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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Planungsaufgaben sehr schnell weiterdelegiert.«
    »Shakaar bestand darauf, es richtig zu machen. Als Stationskommandantin ist es meine Pflicht, die Person ausfindig zu machen, die seine Erwartungen am besten erfüllt.«
    »Was immer Sie sagen, Colonel«, erwiderte Ro grinsend und wandte sich zur Tür.
    »Falls Botschafterin Lang etwas sagt, was mich Ihrer Meinung nach interessieren könnte …«
    Ro hielt inne. Der Optik nach würde Kiras Abend aus wenig mehr als repliziertem Raktajino und einem kalten Fußboden bestehen. Ich wette, sie hätte nichts dagegen, mal rauszukommen. Ich sollte … Nein. Ich will nicht, dass sie sich aus Höflichkeit verpflichtet fühlt, meine Einladung anzunehmen. Vielleicht ein andermal. »Das versteht sich von selbst, Colonel.«
    Ro war noch nicht an der Tür, da hatte Kira sich bereits die nächste Kiste vom Stapel genommen – und obwohl auch Ro zur Gründlichkeit neigte, konnte sie sich nicht vorstellen, abermals mit der langen und frustrierenden Suche nach den Antworten zu beginnen, die nicht in diesen Kisten lagerten.
    Das ist wohl der Unterschied zwischen einer Gläubigen und einer Ungläubigen , dachte sie.
    Charivretha hatte Thirishars Unterkunft kaum betreten, da hob Anichent die Hand und bedeutete ihr, seine Unterhaltung mit dem Vulkanier auf dem Monitor – einem bekannten Wissenschaftler, wie sie sah – nicht zu stören. Also arbeitete er an seiner Forschung und vergeudete seine Zeit nicht schmollend, wie es Thriss zu tun pflegte. Charivretha gefiel, wie angeregt Anichent mit seinem Kollegen sprach. Zwar war auch sie von Rissen in der Textur der Raumzeit fasziniert – dem Thema ihres Gesprächs –, aber ihr fehlte die Fachkenntnis, sich darüber unterhalten zu können. Wissenschaft war noch nie ihre Stärke gewesen.
    Während ihrer Studienzeit hatte Charivretha nur die Pflichtkurse in Physik, Chemie und Biologie belegt und ihren Stundenplan stattdessen mit Zusatzseminaren zu Politik und Regierungsmodellen gefüllt. Dennoch übte die Physik einen Reiz auf sie aus: den Reiz des Mysteriösen. Einer ihrer Bündnispartner war Warp-Theoretiker und bezirzte sie in entspannten, intimen Momenten mit der subtilen Poesie wirbelnder Galaxien und interstellarer Fusion – etwas, das sie vermutlich mit keinem anderen Paar gemein hatten. Charivrethas Liebe zu ihrem Partner ähnelte der, die Shar für Anichent empfand. Zumindest darin waren sie und ihr Chei sich ähnlich.
    Anichent trennte die Subraumverbindung und wandte sich ihr zu. »Danke, dass du gewartet hast, Zhadi . Ich wollte nicht respektlos erscheinen.«
    Charivretha legte ihm die Hand auf die Schulter. Wie sehr es Shar freuen würde, zu sehen, dass sein Bündnispartner der Arbeit nachging, die er liebte! »Du verblüffst mich, Thavanichent. Du solltest dich für dieses Stipendium vom Daystrom-Institut bewerben.«
    »Wenn du das sagst.« Peinlich berührt, sah er weg und begann, die Skizzen bioneuraler Kreisläufe und die isolinearen Chips einzusammeln, die seine Arbeitsfläche übersäten. Sein vulkanischer Gesprächspartner entwickelte gerade ein Gerät zur Verbesserung der Sensoren von Raumschiffen, und Anichent hatte versucht, den jüngsten Entwicklungsstand mittels eines Modells zu demonstrieren.
    Charivretha wäre nicht überrascht, wenn er eines Tages Ingenieur der Sternenflotte wurde, um mehr Zeit mit Shar zu verbringen. Gingen sie gemeinsam auf Missionen, wäre jeder von ihnen weniger einsam. Und es konnte Shar nur helfen, einen Bündnispartner an seiner Seite zu wissen. Es würde ihn stabilisieren, ihm seine Pflichten gegenüber Andor verdeutlichen.
    Charivretha schüttelte den Gedanken ab und ging in die Hocke, um Anichent beim Aufräumen zu helfen. »Ich habe eine Idee bezüglich des heutigen Abends, die euch allen guttun dürfte. Sieh mich nicht so an, Anichent. Sogar du brauchst Zeit, um dich von deiner Arbeit zu erholen.«
    Anichent sah hinter Tisch und Stühlen nach, ob er nichts vergessen hatte. »Dizhei muss mit dir gesprochen haben«, sagte er wissend.
    Vorsichtig ausgedrückt … Charivretha ging nicht darauf ein, wollte die peinliche Begegnung mit Lieutenant Ro nicht erneut durchleben. Sollte Anichent doch seine eigenen Schlüsse ziehen. »Wie viele Tage vergingen, seitdem ihr zuletzt richtig Spaß hattet? Dizhei korrigiert ihre Arbeiten, du hantierst hier mit Hyperspannern und Laserbohrern herum, und Thriss sitzt an ihren Klinik-Bewerbungen …«
    »Nicht an vielen«, murmelte er.
    Streiten die beiden

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