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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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bisher nur mit Respekt behandelt, und du wagst es, mir das Gegenteil zu unterstellen?«
    Die beiden Frauen standen sich für einen Augenblick Nase an Nase gegenüber, ehe Leah sich abwandte. »Es tut mir leid«, flüsterte sie. »Bitte, verzeih mir.«
    »Leah«, sagte Regan sanft, »Tu bitte nicht etwas, das du bereuen müßtest. Ich wünschte, du hättest nicht gehört, was Wes vorhin sagte; aber ich bin überzeugt, wir werden eine Lösung finden.«
    »Und wie soll diese Lösung aussehen?« fragte Leah höhnisch und wirbelte wieder zu Regan herum. »Soll ich mit ihm in diesem Haus leben? Mein Vater hat mich immer gehaßt; aber er haßte auch alle anderen. Sein Haß war für mich etwas Unpersönliches. Doch nun haßt mich mein . .. mein Ehemann, und er haßt nur mich! Ich habe mich ihm nicht aufdrängen wollen. Ich wünschte, mein Vater hätte mich erschossen. Das wäre besser gewesen als dieser unselige Zustand.«
    Sie ging zum Schrank zurück, um einen Strohhut aus dem Fach zu nehmen.
    »Leah, du kannst nicht auf die Farm zurückkehren. Sie ist nichts als eine Brutstätte für Moskitos, und Travis erzählte mir, daß in diesem Winter das Dach eingestürzt sei. Du kannst nicht. . «
    »Welche Möglichkeiten stünden mir denn sonst offen? Sage mir nur nicht, daß ich bei euch bleiben könnte! Ich habe noch nie von der Wohltätigkeit anderer Leute gelebt, und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.«
    »Zum Henker mit diesem Wesley!« ereiferte sich Regan. »Ich glaubte damals, daß ein Jahr reichen würde, ihn zur Vernunft zu bringen. Wenn er nicht mit blinden Augen durch die Welt ginge, hätte er sofort sehen müssen, was an dieser Kimberly . ..« Sie hielt inne und starrte Leah mit geweiteten Augen an. »Leah«, sagte sie, »wenn du auf die Farm zurückgingest und Wes mit Steven und Kimberly nach Kentucky zöge — was würden die Leute wohl dazu sagen?«
    Leah seufzte. »Die Leute meines Standes haben sich noch nie den Luxus erlauben können, darüber nachzudenken, was andere Leute über sie sagen. Wenn dein eigener Vater dich gefesselt in die Kirche schleppt und dir eine Pistole an die Schläfe hält, kann dir in deinem Leben nicht mehr viel Schlimmeres passieren! Die Leute werden sagen, ich sei eben auch nur eine Hure, und sie hätten das von einer Simmons nicht anders erwartet.«
    »Und so etwas wünschst du dir? Daß die Leute über dich wispern, wenn du einen Laden oder die Kirche betrittst?«
    »Als eine Simmons bliebe mir unter diesen Umständen gar keine andere Wahl.«
    »Du bist keine Simmons. Du bist eine Stanford! Hast du das vergessen?«
    »Daran braucht sich keiner zu stören. Ich werde Wesley die Scheidung anbieten oder eine Nichtigkeitserklärung seiner Ehe, wenn ihm das lieber ist. Es gibt ja kein Kind, das er zu versorgen hat oder das ihn zu einer Bindung an mich verpflichtet.«
    »Leah«, sagte Regan und nahm ihre Hände, »jetzt setz dich hierher und rede mit mir. Du kannst nicht vor jeder schwierigen Situation davonrennen. Ich habe es einmal versucht, vor meinen Problemen davonzulaufen, statt mich mit ihnen auseinanderzusetzen und sie zu lösen. Ich habe mir damit nur selbst geschadet und mir unnötige Schmerzen zugefügt. Du mußt an dich denken und dich nicht für die Dummheit eines Mannes opfern.«
    Da merkte Leah zum erstenmal, wie sehr erzürnt Regan über ihren Schwager Wesley war.
    »Oh, ja, ich bin wütend auf ihn«, beantwortete Regan Leahs stumme Frage. »Wes hat keine Ahnung, wovor er bewahrt wurde. Ich weiß schon lange, was seine kostbare Kimberly wirklich wert ist, und ich habe die Chance genützt, daß du nicht so wirst wie sie. Du hast nun fast ein Jahr bei uns gelebt, und wir alle, Clay und Nicole inbegriffen, haben dich liebgewonnen. Zum Henker mit Wesley!
    Ich bin so wütend auf ihn, daß ich fast glauben möchte, er verdiene diese Kimberly!«
    Plötzlich setzte sich Regan kerzengerade auf. »Das ist es!« rief sie aufgeregt. »Das ist es!« Sie sprang auf und ging rasch ein paar Schritte im Zimmer auf und ab. »Ich weiß, wie wir alles zum Guten wenden könnten. Wir. . .«, sie hielt inne und lachte, »wir werden Wesley genau das geben, was er glaubt, sich zu wünschen — diese Kimberly.«
    »Gut«, sagte Leah müde und raffte ihre Kleider zusammen. »Ich bin sicher, sie werden zusammen glücklich sein. Und ich, wenn du gestattest, werde jetzt gehen.«
    »Leah, nein«, sagte Regan, sie am Arm festhaltend. »Hör mich doch erst einmal an!«
    Leah machte sich für das

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