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Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Titel: Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Amend , Daniel Meyer
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anzusprechen?«
    Ich musste wieder einen Moment überlegen, schnaufte kurz wie ein Pferd, aber als Lars mich fragte, was ich zu Mella gesagt hatte, fiel es mir sofort ein: »Du siehst hübsch aus und hast wunderschöne Augen!«
    »Oh, das ist gut. Ist abgespeichert.«
    Ich dachte jetzt an Mella und dass sie noch nicht auf meine SMS geantwortet hatte. Ich schrieb ihr jeden Tag über zehn Stück, aber ich glaube, sie kamen nicht an, sonst hätte sie ja längst zurückgeschrieben.
    »Und nachdem du das gesagt hast, schenkst du ihr eine Rose.«
    »Aber die Rose gibt’s erst beim richtigen Date, nicht schon im Club, oder?«
    Ich sagte: »Ja.«
    Lars sagte: »Okay.«
    »Und dann fragst du, ob du ihre Handynummer bekommst. Die gibst du mir. Ich rufe sie dann an und werde sie zu einem Date einladen, also zum Essen.«
    »Wie, du kommst mit?«
    »Na klar«, sagte ich und wunderte mich über diese dämliche Frage. Wenn er glaubte, das sei alles nur ein Spaß, dann hatte er sich aber geschnitten. »Ich treffe sie natürlich erst mal alleine«, erklärte ich weiter, »und werde ihr ein paar wichtige Fragen stellen, was dich betrifft und so, und dann kann ich dir schon mal sagen, ob sie dich lieb hat oder nicht.«
    »Finde ich super. Machen wir so.«
    »Zuerst muss ich sie ja gut finden, weil ich dein Bruder bin.«
    Dann zeigte ich ihm meine neue Tätowiermaschine, die ich von Mama für fünfzehn Euro aus dem Spielzeugladen bekommen hatte und schrieb auf meinen linken Arm: Daniel + Lars und malte noch ein Herzchen daneben. Sina miaute und kratzte an meiner Tür, und ich rief ihr zu: »Mäuschen, warte kurz. Ich hab gleich Zeit für dich.«

    Am nächsten Tag feierte die Welt Silvester. Ich mag es nicht so, weil ich mich vor den lauten Böllern etwas fürchte. Die Raketen finde ich hübsch, wenn sie am Himmel bunt funkeln, aber die Chinakracher sind blöd. Rocky mag Silvester auch nicht. Er verkriecht sich dann immer unter die Decke. Tara und ich waren im ELBE-Einkaufszentrum verabredet. Mama kam mit, weswegen es kein echtes Date war. Wir hielten trotzdem Händchen, und Tara erzählte mir, dass sie dieses Jahr kein einziges Weihnachtsgeschenk bekommen hatte. Das machte mich traurig. Als sie auch noch sagte, dass sie nicht mal einen Christbaum hatte, wurde mir richtig mulmig im Bauch. Daran musste ich schnell etwas ändern. Als Tara kurz telefonierte, heckte ich mit Mama einen Plan aus. Sie lenkte sie ab und ich sprang schnell in einen Geschenkladen rein. Von meinem Taschengeld kaufte ich ihr einen Diamantenring. Es reichte gerade so, aber was sind schon 3,90 Euro, wenn man dafür einem Menschen, den man lieb hat, eine Herzensfreude machen kann! Tara musste ihre Augen schließen. Ich nahm ihre Hand und streifte den Ring vorsichtig über ihren Ringfinger. Sie sah aus wie eine Prinzessin. Als sie ihre Augen öffnete, strahlten sie noch mehr als der Diamantenring, und sie umarmte mich so fest, dass ich kaum noch Luft bekam. Ihr Lächeln war so schön, dass ich plötzlich ganz glücklich wurde. Am Abend, als ich mit Mama, Papa, Rocky und Sina auf das Feuerwerk wartete, sah ich, dass Tara etwas auf Facebook geschrieben hatte: »Am letzten Tag des Jahres musste ich die Augen schließen und bekam im Einkaufszentrum einen Ring angesteckt. An alle Männer, die nicht mehr 15 sind: Jungs … werdet mal wieder romantisch und guckt euch die Welt an wie ein Kind! :-)«

33
    Das neue Jahr war schon drei Tage alt, und der Freitagabend hatte so schön begonnen. Unsere Nachbarn kamen zu Besuch, Britta und ihre Tochter Jeanne. Jeanne ist erst zwölf, aber ich mag sie trotzdem. Britta war bei meinen Eltern im Wohnzimmer und Jeanne in meinem Zimmer. Sie brachte mir den Einmal-Um-Die-Welt-Tanz von Cro bei. Das machte viel Spaß, war aber auch sehr anstrengend. Ich ließ mir vor Jeanne natürlich nichts anmerken.
    Nachdem wir genug geübt hatten, gingen wir ins Wohnzimmer. Papa drückte auf Play, die Musik setzte ein, und wir begannen zu tanzen. Am Ende rief Mama, wie toll wir das gemacht hätten, und Britta forderte sogar noch eine Zugabe. Jeanne und ich lächelten uns an, Papa drückte wieder auf Play und beim zweiten Mal sangen wir sogar den Text mit:
    Baby, bitte mach dir nie mehr Sorgen um Geld, gib mir nur deine Hand, ich kauf dir morgen die Welt. Egal wohin du willst, wir fliegen um die Welt, haun’ sofort wieder ab, wenn es dir hier nicht gefällt (…) Süd, Ost, West oder Nord, ich hab den Jackpot an Board, will von hier über London direkt

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