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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Tennessee fahren?«
    »Doch. Aber ich wohne in Chicago.«
    Jetzt erinnerte sie sich, er spielte bei den Chicago Stars. Sehnsüchtig inspizierte sie das imposante Armaturenbrett des Sportwagens und den Schalthebel. »Ich würde gern mal fahren.«
    »Für Sie wäre es völlig ungewohnt, ein Auto zu steuern, das nicht qualmt.« Er schaltete das Satellitenradio ein, eine Kombination aus altem Rock und neueren Songs ertönte.
    Auf den nächsten Meilen lauschte sie der Musik und versuchte die Landschaft zu würdigen. Aber sie machte sich zu große Sorgen, und sie brauchte dringend eine Ablenkung. Sollte sie Dean ärgern und fragen, was er bei einem Mann am attraktivsten fand? Nein, es war vorteilhafter, wenn sie dieses Thema nicht überstrapazierte und das Schwulenmärchen aufrechterhielt. Trotzdem erlag sie der Anfechtung und schlug ihm vor, einen Sender mit Streisand-Songs zu suchen.
    »Obwohl ich nicht unhöflich sein will - wir Jungs in der Schwulenszene haben diese alten Klischees langsam satt.«
    Sie tat ihr Bestes, um Zerknirschung zu heucheln. »Tut mir leid.«
    »Okay, ich nehme Ihre Entschuldigung an.«
    Aus dem Radio tönte U2, dann Nirwana. Blue zwang sich, den Kopf im Takt zu bewegen, damit Dean nicht merkte, wie deprimiert sie war. Etwas später begleitete er Nickelback mit einem sanften, ziemlich eindrucksvollen Bariton, danach Coldplay bei »Speed of Sound«.
    Als Jack Patriot »Why Not Smile?« intonierte, wechselte Dean den Sender.
    »Stellen Sie das wieder ein!«, klagte sie. »Nur mit ›Why Not Smile?‹ habe ich mein letztes Highschool-Jahr verkraftet, ich liebe Jack Patriot.«
    »Ich nicht.«
    »Genauso gut könnten Sie behaupten, Sie würden Gott den Allmächtigen nicht lieben.«
    »Jedem das seine.« Deans lässiger Charme verflog abrupt. Nun wirkte er unnahbar, fast beängstigend.
    Nicht mehr der unbekümmerte Footballstar, der ein schwules Model mimte und von einer Filmkarriere träumte. Wahrscheinlich sah sie jetzt zum ersten Mal den Mann, der wirklich hinter der glamourösen Fassade steckte. Und das gefiel ihr nicht. Sie hielt ihn lieber für dumm und eitel. Aber nur Letzteres traf zu.
    »Allmählich kriege ich Hunger.« Dean drückte auf einen Hebel in seinem Gehirn und verwandelte sich in die Persönlichkeit zurück, die er ihr zeigen wollte. »Hoffentlich macht‘s Ihnen nichts aus, wenn wir was in einem Drive-in kaufen. Sonst muss ich jemanden suchen, der auf mein Auto aufpasst.«
    »Oh, Sie lassen es bewachen?«
    »Der Anlasser ist computer-kodiert. Also kann‘s niemand stehlen. Aber dieser Aston erregt ein gewisses Aufsehen und manchmal vandalische Gelüste.«
    »Ist das Leben nicht schon kompliziert genug? Selbst wenn Sie keinen Babysitter für Ihren Schlitten engagieren ?«
    »Leider ist ein eleganter Lebensstil mit harter Arbeit verbunden.« Dean drückte auf eine Taste am Armaturenbrett, und eine Frau namens Missy erklärte ihm, wie er das nächstgelegene Drive-in erreichte.
    »Wie hat diese Missy Sie genannt?«, fragte Blue nach dem Ende des Gesprächs.
    »Boo, das ist eine Kurzform von Malibu. Während ich in Südkalifornien aufwuchs, verbrachte ich viel Zeit am Strand. Deshalb verpassten mir ein paar Freunde diesen Namen.«
    Ein typischer Spitzname für einen Footballstar, dachte sie. Deshalb hatten die People- Leute ihn am Strand fotografiert. Ihr Daumen wies auf die Taste am Armaturenbrett. »All diese Frauen, die Sie anbeten ... Haben Sie keine Schuldgefühle, wenn Sie Ihre Verehrerinnen an der Nase herumführen?«
    »Das versuche ich wettzumachen, indem ich mich als guter Freund erweise«, antwortete er und verzog keine Miene.
    Zum Fenster gewandt, gab sie vor, die Landschaft zu betrachten. Bis jetzt hatte er noch nicht gedroht, er würde sie aus seinem Auto werfen. Das könnte er bald tun. Oder sie riss sich zusammen, damit er glaubte, es würde sich lohnen, sie mitzunehmen.
    Dean bezahlte das Fast Food mit einem Zwanzig-Dollar-Schein und sagte dem Kid am Fenster, es sollte das Wechselgeld behalten. Am liebsten wäre Blue aus dem Auto gesprungen und hätte dem Jungen das Geld entrissen. Da sie eine Zeitlang als Kellnerin gearbeitet hatte, fand sie großzügige Trinkgelder okay, aber nicht solche Unsummen.
    Weiter unten am Highway fanden sie einen Picknickplatz, ein paar Tische unter Pappeln. Die Luft hatte sich abgekühlt, und Blue suchte in ihrem Seesack nach einem Sweatshirt, während Dean das Fast Food auspackte. Seit dem letzten Abend hatte sie nichts mehr gegessen, und

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