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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Erfahrungen aus und nahm sich, sofern sie es konnte, den lange nötigen Landurlaub. Die Defiant war keine Stunde da gewesen, da hatte Prynn bereits alles aus Juarez und Candlewood herausgekitzelt gehabt, was diese über Vanìmels Ozeane wussten. Früh an diesem Morgen war sie dann mit dem ersten Shuttle zur Korallensee aufgebrochen. Angeblich kam sie früh genug für den morgigen Aufbruch wieder, aber sie hatte auch darauf bestanden, nur gestört zu werden, falls die Cheka, die Borg und die Romulaner gemeinsam in Luthia auftauchten. Seit Shar Nogs Beschreibung des Ausflugs zum Konsortium kannte, konnte er dies nachvollziehen.
    Er wiederum hatte seine Zeit forschend verbracht und sich selbst versprochen, sobald er fertig war die Yrythny-Daten auch auf einen Nutzen für sein eigenes Volk hin zu untersuchen. Shar glaubte noch immer, dass die »Wendepunkt«-Segmente Hinweise darauf beinhalten konnten, wie sich die Schwächen in den andorianischen Chromosomen beheben ließen. Aber dieses Projekt würde er später fortsetzen. Nachdem er diese überraschend große Menge an Yrythny informiert hatte.
    »Die Yrythny wählten ihre Gefährten lange Zeit aus einem sehr eng umfassten Pool von Erbgut«, fuhr er fort. »Dadurch wurden rückbildende Mutationen immer stärker weitervererbt.« Die Holoprojektion wechselte zu einer vereinfachten Grafik, auf der fünf Generationen yrythnyschen Erbguts zu sehen waren.
    Shar wunderte sich, dass keine Fragen kamen. Daheim wäre er im Minutentakt unterbrochen worden, doch vermutlich musste das hiesige Publikum die Wahrheiten erst verdauen, die er ihm präsentierte. Es geschah nicht jeden Tag, dass ein Außenweltler einem Volk Informationen bot, die das Potenzial bargen, jahrtausendealte soziale und kulturelle Traditionen zu sprengen. Was langfristig gesehen aus den Yrythny werden würde, vermochte Shar gar nicht zu sagen. Eventuell tat ihre Regierung seine Arbeit als Unsinn ab und hielt den Status quo aufrecht. Schon jetzt reglementierte die Versammlung sehr genau, wer Zugang zu seinen Ergebnissen bekam. Doch in Luthia verbreiteten sich Neuigkeiten schnell. Wann immer Shar eine Präsentation gab, tauchten auch uneingeladene Gäste auf. Genau deswegen hoffte, nein, erwartete er, dass seine Entdeckung nicht auf taube Ohren stoßen würde. Dafür würden schon die bäuerlichen Wissenschaftler auf der Hebshu-Halbinsel sorgen.
    Als er das Hologramm abschaltete, ging das Saallicht wieder an. »Damit endet meine Präsentation. Falls jemand mehr wissen möchte: Ich habe meine Daten ins wissenschaftliche Archiv Luthias und ins Versammlungsnetz hochgeladen. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.« Er drehte sich um, sammelte die wenigen Habseligkeiten ein, die er mitgebracht hatte, und verstaute sie in seiner Tasche. Als er aufsah, stellte er überrascht fest, dass niemand gegangen war. Noch bevor er sie fragen konnte, worauf sie warteten, stand jeder Wissenschaftler, jeder Ingenieur, jeder Bürger , der seiner Vorlesung gelauscht hatte, auf. Alle Blicke ruhten auf ihm. Shars Antennen, überwältigt von der emotionalen Atmosphäre, kribbelten. In den Augen seiner Zuhörer sah Shar eine Mischung aus Erstaunen, Dankbarkeit und Schock.
    Sollte er etwas sagen? Während er noch nach Worten suchte, kam ihm Nog zu Hilfe. Der Ferengi sprang auf und klatschte begeistert in die Hände. Die Yrythny starrten ihn an, sahen ihn seine Handflächen gegeneinanderschlagen, und kopierten die Geste nach und nach. Irgendwann donnerte Applaus durch den gesamten Raum.
    Shar blinzelte ungläubig. Ich stehe am Beginn des Weges, den ich mein Leben lang suchte. Ich habe meine Mission gefunden. Er sah zum unermüdlich applaudierenden Nog, zu seinen yrythnyschen Kollegen. Unfähig, ihnen die Bedeutung verständlich zu machen, die der Moment für ihn bekommen hatte, stand er da und ließ ihre Dankbarkeit über sich spülen wie eine warme Welle.
    Thriss wird stolz auf mich sein.
    Zeit zum Entspannen , dachte Ezri und trug etwas Parfüm auf ihre Handgelenke auf. Es war ein Geschenk gewesen, genau wie die zahlreichen Körbe und Päckchen, die sich auf dem Tisch in ihrem Quartier in Luthia stapelten. Es tat gut, einfach mal dazustehen, den Teppich unter den Zehen zu spüren, und nichts tun zu müssen. Bisher hatten sie und Julian sich kaum gesehen, weil die Vorbereitung auf die Gerichtsaussage, die Vorbereitung auf die Fortsetzung ihrer Mission und das Schließen etwaiger verbliebener Yrythny-Baustellen den Großteil ihrer Zeit in Anspruch

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