Dieses heiß ersehnte Glueck
eben gesagt hast, zum Duell herausfordern. Aber da du eine Frau bist... Du wirst mit mir verheiratet bleiben! Hast du mich verstanden? Außerdem werden wir morgen einen Jagdausflug machen, nur wir beide, und wir werden uns dabei wie Verheiratete betragen. Wir werden zusammen reisen, zusammen essen . .. und zusammen schlafen.«
Sie versuchte, sich seinem Griff zu entziehen. »Nimm deine Hände von mir weg!«
»Ich werde meine Hände überall auf deinen hübschen kleinen Körper legen, und du wirst dich daran gewöhnen müssen. Du bist meine Frau, und wirst ab sofort damit anfangen, dich wie meine Frau zu benehmen.«
»Ich hasse dich«, sagte sie, vor Wut kochend.
»Ich bring dir im Augenblick auch nicht gerade große Liebe entgegen.«
»Ich werde mich dir nicht unterwerfen. Ich werde niemals deine Frau sein!«
Er nahm die Hände von ihren Schultern, und seine Augen wurden hart wie Stahl. »Ich glaube nicht, daß dir etwas anderes übrigbliebe. Als meine Frau bist du mein Eigentum. Morgen früh wirst du bei Tagesanbruch mit mir einen Ausflug machen, und wenn ich dich im Sattel festbinden müßte. Ist dir das klar, du eigensinnige kleine Katze?«
»Ich werde tun, was du sagst, weil du das Recht und die Muskeln auf deiner Seite hast. Aber ich werde dir die Sache nicht leichtmachen! Du wirst mir alles, was du verlangst, abringen müssen, und ich garantiere dir, daß du daran keinen Spaß haben wirst. Ist das klar, du sturer Bär?«
Er warf den Kopf in den Nacken und sah sie mit einem kleinen, tückischen Lächeln an. »Du wirst mir geben, was ich verlange, Leah«, sagte er mit verführerischer Stimme. »Wenn wir vom Jagdausflug zurückkommen, wirst du darum betteln, daß ich dich wieder anfasse.«
Sie gab sein Lächeln zurück. »Du bildest dir soviel auf dich ein wie kein anderer Mann! Ich bettle nie.«
Er sah sie mit schmalen Augen an. »Drücken wir es anders aus: Wir werden so lange in einem kalten, feuchten und finsteren Wald kampieren, bis du freiwillig in meine Arme kommst — und in mein Bett —, mit einem Lächeln auf den Lippen und einem willigen, warmen Körper. Wenn du also jemals wieder in einem Haus wohnen und in einem weichen Bett schlafen willst, wirst du dich mir fügen.«
Sie sah erstaunt zu ihm hoch. »Hast du vergessen, wie ich aufgewachsen bin? Ich kann Entbehrungen viel besser ertragen als du.«
Wesley faßte sie unter das Kinn, zwang ihren Kopf in die Höhe, beugte sich langsam zu ihr hinunter und küßte sie sanft. Seine Lippen waren warm und feucht, und gegen ihren Willen gab sie ihm nach. Dann zog er sich wieder abrupt von ihr zurück.
»Kannst du dich mir auf die Dauer verweigern, Leah? Kannst du mir widerstehen, wenn wir in der Wildnis kampieren und nachts die Katzen heulen und die Bären fast bis ans Lagerfeuer kommen? Denke daran, daß du in meinem Bett immer willkommen sein wirst!«
Sie sah ihn feindselig an, aber seine Hand auf ihrem Gesicht fühlte sich gut an. Sie zuckte von ihm weg.
»Geh und mache dich für morgen früh reisefertig, Frau«, befahl er, machte auf den Hacken kehrt und ließ sie stehen.
»Was bildet der Kerl sich eigentlich ein«, murmelte Leah, als sie allein auf der Wiese stand. Die jungfräuliche Kim wollte ihm nicht geben, was er von ihr verlangte; aber er war überzeugt, eine Simmons würde ihm diesen Gefallen tun. Vielleicht war ihm während der Reise klargeworden, daß aus Kim nie eine großartige Partnerin im Bett würde; und da ihm seine Erziehung als Gentleman verbot, sich nur scheiden zu lassen, weil er eine andere Frau ausprobieren wollte, nur deshalb hatte er beschlossen, bei Leah zu bleiben? Sie war eine Sumpfratte, und daher brauchte er sie nicht mit Respekt zu behandeln und mußte nicht auf ihre Wünsche Rücksicht nehmen, wie er das bei einer Lady wie Kim hätte tun müssen.
»Männer!« rief sie auf. Wesley glaubte, er könne die Frauen wechseln wie die Kleider, aber Leah würde ihn eines Besseren belehren. Er glaubte, sie habe ihn beim ersten Mal verführt, damit er sie heiraten mußte. Obwohl sie das mehrmals bestritten hatte, war er noch immer davon überzeugt. Aber vielleicht war es besser, er blieb bei dieser Meinung, anstatt ihm den wahren Grund zu verraten, der sie damals in seine Arme getrieben hatte. Wie hatte sie sich nur in diesen Mann verlieben können!
Sie drückte ihre Schultern durch; denn nun stand ihr eine schlimme Prüfung bevor. Justin und Kim mußten ihr sehr böse sein.
Langsam, widerstrebend, ging sie zu den Wagen
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