Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
gar nichts. Ich bitte dich, Leah — mußt du Wesley denn deshalb verschenken?«
    »Bess, das ist ein bißchen naiv! Wesley hat mir nie gehört. Er will und wollte immer Miss Shaw; und er soll sie haben. Nach dem heutigen Abend werde ich nicht mal mehr dem Namen nach seine Frau sein, sondern seine Kusine.«
    »Kusine - pah! Du bist seine Frau! Solche Spielchen ändern daran nichts!«
    »Das wird sich ändern, wenn wir nach Kentucky kommen.« Leah stand nackt vor dem Zuber und steckte prüfend einen Zeh in das Wasser. »Es ist schon erstaunlich, wie leicht man sich an Sauberkeit gewöhnen kann. Ich wollte, ich könnte die ganze Nacht in dem Badezuber bleiben. Dann brauchte ich den Leuten kein Theater vorzuspielen als vergötterte Frau, die ihren Ehemann über alles liebt.«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte Bess rasch. »Du bleibst im Zuber, und ich werde dir ein paar frische Kleider besorgen.«
    Leah lehnte sich im Zuber zurück und schloß die Augen. Schon wenige Minuten später kam Bess ins Zimmer zurück, ein breites Grinsen auf dem Gesicht.
    »Es donnert im Paradies«, berichtete Bess schadenfroh. »Wesley und Miss Shaw haben sich gestritten.«
    »Sie wird ihm verzeihen«, sagte Leah müde.
    »Miss Shaw fand es skandalös, daß Wesley deinen Arm genommen hat, und Wesley verteidigt sich damit, daß er deinen Ehemann spielen müsse. Miss Shaw wollte wissen, wie weit er dieses Spiel zu treiben gedenke. Wesley versuchte sie zu beruhigen, doch Miss Shaw sagte, daß sie auch so ein Spiel treiben könnte, und wenn er dich auch nur anfasse, müsse er das büßen.«
    »Und?« fragte Leah mit wachsender Neugier.
    »Wesley sagte, er mag es nicht, wenn man ihm droht. Er täte das ja alles nur für sie, er würde seine Pflicht erfüllen und tun, was er tun müsse.«
    »Seine Pflicht tun!« schnaubte Leah und setzte sich im Zuber auf.
    Bess lächelte. »Ich glaube, darunter versteht er, daß er dich anfassen muß.«
    Leah lehnte sich wieder im Zuber zurück. »Bess, hinten im Wagen auf der linken Seite liegt ein großer schwarzer Koffer. Darin findest du ein Kleid aus goldfarbenem Velvet. Würdest du mir das, bitte, bringen?«
    »Ein besonderes Kleid?« fragte Bess neugierig.
    »Es ist nicht viel daran; aber doch ist es etwas Besonderes«, antwortete Leah. Sie schloß wieder die Augen, als Bess das Zimmer verließ.
    Leah dachte an das Kleid und wußte, daß wenigstens einige von den Männern sie beachten würden, wenn schon Wesley nichts für sie übrig hatte. Vielleicht würde sie nicht so viel Aufsehen erregen wie Kimberly; aber sicherlich mehr als auf dem Kutschbock eines Prärieschoners.
    Die Tür ging auf.
    »Das ging aber schnell«, sagte Leah, öffnete die Augen und sah Wesley unter der Tür stehen.
    Er bewegte sich nicht, während er sie betrachtete: ihren herrlichen Körper, der in dem klaren Wasser deutlich zu sehen war; ihre Brüste, die knapp darüber schwebten; ihre ausgestreckten, leicht gespreizten Beine.
    »Wenn du genug gesehen hast, kannst du wieder verschwinden.«
    Widerstrebend sah Wes auf ihr Gesicht zurück. Feuchte kleine Locken ringelten sich um ihren Hals. »Bess sagte . ..« Er beendete den Satz nicht, sondern drehte sich um und ging aus dem Zimmer.
    Mit zitternden Händen begann Leah sich zu waschen. Sie war sich nicht sicher, ob die Empörung über ihn an dem Zittern schuld war oder weil sie sich plötzlich und unbegreiflicherweise wieder an jede Einzelheit erinnern konnte, als Wesley sie damals in seinen Armen gehalten hatte.
    Als Bess mit dem Kleid zurückkam, machte sie ein so zufriedenes und durchtriebenes Gesicht, daß Leah beschloß, kein Wort von Wesleys Besuch in ihrem Zimmer zu sagen. Obwohl Bess deutlich durchblicken ließ, daß sie ihn in den Oberstock geschickt habe, sagte Leah kein Wort darüber.
    Der goldfarbene Samt brachte Leahs kremigen Teint hervorragend zur Geltung; der Ausschnitt war so tief, daß der Phantasie nicht viel Spielraum blieb.
    »Das kann ich nicht tragen«, sagte Leah, als sie sich im Spiegel betrachtete. »Das ist zuwenig Stoff und zuviel von mir. Ich sagte schon zu Regan, daß ich das Kleid nie anziehen würde.«
    Bess zupfte noch eine Locke auf Leahs Kopf zurecht. Leahs langer, schlanker Hals ging in sanftem Bogen in das herrlich gemeißelte Schlüsselbein über, darunter war, wie in einem Rahmen, der schattige Ansatz ihrer schönen Brüste sichtbar.
    »Du wirst es tragen müssen! Ich habe Ladies gesehen, die noch viel weniger anhatten als du.«
    Leah blickte sie

Weitere Kostenlose Bücher