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Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Titel: Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Amend , Daniel Meyer
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erleichtert. »Danke, dass du mir aus der Patsche geholfen hast. Ich wollte schon fünfzehn sagen, weil ich nicht lügen wollte. O Mann, war das aufregend gerade.«
    »Hehe.«
    Mir wurde so heiß, dass ich mir mit der Speisekarte Luft ins Gesicht fächeln musste. Zum Glück wollte der Kellner meinen Ausweis nicht sehen. Dann hätte er die Polizei gerufen, und ich wäre wegen Betruges verhaftet worden.
    »Jetzt brauche ich wirklich ein Bierchen«, sagte ich, »Zur Abkühlung. Bei dem ganzen Stress hier. Ehrlich mal.«
    »Nicht dass du mir besoffen in den Pool kippst, wenn wir gleich ein paar Runden schwimmen.«
    »Keine Sorge, ich bin doch Daniel Delphin, schon vergessen?«
    »Wie könnte ich?«, freute sich Lars. »Auf welcher Seite bist du eigentlich?«
    »Noch am Anfang, aber die Bilder habe ich mir alle schon angesehen. Ist ja mein Lieblingsbuch.«
    Ich überlegte, ob Delphine auch Sex haben, so wie Menschen. Ich stellte mir das schwierig vor, aber irgendwo mussten die Delphinbabys ja herkommen. Bis zu meinem Geburtstag waren es nur noch zwei Wochen. Ob ich bis dahin ein Mädchen kennenlernen würde, mit der ich ins Bett gehen könnte? Die Freundinnen von Lars sagten, ich solle mir ein Mädchen in meinem Alter suchen, das wäre viel schöner, aber alle fünfzehnjährigen Mädchen, die ich kenne, haben Pickel im Gesicht und das ist voll eklig.
    »Du Lars?«, sagte ich.
    »Hmm?«
    »Schenkst du mir zum Geburtstag eine Stripperin?«
    »Meinst du, das hältst du aus?«
    »Hallo, ich bin dann sechzehn und keine fünfzehn mehr, verstehst du das, Junge?«
    »Ich verstehe.«
    »SECHZEHN.«
    »Schon klar«, lachte Lars.
    »Dann schnapp ich mir ’ne heiße Braut und fliege mit ihr durch die Welt. Jeden Tag eine andere Stadt, wie es uns gefällt.«
    Lars begann zu singen: »Baby, bitte mach dir nie mehr Sorgen um Geld, gib mir nur deine Hand und ich zeig dir die Welt.«
    Dann kam unser Essen, und ich stellte mir vor, wie schön es wäre, ginge dieser Traum wirklich in Erfüllung. Tief in mir wusste ich zwar, dass es für immer eine Phantasie bleiben würde, aber ich gab ihn trotzdem nicht auf. Dafür waren die Bilder in meinem Kopf viel zu schön. Ich glaube, Träume sind für Jungs wie mich erfunden worden, damit sie auch in schweren Zeiten glücklich sein können. Wenn auch nur für den Augenblick eines Traums.

    Der Wellnessbereich lag im fünften Stock. Auf dem Weg dorthin kamen wir an vielen Schiffen vorbei, die in goldenen Vitrinen ausgestellt wurden. Das hatte bestimmt etwas mit dem Hafen zu tun, überlegte ich, weil das Hotel ja direkt am Wasser liegt und den Namen eines Meeres trägt. Eine Frau mit braunen Haaren begrüßte uns mit einem Lächeln und fragte nach unserer Zimmernummer. Ich wusste sie auswendig. Dafür bekamen wir zwei große Handtücher. Lars wollte im Pool schwimmen gehen, aber mir war das Wasser zu kalt. Außerdem saßen am Rand des Beckens andere Kinder, die gerade von einer Trainerin Unterricht bekamen. Ich schämte mich ein bisschen und versuchte, sie nicht anzusehen. Lars zog seinen Bademantel aus. Ich setzte mich auf eine der vielen roten Liegen und sah ihm beim Schwimmen zu. Mir wurde langweilig. Und ich fror. Nach zwei Runden hielt ich es nicht mehr aus, auch weil mein Körper immer kälter wurde.
    »Können wir wieder gehen?«, rief ich ihm zu.
    »Jetzt schon?«
    »Bitte.«
    »Aber wir sind doch gerade erst gekommen.«
    »Trotzdem.«
    Die Kinder sahen zu mir herüber, und ich zog meinen Bademantel noch fester zu. Ich wollte nicht, dass die mich sehen. Lars kam zu mir an den Rand geschwommen und spritzte mich mit Wasser voll. Ich fand das nicht witzig.
    »Ich wollte gleich noch in die Sauna«, sagte er und tauchte kurz mit seinem Kopf unter. Als er mich wieder hören konnte, sagte ich: »Aber mir ist kalt.«
    »Schau mal, da drüben!«
    Ich drehte meinen Kopf nach links. Lars zeigte auf eine kleine Kammer aus Holz. Ich zuckte mit der Schulter.
    »Das ist ein Wärmeraum«, erklärte er mir. »Du setzt dich rein, schaltest die Wärmelampe an und schon fühlst du dich wie in der Karibik. Wollen wir das mal ausprobieren?«
    »Nein, ich will hier weg.«
    »Ach, Daniel. Ich komme so selten zum Schwimmen. Das tut mir gerade richtig gut. Hältst du noch zehn Minuten aus?«
    »Nein.«
    »Jetzt sofort gehen?«
    »Ja.«
    Lars schwamm noch eine Runde, trocknete sich ab und schlüpfte wieder in seinen Bademantel. Die Wand des Schwimmbades war aus Glas, und man konnte das Meer und die Schiffe sehen. Wir

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