schlägerei auf der Promenade und die noch ungeklärten Vandalismusvorfälle. Ihre Pflicht zwang sie, auf der Station zu bleiben.
    Asarem nickte. »Gehen Sie mit den Propheten, Colonel.«
    »Ist sie also endlich eingeschlafen.« Phillipa stieg wieder ins Bett und dimmte das Licht. Ein Schlag aufs Kissen brachte nicht mehr, als dass die eben noch störenden Stellen nun von anderen ersetzt worden waren. Ihre Nackenmuskeln fühlten sich an, als wären sie verknotet. Seufzend rollte sie sich auf den Bauch und ließ die Füße über die Bettkante baumeln, während ihr Mann sich auszog.
    »Es wirkt jedes Mal, wenn man ihr den Rücken reibt. Dann ist sie sofort weg.« Sibias schnippte mit den Fingern.
    »Und wie bist du darauf gekommen?«
    »Bei dir funktioniert’s auch …«
    »Kann es sein, dass Sie sich ein wenig zu selbstsicher fühlen, junger Mann? Ich fürchte, heute wird ein bisschen Druck zwischen den Schulterblättern nicht genügen.«
    »War das eine Herausforderung?«
    »Kann sein.«
    »Harter Tag?«
    »Wenn du wüsstest.« Phillipa stöhnte. Nach ihrer Rückkehr in ihr Domizil hatte sie mehrfach versucht, Thriss zu erreichen, bis sie die Familie von den beruflichen Pflichten abgelenkt hatte. Gemeinsam mit Sibias hatte sie den Kindern bei den Hausaufgaben geholfen, Kadis-kot gespielt und den Abend mit einem Kapitel aus Die Abenteuer von Lin Marna und dem geheimnisvollen Singularitäten-Sam , Arios’ aktuellem Lieblingsbuch, abgeschlossen. Während sie duschte, hatte sich Sibias um Mirehs Einschlafstreik gekümmert, und nun, da die Kinder endlich versorgt waren, gestattete sie es sich, wieder Sorge um ihre Patientin zu empfinden.
    Sibias

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