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Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Titel: Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Amend , Daniel Meyer
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davon?«
    »Ja, klar.«
    »Und was sagt die dazu?«
    »Nichts.«
    Ich lutschte an meinem Strohhalm. Dann sagte ich: »Meine Klasse weiß jetzt auch, dass ich Auto gefahren bin.«
    »Von wem denn?«
    Ich lutschte immer noch an meinem Strohhalm und klopfte mit einem Finger gegen mein Herz. Das bedeutete: Von mir!
    »Du kannst auch viel für dich behalten, oder?«, lachte Mario, aber ich verstand nicht, wie er das meinte, weil ich ja immer alles ausplaudern muss. Vor allem, wenn man damit angeben kann.
    »Erzähl Mario von deinem Racheplan!«, sagte Lars.
    Das war eine gute Idee, aber vorher musste ich schnell noch eine grüne Wasabi-Nuss essen, weil die schön scharf sind. Ich spülte sie mit einem Schluck Cocktail herunter, dann konnte es losgehen. »Und zwar, mein Geburtstag«, fing ich an. »Das wird der coolste und geilste Geburtstag der Welt. Lars kommt mit Tamtam zu meiner Schule, also sie holen mich ab. Mit einem geilen Schlitten. Der Plan ist, meine Ex-Freundin eifersüchtig zu machen. Ich habe heute Morgen zu ihr gesagt, weil sie mich wieder geärgert hat: Ey Layla, ich hab eh eine Neue. Ich brauch’ nicht mehr so eine Hässliche wie dich!
    Sie meinte dann: Wenn ich die sehe, schlage ich sie.
    Und ich: Sie ist aber viel größer als du!
    Als sie das hörte, ist sie weggerannt.«
    Mario begann zu lachen und sagte: »Hart!«
    Lars drehte sich zu ihm und meinte: »Aber sie hat es verdient. Sie ärgert ihn die ganze Zeit und macht uncoole Sachen. Die kann das vertragen.«
    »War sie fies zu dir?«, fragte Mario und Lars antwortete für mich: »Richtig fies.«
    »Dann ist es okay.«
    Ich beugte mich zu Mario.
    »Sie hat sogar zu mir gesagt: Ich habe dich nie geliebt! Stell dir das mal vor!«
    »Das ist wirklich hammerhart.«
    »Und dann wurde ich auch noch bedroht in der Schule. Von ihrer besten Freundin. Aber ich renne immer weg, wenn ich sie sehe.«
    »Die meinte zu Daniel, wenn sie ihn noch einmal in der Nähe von Layla sehen würde, würde sie ihn umbringen.«
    »Krass.«
    Ich sagte: »Ja, voll gemein.«
    »Deswegen der Racheplan«, grinste Lars.
    »Also, Tamtam wird sich sexy anziehen.«
    »Mit ganz viel Schminke.«
    »Nein!«, fuhr ich Lars ins Wort, »doch nicht wie eine Prostituierte.«
    »Der Kleine weiß Bescheid«, lachte Mario.
    »Aber einen kurzen Rock soll sie anziehen«, sagte Lars.
    »Nein, du Honk! Du hast keine Ahnung von Frauen, wie oft denn noch? Tamtam zieht ein kurzes Kleid an.«
    »Und dann holen die beiden dich vor der Schule ab?«
    »Ja, vor der ganzen Klasse«, strahlte ich.
    »Ja, Mann. Das ist cool!«
    »Dann werden wir meine Klasse eifersüchtig machen und Layla.«
    »Normal«, sagte Mario.
    »Dann werde ich sagen: Na Layla, bist du jetzt eifersüchtig? Jetzt ist eine Neue dran! Und dann werde ich auf Tamtam zeigen.«

    Draußen war es dunkel und kalt. Trotzdem wollte ich das Abendessen nicht im Hotel zu mir nehmen. Lars versuchte mich zwar zu überreden und mir den Zimmerservice schmackhaft zu machen, aber ich wollte nicht. Als wir vor dem Hotel standen, grüßte uns der Mann mit dem schwarzen Hut, aber ich ignorierte ihn, weil ich immer noch sauer auf ihn war. Rechts ging es zum Wasser, links in Richtung Hauptbahnhof. Lars wollte nach rechts, also zog ich ihn nach links. Ich nahm eine Schokoladenzigarette aus meiner Jackentasche und tat so, als sei es eine echte. Ich blies den unsichtbaren Zigarettenrauch in die Luft, aber es war nicht kalt genug, um ihn zu sehen. Die Gegend am Hauptbahnhof machte mir Angst, weil die Straßen nicht gut beleuchtet waren und überall betrunkene Menschen herumliefen, die laut pöbelten. Lars hatte den Hotelschirm dabei, den wir im Notfall als Schwert benutzen konnten. Wir überquerten einige Straßen, bogen mal nach links, mal nach rechts ab, ohne ein festes Ziel. Plötzlich kamen uns zwei torkelnde Männer entgegen. Sie schrien ganz laut, und ich bekam noch mehr Angst. Vielleicht waren es ja Räuber. Schnell griff ich Lars’ Hand und drückte mich fest an ihn. Er beruhigte mich und versprach mir, mich zu beschützen, aber in meinem Kopf wurde es neblig und ich zog ihn schnell die kleine Treppe hinunter in das Restaurant, das sich im Keller des Hauses befand, vor dem wir zufällig gerade standen. Schnell schlossen wir die Tür hinter uns. Das Restaurant war sehr klein, und der Koch stand in einer offenen Küche und begrüßte uns auf Italienisch. Mein Herz klopfte immer noch wegen der beiden Räuber. Wir setzten uns an einen kleinen Tisch und schauten

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