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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Wesley inzwischen auf dem Boden ausgebreitet hatte.
    Einen Moment lang kniete Justin neben dem Lager. Dann stand er auf und winkte Wes von der Schlafenden fort in den Schatten der Bäume hinein.
    »Wer ist dieses Mädchen?« fragte Justin, als sie ein paar Schritte gegangen waren.
    »Meine . . . Kusine«, antwortete Wesley. »Warum willst du erfahren, wer sie ist?«
    Justin blickte Wesley an, als habe er einen Verrückten vor sich. »Warum ich das wissen will, meinst du, Was für eine Frage! Weil sie die großartigste Frau ist, die mir bisher in meinem Leben begegnet ist! Hast du gesehen, wie sie das Gespann im Wasser gebändigt hat? Hast du gesehen, wie sie ihr Leben aufs Spiel setzte für diesen Burschen, der im Fluß ertrank? Vielleicht hattest du alle Hände voll zu tun, dieses kreischende Frauenzimmer zu beruhigen, daß du es nicht bemerkt hast. Gott behüte mich vor solchen Frauen wie diese! Wer ist sie eigentlich?«
    »Die Frau, die ich heiraten werden«, sagte Wesley mit dürrer Stimme.
    »Oh. . . ach so . . . ich habe dich nicht beleidigen wollen«, stammelte Justin. »Es kam mir nur so vor, als ich die beiden Frauen nebeneinander sah, als ob die blonde zu gar nichts tauge. Nein, so habe ich es auch nicht ausdrücken wollen.«
    »Ich denke, du hast dich deutlich genug ausgedrückt.«
    »Ja«, meinte Justin, hob aber dann rasch wieder den Kopf. »Wer ist sie?«
    »Kimberly Shaw. Der Mann, der ertrank, war ihr Bruder.«
    »Ah, ich verstehe. Deshalb hat sie sich auch so bemüht, ihn zu retten. Ich frage mich, ob eine meiner Schwestern ihr Leben für meine Leiche in dieser Weise riskieren würde. Er konnte sich glücklich schätzen, so eine Frau zur Schwester zu haben.«
    »Nein«, sagte Wes leise. »Kimberly ist die blonde Frau. Die andere, die im Fluß nach dem Toten suchte, heißt Leah.«
    »Und in welcher verwandtschaftlichen Beziehung stand sie zu dem Toten?«
    »In gar keiner«, antwortete Wesley.
    Justin drehte sich von den Bäumen weg. »Deine Kusine sagtest du? Du bist unter einem glücklichen Stern geboren. Ist sie schon gebunden? Nein, sag es mit lieber nicht. Mir ist es egal, ob sie schon jemand hat, den sie heiraten will. Ich werde trotzdem um sie werben, gleichgültig, wie viele Männer mir dabei im Weg stehen. Wie gefiele es dir, mich eines Tages als angeheirateten Vetter zu begrüßen?«
    »Moment mal, Justin! Du gehst mir ein bißchen zu rasch vor. Du kennst Leah doch gar nicht. Zugegeben, sie ist hübsch; aber sie auch eine Frau, die einem Mann das Gefühl gibt, nutzlos zu sein. Wenn du eine Stunde in ihrer Nähe verbringst, beginnst du dich zu fragen, ob Männer auf dieser Welt überhaupt gebraucht werden. Es gibt nichts, was sie nicht allein bewältigen könnte, und täglich gibt sie dir zu verstehen, daß sie keinen anderen Menschen braucht. Wenn du sie heiratest, wird sie spätestens in einem Jahr deine Farm leiten, dein Leben organisieren, und du wirst ihr nicht mehr bedeuten als die Äpfel, die deine Pferde täglich für ihren Misthaufen produzieren.«
    Nach einem kurzen, verblüfften Schweigen fing Justin an zu lachen. Er schlug Wes kräftig auf die Schulter und sagte: »Du kannst deine hübschen, niedlichen Blondinen behalten, die auf ihren Hintern sitzen und kreischen, während ihre Brüder ertrinken. Ich will eine Frau haben, keine Puppe!«
    »Du hast keine Ahnung, was du dir damit aufhalst«, warnte Wesley. »Du hältst es keine zwei Wochen mit ihr aus. Dann schaust du dich nach einer anderen um, die dir das Gefühl gibt, ein Mann zu sein.«
    Justin lächelte. »Ich erwarte nur von ihr, daß sie eine echte Frau ist, und wenn sie diese Voraussetzung erfüllt, gibt sie mir auch das Gefühl, ein Mann zu sein. Ich gehe jetzt schlafen. Morgen fange ich an, um sie zu werben.«
    »Um sie zu werben? Aber .. .«, stotterte Wes.
    »Hast du Gründe, mir das zu verbieten?« fragte Justin kalt.
    Wesley schüttelte nur stumm den Kopf.
    »Schön! Dann schlaf gut. Morgen früh gibt es erst mal ein Begräbnis.«
    Justin schlug sein Nachtlager am Waldrand auf, damit er die schlafende Leah im Auge behalten konnte. Wesley ging zum Wagen, wo seine Decken auf dem Boden ausgebreitet waren. Armer Justin, dachte er, wenn ich nur wüßte, wie ich dich vor dir selbst retten kann.

Kapitel 9
    Leah wurde schon zeitig durch Kimberlys lautes Schluchzen geweckt. Wesley bemühte sich, sie zu beruhigen; aber Kim schien untröstlich zu sein. Leah stöhnte leise. Sie hatte schreckliche Kopfschmerzen. Sie warf die

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