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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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aus Nicoles Garderobe —, streifte ein sauberes Nachthemd über den Kopf und schlüpfte ins Bett. Es war jetzt Juli, dachte sie, und sie mußte noch den ganzen Winter warten, ehe Wesley im Frühling zu ihr zurückkehren würde. Sie fuhr mit der Hand über ihr weiches, sauberes Haar. Sie wußte sehr wohl, daß sie nun ganz anders aussah, und sie betete, daß Wesley Gefallen an ihr finden möge, wenn er zurückkäme. Mehr als alles andere auf der Welt wollte sie ihm gefällig sein. »Ich werde dir die beste Frau dieser Erde sein«, flüsterte sie, ehe sie lächelnd einschlief.
    Am nächsten Morgen begleitete Travis Nicole und Leah noch vor Sonnenaufgang zur Mole. In den fünf Monaten, die Leah inzwischen auf der Plantage verbracht hatte, hatte sie diesen Besitz fast nur vom Fenster aus gesehen. Sie mußte immer im Haus mit Regan und Nicole lernen, wie man geht, spricht, steht, sich kleidet, wäscht, pflegt und bei Tisch benimmt. Sie hatten an ihrer Grammatik und Aussprache gearbeitet und was es sonst noch an ihr zu verbessern gab.
    Auf der Mole beugte Travis sich zu ihr hinunter und küßte sie auf die Wange. Leah faßte sich an die Stelle, wo sie seine Lippen berührt hatten, und sah erstaunt zu ihm hoch. »Wir werden dich sehr vermissen«, rief er noch, als ein Mann Leah in die wartende Schaluppe hinunterhalf.
    Lächelnd winkte sie den beiden zu, bis der Steg am Flußufer nicht mehr zu sehen war. Wie himmlisch, dachte sie, wie herzlich, warm und liebenswürdig hier doch alles war! Es gab Augenblicke, in denen sie fast vergessen konnte, was es bedeutete, vierundzwanzig Stunden am Tag Hunger leiden zu müssen.
    Sie wandte sich Nicole zu, die sie beobachtete: »Wenn jetzt Wesley noch hier wäre, wäre es wahrhaftig das Paradies auf Erden«, sagte Leah lachend und umarmte sich selbst.
    »Ich hoffe, du hast recht«, murmelte Nicole, ehe sie zur Seite blickte.

Kapitel 4
    Auf der Mole der Arundel-Plantage wurde Nicole von ihren sechsjährigen Zwillingen und von einem anderen, hübschen siebzehnjährigen Zwillingspaar, das Leah als Alex und Amanda vorgestellt wurde, erwartet. Clay wartete ungeduldig, bis die stürmische Begrüßung durch die Zwillinge vorbei war, umarmte dann seine Frau und gab ihr einen langen leidenschaftlichen Kuß. Darauf verließen sie, jedes einen der sechsjährigen Zwillingsknaben an der Hand und sich ständig in die Augen sehend, die Mole.
    »Sie benehmen sich immer so«, sagte Alex mit leiser Entrüstung zu seiner Schwester.
    »Sie lieben sich, du Idiot«, erwiderte Amanda schnippisch, ehe sie sich Leah zudrehte. »Möchtest du dir gern die
    Stoffe ansehen, die inzwischen eingetroffen sind? Onkel Clay sagt, sie seien für dich bestimmt.«
    »Ich habe etwas Besseres vor«, sagte Alex. »Wenn die Damen mich also entschuldigen wollen.« Damit bestieg er einen wunderschönen Rotschimmel und sprengte davon.
    »Wir hätten ihn sowieso nicht dabei gebrauchen können«, meinte Amanda. »Komm, wir müssen uns beeilen! Madame Gisele ist unausstehlich, wenn man sie warten läßt. Falls sie dich zu sehr piesacken sollte, brauchst du ihr nur damit zu drohen, sie nach Frankreich zurückzuschicken. Dann wird sie ganz still — wenigstens ein paar Minuten lang«, vertraute Amanda Leah an.
    Während die beiden zum Haus gingen und Amanda ununterbrochen plapperte, beobachtete Leah das geschäftige Treiben um sich her. Leute gingen in den Gebäuden ein und aus, die es hier zu Hunderten zu geben schien. Leah fragte, wozu diese Häuser alle dienten.
    »Dieses ist die Wohnung des Aufsehers, dahinter sind die Quartiere der Arbeiter, dort drüben das Eishaus, daneben die Ställe, davor die Küche«, erklärte ihr Amanda. »Die Schneiderin erwartet uns im Oberstock.«
    Amanda führte Leah über eine achteckige Veranda an der Rückseite eines großen, aus Ziegeln erbauten Hauses und dann eine schöne Treppe hinauf, vorbei an Tischen, die mit frischen Schnittblumen geschmückt waren. »Mom — Nicole, meine ich — kann nicht genug Blumen im Haus haben. Hier sind wir schon, Madame«, sagte Amanda höflich zu einer winzig kleinen Dame mit einer großen Nase und glitzernden schwarzen Augen.
    »Sie haben sich viel Zeit gelassen«, sagte Madame Gisele auf eine so seltsame Art, daß Leah sie kaum verstehen konnte.
    »Das ist ihr Akzent«, flüsterte Amanda. »Ich brauchte auch eine Weile, bis ich mich daran gewöhnt hatte.«
    »Hinaus!« befahl Madame Gisele. »Wir haben zu arbeiten, und du stehst nur im Wege.«
    »Ja,

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