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Dieser Weg wird kein leichter sein

Dieser Weg wird kein leichter sein

Titel: Dieser Weg wird kein leichter sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Gerald und Großmann Asamoah
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hatte.
    Ich rief Fabian an, der komplett durch den Wind war. Er war total niedergeschlagen und verstand die Fußballwelt nicht mehr. Ich konnte ihn kaum trösten und fand auch keine rechte Erklärung für diese Entscheidung. Im Nachhinein aber war klar, was Klinsmann damit bezweckt hatte. Er hatte sich ein Team zusammengestellt, das bedingungslos mit ihm an seiner Idee arbeitete. Und da setzte er im Falle Odonkor auf dessen Euphorie und Unbekümmertheit, in den anderen Fällen natürlich auf den Faktor Loyalität – oder einfacher gesagt: Wer nominiert wird, meckert nicht, sondern ordnet sich unter. Bei einem langen Turnier kann das enorm wichtig werden. Das hat schon die ein oder andere deutsche Nationalmannschaft im Laufe der letzten Jahre erkennen müssen. Spieler, die im Laufe eines Turniers nicht zufrieden sind und ihren Einsatz einfordern, können die Stimmung komplett kippen. Und von der Stimmung, der positiven Energie sollte dieses Team leben. Ohne diesen Faktor war das Ziel, Weltmeister zu werden, nicht erreichbar. Allen war klar: Diese Mannschaft lebt nicht von der spielerischen Klasse und der taktischen Finesse, sondern aus der Kraft, die sie aus sich selbst generiert.
    Ein DJ für Deutschland
    Ãœber diese WM 2006 ist so viel geschrieben und sind so viele Filme gezeigt worden, dass ich nicht mehr jedes Detail und vor allem jedes Spiel auflisten werde. Jeder hat seine persönliche Erinnerung an diesen Sommer in Deutschland, der tatsächlich eine neue Zeitrechnung einläutete. Die Sicht auf dieses Land drehte sich, fröhlich wurde Schwarz-Rot-Gold wieder salon­fähig und wir waren dafür das Transportmittel. Das wurde uns im Laufe dieser WM immer deutlicher bewusst und wir waren wiederum von dieser Entwicklung positiv beeinflusst. So haben sich die Stimmung im Team und die Begeisterung der Öffentlichkeit gegenseitig unterstützt.
    Wichtig dafür waren natürlich die Erfolge des Teams und auch dessen Auftreten. Und auch dabei war Klinsmann von vorneherein ein toller Schachzug gelungen. Denn auch die »Ergänzungsspieler« gehörten zum Team und hatten ihre Aufgabe und somit ihren Anteil am Erfolg. Das galt für die Ansprachen, die nicht nur der Kapitän hielt, aber auch für die kleinen Jobs nebenbei. Ich beispielsweise hatte meinen sportlichen Einsatz zu Beginn des Turniers gegen Ecuador. Danach war ich hauptsächlich für die Beschallung zuständig – auch so eine Neuerung im System Klinsmann. Er selbst gab den Anstoß dafür, schon vor der WM beim Training und während des Essens Musik zu hören. Ich kannte so etwas bisher nur aus Ghana, wo es üblich war, vor den Spielen des Nationalteams im Bus Musik zu hören und zu singen. Aber bei uns in Deutschland gab es das bisher nicht. Das Motto lautete eher: jeder für sich, unter Kopfhörern begraben, im Idealfall konzentriert auf das Spiel.
    Bis zur WM war Kevin Kuranyi der Stimmungsmacher der Elf, im Trainingslager in der Schweiz entschied sich der Trainerstab jedoch für mich. »Asa, du machst das!«, hieß es, vermutlich weil ich immer so viel gute Musik auf dem iPod hatte. Der Trainerstab besorgte die Boxen und ich sorgte für den Soundtrack bei Training und Spiel. Das hieß nicht, dass kein anderer etwas aussuchen durfte. Thorsten Frings und Jens Nowotny waren mehr die Heavy Metals und hatten AC/DC dabei, worüber Olli Kahn schon mal gemeckert hat. Er war mehr auf der sanfteren Ebene unterwegs. Meine eigenen Favoriten stammten eher aus dem Hause R&B und nach den Spielen ließ ich gerne mal etwas zum Mitsingen und Feiern laufen. Das konnte also durchaus mal Wolfgang Petry sein. Manchmal setzte ich mich mit meiner Auswahl zwischen die Stühle. Denn die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Und die gewohnten Lautstärken auch. Es kam schon mal vor, dass Musik lief, die Jens Nowotny dann leiser machte. Dann aber rauschte Poldi an und drehte wieder auf. So ging das hin und her. Meistens aber zogen die Alten gegenüber den Jungen den Kürzeren.
    Vor den Spielen setzte sich jedoch einvernehmlich ein Ritual durch. Xavier Naidoo hatte mit seinem Song »Dieser Weg« geradezu den perfekten Soundtrack für uns geliefert. Der Trainer startete ihn immer, wenn wir raus auf das Spielfeld gingen. Das Lied begleitete uns durch das ganze Turnier. Ebenso »Was wir alleine nicht schaffen« – ein tolles Stück, das in der Kabine zur

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