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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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vornehmen. Er schaute zum Küchenfenster. Bei ihrer Ankunft hatte Blue ihm nur zugenickt, war aber nicht zu ihm gegangen. Und er betrat natürlich nicht das Haus. Weil er letzte Nacht die Kontrolle verloren hatte, ärgerte er sich immer noch.
    Wenigstens befand sie sich wieder auf seinem Grund und Boden, und der Heimvorteil war nicht zu unterschätzen. Blue liebte die Farm. Wenn sie zu stur war, um wieder hierherzuziehen, würde er ihr zumindest vor Augen führen, was sie verpasste. So oder so, er würde kriegen, was er wollte - eine heiße Affäre, die sie beide verdienten.
    Drinnen drehte jemand die Musik lauter. April und Riley sollten Blue eigentlich bei den Vorbereitungen zum Dinner helfen. Aber seine Mutter kochte nicht gern. Als er hineinspähte, beobachtete er, wie sie Riley von den Kartoffeln wegzerrte, die geschält werden sollten, und mit ihr tanzte. Blue stellte eine Rührschüssel beiseite und gesellte sich hinzu. Wie eine Elfe hüpfte sie umher, mit wippendem Pferdeschwanz, und schwenkte die Arme durch die Luft. Wäre sie allein, würde er vielleicht hineingehen und mit ihr tanzen. Aber nicht, wenn April da drin herumhing.
    »Hast du nicht mit Blue Schluss gemacht?« Jacks Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Abgesehen von der Bitte, ein Werkzeug herüberzureichen oder ein Stück Sperrholz festzuhalten, hatten sie den ganzen Nachmittag kein Wort gewechselt.
    »Nicht direkt«, entgegnete Dean und hämmerte noch einen Nagel ins Holz. »Momentan befinden wir uns in einer Übergangsphase.«
    »Und wohin soll die führen?«
    »Das versuchen wir rauszukriegen.«
    »Scheiße.« Jack wischte mit einem Hemdsärmel über sein Gesicht. »Offensichtlich meinst du es nicht ernst mit ihr, für dich ist sie nur eine kleine Abwechslung.«
    Das deutete auch Blue immer wieder an, seit sie sich kannten. Wie Dean zugeben musste, steckte ein Körnchen Wahrheit drin. Hätte er sie in einer Bar getroffen, wäre sie ihm gar nicht aufgefallen. Weil sie nicht zu ihm gekommen wäre. Da so viele schöne Frauen seine Aufmerksamkeit erregen wollten - wie sollte er eine bemerken, die das nicht tat?
    »Geh vorsichtig mit ihr um«, mahnte Jack. »Wenn sie auch auf cool macht - ihre Augen verraten sie.«
    Dean fuhr mit seinem T-Shirt-Ärmel über die Stirn.
    »Jetzt verwechselst du die Realität mit den Texten deiner Songs, Jack. Blue weiß ganz genau, was läuft.«
    »Wahrscheinlich kennst du sie besser als ich«, meinte sein Vater achselzuckend.
    Danach schwiegen sie, bis Dean ins Haus ging, um zu duschen.
    Jack schaute seinem Sohn nach und wischte den Schweiß von seiner Stirn. Obwohl er geplant hatte, nur eine Woche auf der Farm zu bleiben, würde er vorerst nicht abreisen. April tat auf ihre Weise Buße und er auf seine, indem er zusammen mit Dean die Veranda baute.
    Während er aufgewachsen war, hatte er jeden Sommer mit seinem Dad verbracht und ihm bei der Arbeit geholfen. Nun wiederholte sich die Situation mit Dean. Nicht, dass sich der Junge um so ein Vater-Sohn-Ritual scherte. Aber für Jack war es wichtig. Er liebte es, mit anzusehen, wie die Veranda Gestalt annahm. Alles stabil und gediegen. Darauf wäre sein Alter stolz gewesen.
    In diesem Augenblick öffnete Blue das Küchenfenster, und er beobachtete Aprils graziöse, sinnliche Bewegungen, das lange Haar, das ihren Kopf wie tausend Messerklingen umwehte.
    »So gut wie du dürfte niemand tanzen können, der über dreißig ist«, hörte er Blue sagen, als die Musik verhallte.
    Nun erklang Rileys atemlose, japsende Stimme. Offenbar hatte sie sich bei dem Versuch, mit Aprils Temperament mitzuhalten, völlig verausgabt. »Dad ist schon vierundfünfzig und tanzt großartig. Zumindest auf der Bühne. Ich glaube nicht, dass er auch woanders tanzt.«
    »Früher hat er das getan.« April strich ihr langes Haar aus dem Gesicht. »Nach seinen Konzerten besuchten wir Clubs, die etwas abseits lagen. Dort tanzten wir bis zur Sperrstunde. Manchmal wurden diese Lokale nur für ihn geöffnet. Von all den Männern, mit denen ich im Lauf der Jahre tanzte, war er ...« Abrupt verstummte sie, dann zuckte sie die Schultern und beugte sich hinab, um den Hund zu streicheln. Sekunden später läutete ihr Handy. Bevor sie sich meldete, verließ sie die Küche.
    Am vergangenen Tag hatte er sie einen der Anrufer »Mark« nennen hören. Davor war es ein »Brad« gewesen. Immer noch dieselbe alte April. Und immer noch kalt und abweisend, wenn er in ihre Nähe kam. Trotzdem wollte er mit ihr schlafen,

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