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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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einiger Hortensien dösen und setzte sich auf die Gehsteigkante, außerhalb der Sichtweite von Nitas Küchenfenstern. Entschlossen verdrängte sie alle Gedanken an die Zukunft.
    Die alte Frau befahl ihr, den Lunch vorzubereiten. Aber zuerst musste Blue die Küche sauber machen. Während sie den letzten Kochtopf abtrocknete, hielt ein silberner Dodge Ram in der Gasse hinter dem Haus. Sie trat ans Fenster und beobachtete, wie Dean ausstieg, das Fahrrad holte, das sie an der Hintertür abgestellt hatte, und in den Laster lud. Grinsend wandte er sich zum Fenster und tippte an seinen Cowboyhut.
    Zuerst hörte Jack die Musik, dann sah er April. Es war dunkel, kurz nach zehn Uhr, und sie saß auf der durchhängenden Veranda des Cottages, wo sie unter einer verbogenen Metalllampe ihre Zehennägel lackierte. Die Jahre lösten sich in Nichts auf. In ihrem engen schwarzen Top und den rosa Shorts sah sie genauso aus wie die Zwanzigjährige, an die er sich so lebhaft erinnerte. Von diesem Anblick verwirrt, passte er nicht auf, wohin er trat, und stolperte über eine Wurzel innerhalb des morschen Pfahlzauns.
    April schaute auf. Sie senkte sofort wieder den Kopf. Am gestrigen Abend hatte er sie schändlich behandelt. Das würde sie nicht vergessen.
    Den ganzen Tag hatte sie die Handwerker, die endlich erschienen waren, gnadenlos herumkommandiert. Sie stritt mit einem Installateur, beaufsichtigte die Leute, die Möbel aus einem Laster luden, und ging Jack geflissentlich aus dem Weg. Eine fremde April. Nur die Blicke der Männer, die ihr folgten, waren ihm vertraut gewesen.
    Nun blieb er vor den hölzernen Stufen stehen und lauschte der schrillen Musik. April saß in einem alten Adirondack-Sessel, einen Fuß hatte sie hochgezogen.
    »Was hörst du da?«, frage Jack.
    »Skullhead Julie«, antwortete sie, ohne ihre Zehen aus den Augen zu lassen.
    »Wer ist das?«
    »Eine alternative Group aus L.A.« Als sie sich vorbeugte, um das Radio leiser zu drehen, fiel das lange Haar über ihr Gesicht. Die meisten Frauen ihres Alters bevorzugten kürzere Haare. Doch sie hatte sich nie nach irgendwelchen Trends gerichtet. Während alle anderen wilde Farrah-Locken getragen hatten, war sie mit einem brutalen symmetrischen Schnitt aufgetaucht. Die Frisur betonte ihre faszinierenden blauen Augen. Prompt hatte sie im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit gestanden.
    »Schon immer warst du die Erste, die neue Talente erkannt hat«, sagte er, »Heutzutage kümmere ich mich nicht mehr darum.«
    »Das bezweifle ich.«
    Sie blies auf ihre Zehennägel. Noch ein Vorwand, um ihn abzuwimmeln. »Falls du Riley holen willst, bist du zu spät dran. Sie war müde. Jetzt schläft sie im Gästezimmer.«
    An diesem Tag hatte er seine Tochter kaum gesehen. Den ganzen Vormittag war sie April auf Schritt und Tritt gefolgt. Nachmittags fuhr sie mit Dean auf einem violetten Rad davon, das er aus seinem neuen Laster gehoben hatte. Das Gesicht hochrot und verschwitzt, aber überglücklich, war sie zurückgekehrt. Eigentlich hätte er ihr ein Fahrrad kaufen müssen. Doch er hatte nicht daran gedacht.
    April steckte den winzigen Pinsel in das Nagellackfläschchen zurück. »Erstaunlich, wie lange du gebraucht hast, um hierherzukommen ... Ich hätte Aufputschmittel in ihre Milch schütten oder Storys über deine ruchlose Vergangenheit erzählen können.«
    »Sei nicht so bockig«, mahnte er und stellte einen Fuß auf die unterste Stufe. »Ich wollte dich um Entschuldigung bitten, weil ich mich gestern Abend so mies benommen habe.«
    »Nur zu.«
    »Soeben habe ich‘s getan.«
    »Sonst fällt dir nichts ein?«
    Diese Strafe hatte er verdient. Trotzdem lächelte er, als er die Treppe hinaufstieg. »Soll ich zu Kreuze kriechen?«
    »Immerhin wär‘s ein lobenswerter Anfang.«
    »Wie man das macht, weiß ich nicht. Die Leute sind mir viel zu oft in den Arsch gekrochen.«
    »Versuch es einfach mal.«
    »Wie wär‘s, wenn ich erst mal eingestehe, dass du Recht hattest? Ich weiß wirklich nicht, was ich mit Riley machen soll. Deshalb fühle ich mich wie ein Idiot, mein Gewissen plagt mich, und ich habe meinen Frust an dir ausgelassen.«
    »Verheißungsvoll. Und jetzt sag alles andere.«
    »Gib mir einen Tipp.«
    »Du hast panische Angst. Und du brauchst in dieser Woche meine Hilfe.«
    »Ja, das auch.« Trotz ihres Kampfgeistes wusste er, dass er sie verletzt hatte. In letzter Zeit schien er sehr viele Menschen zu kränken. Er schaute zum Wald hinüber, wo Glühwürmchen zu

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