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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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klarer – und brachte die streitenden Yrythny dazu, sich nach und nach wieder zu setzen. Zuzuhören.
    Natürlich kann ich das , dachte sie triumphierend. Ich bin Dax.

KAPITEL 6

    »Verzähle ich mich, oder durchsuchen Sie Jakes Quartier nun schon zum elften Mal?«, fragte Ro, während die Tür hinter ihr zischend zuglitt.
    Kira saß, ein altes Buch in Händen, auf dem Sofa und sah in eine Kiste. »Diese Gegenstände wurden aus B’hala angeliefert«, sagte sie, blickte auf und nahm einen Schluck aus der Tasse, die auf dem Beistelltisch stand. »Ich glaube, ich habe sie erst drei oder vier Mal betrachtet. Ein fünfter Durchgang kann nicht schaden.«
    Ro setzte sich in einen Sessel ihr gegenüber. »Nichts Neues, schätze ich.« Wie es ihre Pflicht war, hatte auch sie den Inhalt jeder der hier an den Wänden gestapelten Kisten untersucht. Jakes gesamter Besitz war systematisch analysiert und katalogisiert worden. Auch wenn den Umständen seines Verschwindens nichts Kriminelles anzuhaften schien, behandelten Bajor und die Sternenflotte es wie einen Kriminalfall.
    »Ich dachte, wir erhalten vielleicht Hinweise, wenn wir uns mit Jakes Gemütszustand bei seinem Aufbruch befassen. Dieses Buch fanden die Ermittler auf seinem Nachttisch.« Kira hielt inne, betrachtete den Buchrücken. »Aber bisher erweist sich Der Unsichtbare als keine große Hilfe.«
    »Die forensischen Verhaltensforscher vom Hauptquartier gingen durch seine privaten Aufzeichnungen, seine Bücher, seinen Terminplan, seine Verabredungen zum Abendessen, sogar seinen Ernährungsplan … Und sie fanden nichts.«
    »Aber ich kenne Jake«, sagte Kira und legte das Buch zurück in die Kiste. »Ich sollte Nuancen sehen, die den Experten vielleicht entgehen.« Damit schob sie sie beiseite, nahm sich eine andere und überflog die Liste der darin lagernden Gegenstände. »Das hier scheinen Arbeitskleidung und Familienfotos zu sein.«
    Kiras immense Loyalität erstaunte Ro immer wieder. Es schien ihr, als verwendete die Kommandantin jede freie Minute darauf, das Rätsel um Jake Siskos Verschwinden zu lösen – eine Sturheit, an der Ro nichts Falsches finden konnte. Jake war fort, Captain Sisko auf mysteriöse Weise verschwunden, Odo weggezogen … Kira hatte einige Verluste zu verschmerzen. In Ros Augen war ihr Verhalten absolut nachvollziehbar.
    »Ich habe Ihre Meldungen gelesen, Ro, und mir scheint, die Lage ist unter Kontrolle. Dem klingonischen Botschafter werde ich schon deutlich machen, dass das Andocken an Deep Space 9 ein Privileg ist – und nicht sein gutes Recht.« Sie griff in die neue Kiste, überflog einen Stapel Fotos und fand ein Padd unter einem sorgsam gefalteten Pullover. »Welchen Eindruck hatten Sie von Botschafterin Lang und Gul Macet?«
    »Lang überraschte mich«, gestand Ro lächelnd. »Wir kamen ins Gespräch, lachten sogar ein paar Mal und treffen uns in einigen Stunden zu Drinks. Ich glaube, sie ist neugierig und will sehen, ob noch jemand aus ihrer Zeit an Bord ist.«
    »Wissen Sie von ihrer Vorgeschichte mit Quark?« Kira ließ ihre Hand zwei oder drei Mal durch die Luft kreisen. Es schien eine lange Geschichte zu sein.
    Ro zuckte mit den Achseln. »Quark plaudert nur aus dem Nähkästchen, wenn er dadurch Vorteile gewinnt. Aber der Ausdruck auf seinem Gesicht, wenn ich mit Lang durch die Tür komme, wird unbezahlbar sein.«
    »Kann ich mir vorstellen«, sagte Kira trocken. »Hat Macets Anwesenheit irgendetwas ergeben, von dem ich wissen sollte?«
    »Blieb alles im Rahmen. Als er unangekündigt beim Arboretum auftauchte, kam es zu einem Zwischenfall mit einem Jumja -Stick.«
    Kira verzog das Gesicht. »Prognose?«
    »Dr. Tarses zufolge sollten einige Stiche und ein schmerzstillendes Mittel ausreichen. Hier und da fielen auch Personen in Ohnmacht. Ein aufgebrachter Prylar behauptete, wir sähen die Auferstehung Gul Dukats, wie sie in einer obskuren Stelle von Larishs Buch der Prophezeiungen angedroht werde.«
    »Macet …« Gedankenverloren strich Kira mit dem Finger über den Beistelltisch. »Was halten Sie von ihm?«
    »Ich möchte ihn eigenen DNA-Scans unterziehen, so unglaublich finde ich ihn.« Das hatte sie schon laut sagen wollen, seit er ihr begegnet war. Der Anblick der scheinbaren Reinkarnation Gul Dukats hatte sie dreißig Jahre in die Vergangenheit katapultiert, in ihre Tage auf Bajor. Ro hatte sich an die Schlangen vor den Suppenküchen erinnert, an die Monitore mit dem Antlitz des Präfekten. Damals hatte sie sich oft

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