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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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wollten.
    Sie wurden von den unglaublichen Schätzen angelockt, die es dort geben sollte, und von dem jungfräulichen, fruchtbaren Boden, den sie nur in Besitz zu nehmen brauchten. Kentucky war jetzt ein Staat, der das Indianerproblem gelöst hatte, und so konnten sich die Reisenden vor Entbehrungen und Überfällen sicher fühlen.
    Einige dieser Reisenden hatten sich gut auf den langen Weg vorbereitet und ihre Wagen reichlich mit Proviant und anderen Gütern beladen. Sie hatten ihre Farmen verkauft und genügend Geld, um sich im Westen neues, unverbrauchtes Land kaufen zu können. Doch viele waren einfach von zu Hause weggegangen und ließen nun ihre Familien nachkommen, die oft nur das besaßen, was sie auf dem Leib und in einem Säckchen auf dem Rücken trugen.
    Zwar gab es überall am Trail Gasthäuser, doch waren sie größtenteils so schmutzig, daß man sie als Quartier kaum in Erwägung ziehen konnte. Dennoch war man in vielerlei Hinsicht auf ihre Dienste angewiesen und mußte dazu noch jeden Preis bezahlen, den die Gastwirte verlangten.
    Leah wurde jedesmal an ihr Vaterhaus erinnert, wenn sie einer Familie mit zerlumpten Kindern begegnete, die hungrig und müde auf dem Trail nach Westen zog. Die Kinder fügten sich dem Willen ihrer Eltern. Leah hatte heimlich damit begonnen, diesen Kindern Proviant zuzustecken; aber immer nur dann, wenn Wesley nicht in der Nähe war; denn schließlich waren es ja seine Vorräte, von denen sie das Essen für die Kinder abzweigte.
    Am Abend des Tages, an dem sie die Greenwoods kennengelernt hatten und alle um das Lagerfeuer saßen, wagte Leah dann zum erstenmal offen den Vorschlag zu machen, den Leuten, die mit mehreren Kindern in der Nähe ihres Lagers kampierten, etwas von ihrem Proviant anzubieten.
    Das war eine von den seltenen Anlässen für Kim, auch einmal lautstark ihre Meinung zu vertreten: »Findest du nicht, daß du reichlich verschwenderisch mit Sachen umgehst, die dir gar nicht gehören?« hielt Kim ihr vor. »Diese Leute sollten lernen, für sich selbst zu sorgen. Wenn wir anfangen, sie zu beschenken, werden sie nie lernen, sich auf sich selbst zu verlassen. Sie werden stets von anderen Leuten erwarten, von ihnen versorgt zu werden.«
    Eine Weile lang sagte niemand ein Wort, und als dann wieder ein Gespräch in Gang kam, wurde von etwas anderem geredet.
    An diesem Abend blieb Leah sehr lange wach, und als sie glaubte, daß alle anderen schlafen würden, warf sie die Decken zurück, kroch vorsichtig aus dem Wagen und holte sich das Säckchen mit dem Proviant, das sie heimlich ein paar Stunden zuvor gepackt hatte. Damit schlich sie sich im Schutz der Dunkelheit zu dem Lager der Leute, die in ihrer Nähe kampierten. Diese hatte vier kleine Kinder bei sich; aber nur einen Handkarren voller Kleider und Lebensmittel.
    Dort angelangt, stellte sie leise, damit sie niemand weckte, das Säckchen mit dem Proviant neben den Handkarren auf den Boden. Dann machte sie sich leise wieder auf den Weg zurück in ihr eigenes Lager.
    Sie war erst ein paar Meter gekommen, als sie eine Stimme überrascht zusammenfahren ließ.
    »Still, oder willst du sie alle aufwecken«, flüsterte Wes und winkte ihr zu, ihm tiefer in den Schatten der Bäume zu folgen.
    Leah schluckte heftig. Nun hatte er sie beim Diebstahl seiner Vorräte ertappt. Sie betete, daß er sie nicht nach Virginia zurückschicken möge. Sie hielt an, als auch er stehenblieb, wagte jedoch nicht, ihm in die Augen zu schauen.
    »Was hast du ihnen gegeben?« fragte er.
    »Speck, Mehl, Kar . . . Kartoffeln«, stammelte sie und sah dann beschwörend zu ihm hoch. »Ich werde dir alles ersetzen. Ich wollte die Sachen nicht stehlen, aber die Leute sahen so verhungert aus, während wir reichlich zu essen . ..«
    »Pst!« sagte er, und sie konnte im Mondlicht sehen, daß er lächelte. »Schau dorthin!« Er flüsterte und zeigte in eine andere Richtung.
    Dort konnte sie auf der Lichtung vor den Bäumen die rote Glut des niedergebrannten Lagerfeuers erkennen. Und sie sah neben dem Handkarren ihr Proviantsäckchen stehen; und unweit davon erspähte sie noch eines, das genauso aussah wie das ihre. Sie blickte rasch zu ihm hoch. »Deines?« fragte sie erstaunt.
    Er grinste. »Meines. Ich konnte es auch nicht mit ansehen, daß sie Hunger leiden müssen.«
    Sie schwiegen eine Weile, ihr Geheimnis teilend. »Wie lange hast du schon . . .?« begann Wes mit einer neuen Frage.
    Leah sah auf ihre bloßen Füße hinunter. »Seit wir auf dem Trail

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