Dieser Mann macht mich verrückt
lächelte triumphierend. »Da sieht man, wie kindisch sie ist!«
Dean grinste. Natürlich benahm sich Blue kindisch. Doch sie sah so süß dabei aus - das Gesicht voller Mehl, eine tintenschwarze Haarsträhne im Nacken, mit rebellischer Miene. Wie konnte eine dermaßen chaotische Frau so reizvoll wirken?
Nun richtete Nita ihre Aufmerksamkeit auf Dean. »Diese Footballspieler kriegen eine Menge Geld. Und sie tun nichts dafür.«
»Sogar sehr viel«, widersprach er.
»Dean arbeitet wirklich hart«, erklärte Blue entrüstet. »Als Quarterback muss er sich nicht nur physisch, sondern auch mental anstrengen.«
»Schon seit drei Jahren spielt er in der Pro Bowl«, ergänzte Riley eifrig.
»Ich wette, ich bin noch reicher als Sie, Mr Robillard«, prahlte Nita.
»Mag sein.« Dean taxierte sie über eine Hühnerkeule hinweg. »Wie groß ist Ihr Vermögen?«
»Das verrate ich nicht.«
»Dann werden wir‘s niemals erfahren«, meinte er lächelnd.
Da Jack alle beide kaufen oder verkaufen könnte, lachte er amüsiert.
Nita saugte einen Speiserest von ihren Zähnen und starrte ihn an. »Und was machen Sief« »Im Augenblick baue ich Deans Veranda.«
»Schauen Sie sich nächste Woche mal meine Fensterbretter an. Das Holz ist morsch.«
»Tut mir leid«, erwiderte er, ohne mit der Wimper zu zucken, »mit Fenstern befasse ich mich nicht.«
April lächelte ihn an. Und Jack lächelte zurück. Zwischen den beiden entstanden intime Vibrationen, die alle anderen Anwesenden spürten. Es dauerte nur ein paar Sekunden. Aber es entging niemandem.
19
Nach dem Dinner kündigte Nita an, sie würde im Wohnzimmer warten, bis Blue die Küche in Ordnung gebracht habe und sie heimfahren könne. April stand sofort auf. »Geh nur, Blue, ich mache sauber.«
Aber Dean wollte sich nicht so schnell von Blue trennen. Bisher hatte die kleine Dinnerparty nur den Zweck erfüllt, ihn daran zu erinnern, wie sehr er sie vermisste tagsüber als Kumpel, nachts als Bettgefährtin. Das musste sich ändern. »Heute Abend will ich den Müll verbrennen. Hilfst du mir, ihn rauszutragen, bevor du mit Mrs Garrison wegfährst?«
Riley tat ihr Bestes, um seinen Plan zu vereiteln. »Das mache ich.«
»Moment mal!« April begann die Teller einzusammeln. »Diesen Küchendienst übernehme ich nur, um Blue zu entlasten, sonst niemanden.«
»Immer mit der Ruhe«, sagte Jack. »Den ganzen Tag haben Dean und ich auf der Veranda gearbeitet. Jetzt verdienen wir eine Erholungspause.«
Dean runzelte die Stirn. Jack und ich - ein Team? Nicht in tausend Jahren. Entschlossen packte er eine der Servierplatten. »Alles klar.«
»Okay, ich stelle das Geschirr in die Spülmaschine.« Riley sprang auf.
»Such die Musik aus«, schlug April vor, »guten Rock.«
»Wenn‘s Musik gibt, helfe ich dir auch«, entschied Blue. Während Riley die alte Frau ins Wohnzimmer führte, räumten die anderen den Tisch ab. Dann holte sie ihren iPod und stöpselte ihn in Aprils Dockingstation.
»Hoffentlich kommt da kein Bubble Gum raus«, wandte Jack ein. »Radiohead wäre erträglich. Oder vielleicht Wilco?«
»Oder Bon Jovi.« April blickte von der Spüle auf, und Jack starrte sie an. Gleichmütig zuckte sie die Achseln. »Eins meiner Laster. Dafür entschuldige ich mich nicht.«
»Mein Laster ist Ricky Martin«, gab Blue zu, und alle schauten Dean an.
Aber er weigerte sich, an diesen vertraulichen Familiengeständnissen teilzunehmen, und Blue sprang für ihn ein. »Sicher Clay Aiken. Nicht wahr?«
Da Nita nicht ausgeschlossen werden wollte, humpelte sie in die Küche. »Bobby Vinton mochte ich immer am liebsten. Und Fabian. Der war richtig scharf«, fügte sie hinzu und setzte sich an den Tisch.
Riley ging zur geöffneten Geschirrspülmaschine. »Mir gefällt Patsy Cline ganz besonders gut. Mom hatte alle ihre CDs. Aber in der Schule machen sich die Kids über mich lustig, weil sie nicht wissen, wer sie ist.«
»Offenbar hast du einen guten Geschmack«, lobte Jack.
»Und dein Laster?«, fragte April.
»Ganz einfach«, hörte Dean sich sagen, »sein Laster bist du, April. Hab ich Recht?«
Drückendes Schweigen erfüllte die Küche, und Dean fühlte sich grässlich. Er war es gewöhnt, eine Party zu beleben, statt sie zu vermasseln.
»Entschuldigt uns ...« Blue räusperte sich. »Jetzt müssen Dean und ich den Müll verbrennen.«
»Bevor Sie irgendwohin gehen, Mr Football«, sagte Nita, »will ich wissen, welche Absichten Sie mit meiner Blue haben.«
»Würde mich bitte
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