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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Nächten.
    Als er zur Veranda ging, hing sein Revolverschwinger-Arm locker herab, stets bereit, seine Waffe zu ziehen - eine glänzende Fender Custom Telecaster-Gitarre, die er benutzt hatte, um die Welt zu erobern.
    Hätte Blue nicht auf den Stufen gesessen, wären ihre Knie eingeknickt. Scheinbar konnte sie keinen einzigen Atemhauch in ihre Lungen zwängen.
    Jack Patriot.
    Hinter ihm öffneten sich Autotüren, Männer mit Sonnenbrillen kletterten heraus, auch eine langhaarige Frau, eine Designer-Tasche und eine Wasserflasche in den Händen. Sie blieben neben den SUVs stehen. Jetzt klickten Jack Patriots Stiefel auf dem Ziegelweg, und Blue verwandelte sich in die Personifizierung aller kreischender Fans, die ihre Finger in Maschendrahtzäune gekrallt, ihre Körper gegen Polizeibarrikaden gestemmt oder vor einem Fünf-Sterne-Hotel Wache gehalten hatten, in der Hoffnung, einen Blick auf ihr Rock-Idol zu erhaschen. Aber statt zu schreien, brachte sie keinen einzigen Laut hervor.
    Knapp acht Schritte von ihr entfernt blieb er stehen. In einem Ohrläppchen glitzerten winzige silberne Totenschädel, unter einer Manschette seines schwarzen, am Kragen offenen Hemds sah sie ein Lederarmband mit einer Silberschnalle. »Ich suche Riley«, sagte er und nickte ihr zu.
    Oh, mein Gott, oh, mein Gott› oh, mein Gott- Jack Patriot stand vor ihr, Jack Patriot redete mit ihr. Schwankend stand sie auf und rang nach Luft. Sie würgte und begann zu husten. Geduldig wartete er. Im Licht der sinkenden Sonne färbten sich die silbernen Totenköpfe rostrot. Blues Augen begannen zu tränen, und sie presste ihre Finger an den Hals, um ihre verkrampfte Luftröhre zu entspannen.
    Da Rockstars Verständnis für entnervte Frauen hatten, ließ er ihr Zeit. Während er wartete, betrachtete er das Haus. Schließlich bat er mit seiner rauchigen, gutturalen Stimme, in der immer noch Reste seines heimischen North Dakota-Akzents mitschwangen, »Würden Sie Riley holen?«
    Ehe sie sich zusammenreißen konnte, kam das Kind aus dem Haus. »Hi.«
    Nur seine Lippen bewegten sich. »Was soll das alles?«
    Riley musterte das schweigende Gefolge neben den SUVs. »Keine Ahnung.«
    Während er an einem Ohrläppchen zupfte, verschwand der silberne Totenschädel zwischen seinen Fingern. »Ist dir klar, welche Sorgen wir uns alle gemacht haben?«
    Seine Tochter hob den Kopf. »Wer?«
    »Nun - alle. Ich.«
    Das kaufte sie ihm nicht ab. Wortlos starrte sie die Spitzen ihrer Turnschuhe an.
    »Wer ist sonst noch da drin?«
    »Niemand. Dean ist weggefahren. April ist in ihr Cottage gegangen.«
    »April ...« Diesen Namen sprach er aus, als würde er unangenehme Erinnerungen heraufbeschwören. »Pack deine Sachen, wir fahren los.«
    »Nein, ich will nicht...«
    »Tut mir leid«, erwiderte er kühl.
    »Meine Jacke liegt im Cottage.«
    »Dann hol sie.«
    »Das kann ich nicht. Es ist so dunkel, und ich fürchte mich.«
    Zögernd strich er über sein Kinn. »Wo liegt das Cottage?« Riley beschrieb ihm den Weg durch den Wald, und er wandte sich zu Blue. »Kann ich da hinfahren?«
    Ja, natürlich. Fahren Sie zum Highway zurück. Bevor Sie ihn erreichen, biegen Sie in eine schmale Sandstraße zur Linken. Die übersieht man leicht. Also halten Sie die Augen offen ... Nichts davon brachte sie über die Lippen, und er schaute wieder das Kind an, das die Achseln zuckte. »Weiß ich nicht. Wahrscheinlich.«
    Blue musste etwas sagen. Irgendetwas. Aber sie verkraftete es einfach nicht, dass der Mann vor ihr stand, für den sie seit ihrem zehnten Lebensjahr schwärmte. Später würde sie sich fragen, warum er seine Tochter weder umarmt noch geküsst hatte, jetzt versuchte sie einfach nur den Mund zu öffnen.
    Zu spät. Er bedeutete Riley und seiner Eskorte zu warten und folgte dem Weg, den das Kind ihm gezeigt hatte. Sobald er zwischen den Bäumen verschwunden war, sank Blue auf die Verandastufen. »Wie blöd ich bin ...«
    Riley setzte sich zu ihr. »Machen Sie sich nichts draus. An so was ist er gewöhnt.«
    Während die Dämmerung hereinbrach, beendete April ihr letztes Telefonat, steckte das Handy in die mit Perlen bestickte Tasche ihrer Jeans und wanderte zum Ufer des Teichs. Sie liebte die abendliche Atmosphäre, die hier herrschte, das leise Plätschern des Wassers, das heisere Quaken der Frösche, begleitet vom Grillenchor. In der Nacht roch der Teich anders, moschusartig und animalisch, wie ein wildes Tier.
    »Hallo, April.«
    Erschrocken fuhr sie herum. Der Mann, der ihre Welt

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