Dieser Mann macht mich verrückt
würde sie genug Geld besitzen, um in irgendeiner Stadt einen neuen Anfang zu wagen. Falls sie Garrison jemals verlassen würde, was Nita offensichtlich zu verhindern suchte.
»Glauben Sie denn, Sie kriegen ein anständiges Bild hin, wenn sie dauernd diesem Footballspieler nachweinen?«
»Unsinn ...« Seit sie Dean am Dienstag auf der Straße begegnet war, hatte sie ihn nicht mehr gesehen - und ihn auch nicht angetroffen, als sie zur Farm gefahren war, um ein paar Sachen zu holen.
Nita griff nach ihrem Gehstock. »Blicken Sie der Realität ins Auge, Sie arrogantes Mädchen. Ihre sogenannte Verlobung ist beendet. Natürlich wünscht sich ein Mann viel mehr, als Sie zu bieten haben.«
»Woran Sie mich ständig erinnern ...«
Nita musterte sie herablassend. »Schauen Sie doch nur in den Spiegel.«
»Werden Sie eigentlich jemals sterben?«
Nitas Lippen verkniffen sich, und sie saugte besonders geräuschvoll an ihren Vorderzähnen. »Zweifellos hat er Ihr Herz gebrochen, und Sie wollend nicht zugeben.«
»Nein, er hat mein Herz nicht gebrochen. Nur zu Ihrer Information - ich nutze die Männer aus, und ich lasse mich nicht von ihnen benutzen.«
»Ach ja, eine typische Mata Hari.«
Blue packte zwei Fotoalben. »Jetzt gehe ich in mein Zimmer und mache mich an die Arbeit. Stören Sie mich nicht.«
»Bevor Sie mir den Lunch serviert haben, gehen Sie nirgendwohin. Ich möchte ein gegrilltes Käsesandwich. Mit Velveeta. Nicht mit diesem miesen Zeug, das Sie gekauft haben.«
»Das heißt Cheddar.«
»Wie auch immer, es schmeckt mir nicht.«
Seufzend betrat Blue die Küche. Als sie den Kühlschrank öffnete, klopfte es an der Hintertür, und ihr Puls beschleunigte sich.
Sie rannte zur Tür, öffnete sie und sah April und Riley auf der Schwelle stehen. Obwohl sie sich freute, die beiden zu sehen, war sie ein bisschen enttäuscht. »Kommt herein, ich habe euch so vermisst.«
»Und wir dich.« April tätschelte ihre Wange. »Vor allem deine Kochkunst. Wir wollten schon gestern vorbeikommen. Aber ich musste im Haus die Stellung halten.«
»Wie hübsch du aussiehst...« Blue umarmte das Kind. Seit sie Riley zuletzt gesehen hatte, waren die formlosen langen Locken von einem schicken Kurzhaarschnitt ersetzt worden, der ihr ovales Gesicht betonte. Statt der zu engen affektierten Kleider trug sie bequeme Khakishorts und ein schlichtes grünes Top, das gut zu ihrer Augenfarbe und dem Oliventeint passte. Inzwischen wirkte sie nicht mehr so blass.
»Wer ist da?« Die alte Frau humpelte in die Küche und musterte April geringschätzig. »Wer sind Sie?«
Stöhnend schnitt Blue eine Grimasse. »Bin ich die Einzige, die ein Höllenfeuer knistern hört?«
April setzte ihr freundlichstes Lächeln auf. »Dean Robillards Haushälterin.«
»Stellen Sie sich vor, dauernd weint Blue Ihrem Boss nach«, verkündete Nita höhnisch. »Der hat sie kein einziges Mal besucht. Trotzdem glaubt sie immer noch, sie wäre mit ihm verlobt.«
»Quatsch, ich weine nicht ...«, begann Blue zu widersprechen.
»Welch ein Jammer! Die Ärmste lebt in einer Märchenwelt und bildet sich ein, Prince Charming würde sie von ihrem Leiden erlösen.« Nun spielte Nita mit einer ihrer drei Halsketten und wandte sich zu der Elfjährigen. »Wie heißt du doch gleich? Irgendein komischer Name ...«
»Riley.«
»Das klingt wie der Name eines Jungen.«
Bevor Blue die alte Lady zurechtweisen konnte, erwiderte das Kind: »Mag sein. Aber viel besser als Trinity.«
»Wenn du meinst ... Hätte ich jemals eine Tochter bekommen, würde sie Jennifer heißen.« Nita wies mit ihrem Gehstock zur Tür. »Komm mit mir ins Wohnzimmer, ich brauche ein gesundes Augenpaar. Lies mir mein Horoskop vor. Leider konnte ich niemand anderen darum bitten«, fügte sie mit einem bitterbösen Blick in Blues Richtung hinzu.
»Riley besucht mich«, betonte Blue. »Sie bleibt hier.«
»Jetzt verwöhnen Sie das Kind schon wieder!« Kopfschüttelnd wandte sich die alte Frau zu Riley. »Wie ein Baby behandelt sie dich.«
»O nein ...«, murmelte Riley und inspizierte ihre Sandalen.
»Nun?«, rief Nita gebieterisch. »Kommst du mit mir oder nicht?«
Unsicher kaute Riley an ihrer Unterlippe. »Ja, ich denke schon.«
»Moment mal!«, protestierte Blue und legte einen Arm um Rileys Schultern. »Du bleibst bei mir.«
Zu ihrem Entsetzen zögerte Riley nur kurz, als sie sich von der Umarmung befreite. »Ich fürchte mich nicht vor ihr.«
»Warum sollte sie auch?« Nitas Nasenflügel bebten.
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