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Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Titel: Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Amend , Daniel Meyer
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Nichts, ein Traum in Erfüllung. Und der Traum stand nicht einmal auf unserer geheimen Wunschliste. Wir folgten dem Mädchen und gingen mit langsamen Schritten die Eisentreppen hoch. Als wir den ersten Stock erreichten, wurde mir doch schwindelig. Die Vorstellung, gleich Joe, Marcel, Alina, Peggy, Fabrizio, JJ und all die anderen zu treffen, die ich so gerne hatte, machte mir Angst. Ich zog Lars am Ärmel.
    »Bitte umdrehen«, flüsterte ich.
    Lars tätschelte mir über den Kopf und schob mich weiter ins nächste Stockwerk. Wieder eine Eisentür. Es war die Eisentür – die Tür zur WG. Ich versteckte mich hinter Lars.
    »Bitte, lass uns gehen«, flehte ich jetzt, aber Lars hörte mich nicht. Vielleicht wollte er mich auch nicht hören.
    Dann ging die Tür auf. Das hübsche Mädchen winkte mich zu sich, aber ich traute mich nicht. Ich lief schnell die Treppe runter, aber es war dunkel, und alleine wollte ich dort auch nicht sein. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Lars kam zu mir und drückte mich. Das tat gut. Er kniete sich vor mich und sagte: »Daniel, ganz ruhig. Alles ist gut. Lass uns mal zusammen gucken, wer hinter der Tür auf uns wartet. Wenn es dir gefällt, bleiben wir eine Weile; wenn nicht, drehen wir sofort wieder um und gehen unten an der Ecke eine Pizza essen. Ist das ein Deal?«
    »Bei einem echten Italiener?«, fragte ich.
    »Bei einem echten Italiener«, sagte Lars.
    »Okay.«
    Ich nahm seine Hand und ging langsam auf die Tür zu. Vorsichtig steckte ich meinen Kopf hindurch. Als ich Hanna sah und sie mir zuwinkte und mich anlächelte, zuckte ich zusammen und quiekte wie ein Babyschwein. Weil wieder alles neblig wurde, machte ich ein paar Schritte zurück und hielt mich an Lars’ Jacke fest.
    »Ich traue mich nicht. Ich habe Angst. Ich will nicht. Schnell weg hier.«
    Mein Herz pumpte schneller als der Formel-1-Wagen von Michael Schumacher.
    »Wenn wir jetzt gehen, wirst du es heute Abend bereuen«, sagte Lars. »Dann wirst du bei mir zu Hause auf dem Bett sitzen und dich grün und blau ärgern.«
    Ich stellte mir vor, wie mein Körper grün und blau wurde. Eine Elfe pinselte meinen linken Arm grün und den rechten Arm blau an, aber das gefiel mir nicht so gut. Ich wollte so gerne durch diese Tür treten, aber es fiel mir wirklich schwer. Ich konnte nichts dagegen tun. Meine Beine blockierten einfach. Lars schob mich nach vorne. Zuerst wehrte ich mich und trat gegen sein Schienbein, aber dann gab ich nach und schaute zum zweiten Mal durch die Tür. Lars humpelte jetzt zwar ein wenig, aber ich glaube, er war nicht böse auf mich. Ich stand da, steif gefroren wie ein Eisblock. Dabei war mir so warm, dass ich am liebsten meine Jacke ausgezogen hätte. Und meinen Pulli. Und mein Korsett. Aber das traute ich mich nicht. Ich stand einfach nur da. Alle lächelten mich an und kannten meinen Namen und kamen auf mich zu, um mich zu umarmen, und ich überlegte für einen Augenblick, ob ich vielleicht gestorben und schon im Himmel war. Das konnte alles nicht wahr sein. Alina nahm plötzlich meine Hand und führte mich durch die WG. Sie zeigte mir jeden Raum. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich keine Angst mehr hatte. Und dann, als die Angst fort war und ich mich an die neue Umgebung gewöhnt hatte, war alles wie im Märchenland. Joe und ich redeten über … nein, das verrate ich nicht. Das bleibt ein Geheimnis unter Männern. Ich bekam sogar einen Kuss von … nein, das verrate ich auch nicht. Ein Gentleman genießt und schweigt. Wir blieben ganz lange dort, viele Stunden, und als Lars sagte, ich solle mich verabschieden, wollte ich nicht.
    »Darf ich nicht für immer hier bleiben?«
    »Für immer?«, fragte Lars.
    »Ja«, sagte ich.
    »Und was ist mit Rocky, deiner Katze, und Anna, deiner Puppe, und deiner Mama und deinem Papa und Josi, deinem Elefanten? Die würden dich alle sehr vermissen.«
    Das stimmte wohl. Trotzdem konnte ich nicht verstehen, warum jetzt schon wieder alles vorbei sein sollte. Es war ziemlich schwer, meine Gedanken zu ordnen. Ich wollte gehen und bleiben zugleich, aber das ging nicht. Ich konnte mich nicht entscheiden. Zum Glück war Lars da, der mir sagen konnte, was zu tun war. Ich sagte auf Wiedersehen, und alle winkten mir und drückten mich und gaben High-Five’s und hatten mich lieb. Es war so schön – unbeschreiblich schön.

    Beim Italiener um die Ecke packte ich dann meine Geschenke aus. Eine DVD-Box mit allen Unterschriften und Autogrammkarten und Sticker für

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