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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sie davoneilte.
    »Mein Darling«, flüsterte Wes, als er sich mit ihr auf die lange Bank an der Seitenwand fallen ließ.
    Leah hatte bisher noch niemanden in Ohnmacht fallen sehen und glaubte, Kimberley würde sterben. Mit angehobenen Röcken lief sie in die Küche hinunter.
    »Leah!« rief Regan und begann, ihr nachzulaufen. »Was ist passiert? Hat Wesley . . .?«
    »Brandy und Wasser«, verlangte Leah von der Chefköchin. »Und rasch!« Sie drehte sich zu Regan um, während sie schon das Tablett entgegennahm. »Miss Shaw ist soeben zu Boden gesunken. Ich glaube, sie stirbt.«
    Damit eilte sie mit dem Wasser und dem Brandy aus der Küche.
    »Kimberly fällt regelmäßig in Ohnmacht«, rief Regan ihr nach. »Und laß sie nicht zuviel von dem Brandy trinken. Sie mag ihn nämlich gern.«
    »Regelmäßig?« fragte Leah ungläubig zurück. »Die Frau muß krank sein.«
    Als sie in den Korridor zurückkam, lag Kim auf der Bank; Wesley kniete davor und küßte Kimberlys Fingerspitzen.
    »Ich bin dir so eine Last, mein lieber Wesley«, sagte Kimberly mit weicher Stimme. »Du bist so gut zu mir, obwohl wir niemals ... ich dir niemals . ..«
    »Still, mein Liebling«, flüsterte Wesley. »Es wird sich alles zum Guten wenden. Du wirst sehen.« Er drehte den Kopf zur Seite, erblickte Leah, und seine Stimme veränderte sich: »Du hast verdammt lange gebraucht! — Hier, Liebes«, sagte er dann, hob Kims Kopf hoch und hielt ihr das Glas mit Brandy an die Lippen.
    Kimberly leerte das Glas in einem Zug.
    »Nicht so schnell! Du könntest daran ersticken!« warnte Wesley besorgt.
    »Nein, nein. Ich bin nur so aufgeregt, daß ich gar nicht weiß, was ich tue. Was meintest du damit, als du sagtest, es würde noch alles gut werden?« Sie sah zu Leah hoch, die schweigend die Szene beobachtete.
    Behutsam schob Wesley eine Locke aus Kimberlys Stirn. »Wir vier, du, ich, Steven und . . . Leah werden zusammen nach Kentucky reisen. Sobald wir dort sind, wird unsere Ehe, wenn man sie so nennen kann, aufgelöst, und wir beide
    — du und ich — können heiraten.«
    Einen Moment lang sagte Kim kein Wort. »Wie werden wir dorthin reisen?«
    »Leah wird meine Kusine sein, und du meine Verlobte.«
    Kim warf noch einen Blick zu Leah hinauf. »Könnte denn die Ehe nicht schon hier in Virginia aufgelöst werden?«
    Eine kleine Falte bildete sich auf Wesleys Stirn. »Sicherlich könnte sie das; aber dem Gesetz nach ist Leah meine Frau, und ich habe gewisse Verpflichtungen ihr gegenüber. Wenn ich sie hier zurückließe, würden die Gerüchte sie umbringen.«
    »Natürlich, mein teurer Wesley«, sagte Kim müde mit flatternden Wimpern. »Kannst du mir verzeihen, daß ich so gefühllos sein konnte? Oh, Himmel! Mir wird plötzlich so kalt. Würdest du mir bitte einen Schal besorgen? Ich weiß, es ist eine Zumutung . . .«
    »Aber keineswegs, Liebes!« sagte Wesley, ehe er die beiden Frauen allein ließ.
    Als sich Wesleys Schritte auf der Treppe entfernten, öffnete Kim die Augen, setzte sich auf und sah Leah groß an. »Wollen Sie Wesley wirklich und wahrhaftig aufgeben?«
    »Geht es Ihnen wieder besser?« fragte Leah, immer noch von Kims Ohnmacht geschockt.
    »Oh, ja, mir fehlt nichts. Ich würde trotzdem gern noch ein Glas Brandy trinken. Brandy bekommt mir so gut! Ich habe immer das Gefühl, daß ich einen Brandy verdient habe, wenn ich Wesley einen Gefallen tue. Er mag es so gern, wenn ich in Ohnmacht falle. Leah, ich wußte doch, daß Sie ein gutes Herz haben. Ich wußte es schon, als Sie mir erlaubten, daß ich mit Ihnen nach Kentucky reisen darf. Ich habe gehört, daß Sie diese schreckliche Farm, die Ihrem Vater gehörte, ganz allein bewirtschaftet haben, und daher weiß ich, daß Sie mir auf der Reise eine große Hilfe sein werden. Ich kann nicht kochen oder schwer heben, und Pferde jagen mir immer einen so großen Schrecken ein. Ich weiß, es ist wundervoll, Sie dabeizuhaben, und wir werden bestimmt dicke Freundinnen werden. Oh, da kommt Wesley!« Sie stellte hastig das Glas auf das Tablett zurück, glitt auf die Bank zurück und nahm wieder ihr hilfloses Aussehen an.
    »Hier hast du deinen Schal, Liebes«, sagte Wesley zärtlich und wickelte diesen selbst um Kimberlys Hals.
    Bestürzt wich Leah einen Schritt zurück und sah zu, wie Kim sich von Wesley wie eine hilflose Kranke behandeln ließ. Keiner merkte, wie sie das Tablett aufnahm und damit in die Küche zurückging.
    Leah wußte nicht, ob sie über diese Situation lachen oder weinen

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