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Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Titel: Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Amend , Daniel Meyer
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wenn ich den zweiten Teil seines Satzes nie verstand. Bis ich meine Augen wieder öffnete. Ich griff nach meinem Handy, das neben meinem Kopfkissen lag und rief Lars an. Ich musste es ihm einfach erzählen.
    »Bruderherz, letzte Nacht hatte ich einen ganz besonders schönen Albtraum.«
    »Ach ja?«
    Seine Stimme klang noch ganz müde.
    »Wie kann denn ein Albtraum schön sein?«
    »War ja auch kein richtiger Albtraum«, sagte ich, »eher das Gegenteil eines Albtraumes. Wie nennt man das denn?«
    »Gute Frage«, nuschelte Lars. »Einen besonders schönen Traum eben.«
    »Willst du ihn hören?«
    »Leg los!«
    »Ich war in einem Club und habe ein Mädchen kennengelernt. Ich habe sie gesehen und war sofort in sie verliebt.«
    »Hammer!«, sagte Lars, und ich hörte, wie er sich in seinem Bett bewegte.
    »Hey, schläfst du noch?«, schrie ich ganz laut, um ihn richtig wach zu kriegen.
    »Na, jetzt nicht mehr, du Scherzkeks. Warte mal, ich gehe eben in die Küche und schmeiß die Espressomaschine an.«
    »Finger weg, das ist doch mein Job.«
    »Ich weiß, mein Kleiner, aber du bist ja nicht hier.«
    »Okay, ich erlaube es dir.«
    »Hahaha, erzähl mir lieber von deinem Traum, bevor du alles wieder vergisst.«
    »Also, es war so, ich meine, die Bar links von, und, so.«
    »STOPP!«, unterbrach mich Lars. »Einmal tief Luft holen, konzentrieren, ein Satz nach dem anderen. Schön langsam.«
    »Ich habe sie gesehen. Sie stand ganz alleine an einem Geländer neben der Tanzfläche. Ein großer Scheinwerfer strahlte goldenes Licht auf sie. Sie sah wie ein Engel aus. Ich bin zu ihr gegangen und habe gesagt: Hallo, ich bin Daniel . Und dann hat sie gesagt: Hallo, ich bin Mella. Sie hat mich angelächelt, und ich habe sie auch angelächelt. Ein bisschen nervös war ich, weil sie so hübsch war, aber dann hat sie meine Hand genommen und mich auf die Tanzfläche gezogen. Es lief das Lied aus diesem Film, den wir zusammen geguckt haben, bei mir im Zimmer, auf dem Sofa, weißt du noch? Ich habe dir einen Apfel geschält.«
    » Dirty Dancing. Und das Lied heißt Time Of My Life. «
    »Ja, ja, ganz genau«, sagte ich aufgeregt, weil ich wieder alle Bilder aus dem Traum vor mir sah.
    »Sie war 17, und als wir mit dem Tanzen fertig waren, sind wir an die Bar gegangen und ich habe für uns zwei Wodka Lemon bestellt. Ich habe natürlich bezahlt.«
    »Natürlich.«
    »Dann haben wir geknutscht.«
    »So schnell geht das bei dir?«
    »Na klar, ich bin ja nicht so eine Lusche wie du.«
    »Okay, und weiter?«
    »Dann habe ich ihr gesagt, dass sie die schönsten Augen auf der ganzen Welt hat und dass ich sie, wenn ich größer bin, heiraten werde.«
    »Wow. Und wie hat sie reagiert?«
    »Sie hat mich geküsst.«
    »Auf den Mund?«
    »Wohin denn sonst?«
    »Sorry, war eine blöde Frage.«
    »Dann habe ich ihren Mantel geholt und habe ein Taxi gerufen. Draußen war es kalt. Ich wollte ihr erst meine Jacke geben, damit sie nicht friert, aber dann hätte ich ja gefroren. Du weißt ja, dass ich Kälte nicht gut vertrage, aber dann kam auch schon das Taxi.«
    »Seid ihr zu ihr oder zu dir?«
    »Zu mir. Mama und Papa waren nicht zu Hause. Ich hatte also sturmfreie Bude. Und als wir dann bei mir im Zimmer waren, hatten wir Sex.«
    »Auf dem Sofa oder im Hochbett?«
    »Warte!«
    Ich schloss meine Augen und spulte zurück.
    »Auf dem Hochbett.«
    »Hast du deine Kuscheltiere vorher in den Schrank geräumt oder haben sie zugesehen?«
    »Die haben die Augen zugemacht.«
    »Haha.«
    »Aber wir haben verhütet, weil ich noch zu jung für Kinder bin.«
    »Echt, ja?«
    »Bin doch erst 15, du Honk.«
    »Na, das wäre in manchen Gegenden hier in Berlin kein Argument«, lachte Lars, aber ich verstand nicht, was er damit meinte, und redete weiter.
    »Nach dem Sex haben wir gekuschelt und gesagt, dass wir uns lieb haben.«
    »Das ist toll, Daniel. Wusstest du denn, wie alles funktioniert?«
    »Klar!«, antwortete ich sofort, obwohl in dem Traum alles wie von selbst lief und ich gar nicht viel tun musste.
    »Ist sie die ganze Nacht geblieben?«
    »Ja, bis zum nächsten Morgen.«
    »Wahnsinn!«
    »Ich habe ihr sogar Frühstück ans Bett gebracht. In der Küche habe ich Mama getroffen. Sie war froh, dass ich jetzt eine Freundin habe, und ließ mich in Ruhe. Sie hat keine einzige Frage gestellt. Sie wollte nicht mal in meinem Zimmer spionieren gehen.«
    »Ziemlich unrealistisch, was?«
    »War ja auch ein Traum.«
    »Dafür sind sie da, mein Lieber, dass alles perfekt

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