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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sind. Ich werde tun, was ich kann, um Ihnen etwas davon zurückzugeben, was Sie verloren haben.«
    »Das liegt doch nicht in deiner Verantwortung«, begann Regan; doch Leah warf ihr einen Blick zu, wie die Schwägerin ihn noch nie zuvor bei ihr gesehen hatte.
    »Möchtest du bitte den Tee eingießen?« fragte Leah. Und Regan setzte sich hin und schenkte den Tee ein.

Kapitel 5
    Leah machte die letzten Stiche an der Bordüre der Steppdecke — einem Quilt mit blau-weißem irischem Kettenmuster — und glättete sie auf ihrem Schoß. Sie blickte hoch, als sie Janie lachen hörte.
    »Bilde ich mir das nur ein, oder zittern deine Hände wirklich?«
    Leah gab lächelnd zurück: »Ich glaube, ein wenig schon.« Sie lauschte. »War das eben die Glocke?«
    Janie lachte noch lauter. »Ich«fürchte, nein.«
    »Denkst du, daß sie vergessen haben zu läuten? Ich meine, sie werden mir doch wenigstens Bescheid sagen können, wenn Wesley angekommen ist.«
    »Leah«, sagte Janie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Travis und Regan wollen ihn doch auch bei seiner Ankunft begrüßen. Sobald er gesichtet wird, läutet man unten am Steg die Glocke.«
    In diesem Moment schlug auf der Mole laut und vernehmbar die Glocke an. Leah bewegte sich nicht; aber ihr Gesicht verlor jede Farbe.
    »Nun schau mich doch nicht so ängstlich an!« rief Janie lachend. »Komm, wir wollen ihn begrüßen!«
    Leah erhob sich langsam von ihrem Stuhl und sah voller Zweifel auf ihr Kleid hinunter. Sie trug ein rostfarbenes
    Gewand aus geköperter Seide, das besonders gut zu ihren kastanienroten Haaren paßte. Die hochgezogene Taille wurde durch schwarze Seidenbänder betont, und solche Bänder schmückten auch ihr Haar, das zu einem Berg aus schimmernden Locken hochgekämmt war.
    »Du siehst wunderschön aus«, sagte Janie, als Regan in die Werkstatt stürzte.
    »Wollt ihr den ganzen Tag am Webstuhl sitzen?« rief sie. »Wollt ihr ihn denn nicht willkommen heißen?«
    »Ja doch«, hauchte Leah, »oh, ja.« Zu dritt liefen sie nun aus der Tür der Weberei.
    Vor vierzehn Tagen hatte Travis von Wesley die Nachricht erhalten, daß er um den zweiten April herum mit Steven eintreffen würde. Heute war der dritte April. Travis hatte einen Mann flußaufwärts geschickt, der nach den beiden Männern Ausschau halten sollte. Sobald sie gesichtet wurden, würde auf der Mole eine Glocke geläutet werden, damit alle sich zur Begrüßung seines Bruders einfinden konnten.
    Und während Leah nun zur Mole hinunterlief, berührte sie die Goldmünze, die Wesley ihr vor so vielen Jahren geschenkt und die sie an der Innenseite ihrer Tasche festgenäht hatte. Würde er sich freuen über ihr verändertes Aussehen?
    Als sie zum Steg kam und Travis mit einem Mann sprechen sah, hörte sie auf zu laufen. Ich werde dir die beste Frau der Welt sein, mein Wesley, gelobte sie. Du wirst niemals bereuen, daß du deine Kimberly verloren hast.. .
    Leah stand hinter der rasch größer werdenden Menschentraube, die nach vorne drängte, um den Ankömmling zu begrüßen; und als plötzlich in dem Gedränge eine Lücke entstand, konnte sie einen Blick auf Wesley erhaschen. Er war während seiner Abwesenheit breiter geworden und wirkte nun genauso groß wie sein älterer Bruder. Er trug ein seltsames Kostüm aus blassem Leder, das an seinen breiten Schultern und an den Hosennähten mit Fransen verziert war. Zwei Riemen liefen kreuzweise über seine Schultern, an denen kleine, mit Perlen bestickte Taschen hingen. Auf dem Kopf trug er einen breitkrempigen Hut, der aussah, als sei er auf der Felge eines Prärieschoners nach Kentucky und zurück gereist.
    Leah sah Wesley an und spürte, wie ihr Herz rascher zu klopfen begann und ihr etwas die Kehle zuschnürte. Sie hatte jahrelang auf diesen Moment gewartet.
    »Hier ist sie«, sagte Travis und schlug seinem Bruder auf die Schulter.
    Als Travis diese Worte sagte, bemerkte Leah, wie Wesleys freudige Miene sich in Eis verwandelte. Sie blieb stehen. .
    Regan trat zu ihr und nahm ihren Arm. »Komm«, sagte sie, »Er hat dich ja noch nicht einmal erkannt.«
    Zögernd, schüchtern ging sie auf ihren Mann zu.
    »Sie hat sich nicht wenig verändert, wie?« fragte Travis stolz. »Ich hätte fast blaß werden mögen vor Neid, als ich sie zum erstenmal so hübsch hergerichtet sah.«
    Errötend blickte Leah durch gesenkte Wimpern zu Wesley hinauf. Sie fühlte sich geschmeichelt.
    Er sah über ihren Kopf weg auf die Felder.
    »Du mußt mir erzählen, wie im

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