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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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ihr Abe warnend nach, doch sie achtete nicht auf seine Worte.
    Die Lügen sind es, die mich zermürben, dachte Leah, als sie den Berg hinaufstieg. Sie schien jedem eine andere Geschichte zu erzählen. Wesley lag jetzt vermutlich in seiner Hütte und verfluchte seine Entscheidung, diese Ehe mit einer Simmons aufrechtzuerhalten. Er hatte beschlossen, mit ihr verheiratet zu bleiben, weil sie mehr »Spaß« brachte; aber wo war dieser Spaß nun geblieben?
    Als Leah die Tür der kleinen Blockhütte öffnete, erkannte Wesley seine Frau nicht wieder: So einen verzagten Menschen hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Sie machte ein so zerknirschtes Gesicht, daß es fast komisch aussah. Solange sie zusammen waren, hatte sie sich stets nach Kräften gewehrt, wenn sie sich angegriffen oder ungerecht behandelt fühlte. Und er hatte bei ihr nie aus seinem Herzen eine Mördergrube gemacht und ihr stets gesagt, was er dachte; denn wenn sie anderer Meinung war als er, hatte sie ihm das ebenfalls sehr deutlich und laut genug zu verstehen gegeben.
    Doch die Frau, die nun in die Blockhütte trat, sah aus, als hätte sie aufgegeben, als wollte sie die Mühsal des Lebens nicht länger auf sich nehmen.
    Und sofort wußte Wes, daß es dagegen nur ein Heilmittel gab — er mußte mit ihr ins Bett gehen!
    Er streckte ihr seine Hand hin.
    Stirnrunzelnd blickte sie auf ihn hinunter. »Ich habe dir etwas zu essen mitgebracht.«
    »Ich bin nicht hungrig. Komm, setze dich zu mir.«
    Das fehlt mir noch zu meinem Glück, dachte Leah. Am Tag stellt mir Revis nach, und nachts verlangt Wesley Zärtlichkeiten von mir. »Ich muß gleich wieder gehen.«
    »Leah«, sagte Wes mit einer für einen Schwerverletzten überraschend festen Stimme, »setze dich hierher!«
    Sie war nicht in der Stimmung, mit ihm zu streiten. Außerdem — was konnte er schon tun?
    Als sie sich auf den Bettrand setzte, legte Wes einen Arm um sie und zog sie nach hinten, bis sie mit dem Rücken an der Wand lehnte. Er kuschelte sich dicht und warm an ihren vor Abwehr steifen Körper.
    »Gebratenes Huhn, Kartoffeln, Bohnen, Maisbrot«, sagte er leise, in den Korb blickend, den sie mitgebracht hatte.
    Mit seiner freien Hand nahm er den Korb, lehnte sich über sie und stellte ihn auf den Boden. Danach setzte er sich nicht mehr gerade auf, sondern lag schräg über ihrem Schoß.
    »Ich . . ich muß jetzt gehen.« Sie schob ihn weg; aber nicht sehr energisch.
    »Leah«, murmelte er und strich sacht mit einem Finger über ihre Wange, »du hast doch keine Angst vor mir, nicht wahr?«
    »Natürlich nicht«, antwortete sie schroff. »Ich muß nur wieder gehen. Das ist alles. Ich habe vor gar keinem . . .«
    Sie hielt inne, weil er sie küßte. Es war kein simpler Kuß, sondern eine lange, sanfte Liebkosung, die sie auf wunderbare Weise von ihrer Müdigkeit zu befreien schien.
    »Keinem Mann«, sagte sie und versuchte ihn dabei nicht anzusehen. »Ich fürchte mich vor keinem Mann. Vor keinem . . .«
    Wesley begann ihren Hals mit kleinen heißen Küssen zu bedecken, die ihr sehr guttaten.
    »Mir ist heute eingefallen, Leah, daß ich noch nie mit dir ins Bett gegangen bin, obwohl wir schon jahrelang verheiratet sind und sogar ein Baby hatten.«
    Sie zog sich von ihm zurück. »Das ist absurd. Wie konnte ich ein Baby haben ... ich meine, du ... in der Nacht, als dieses Unwetter war, sind wir . . .«
    »Meine schöne Frau, damals dachte ich, du wärst eine Prostituierte, und so habe ich dich auch wie eine solche behandelt. Hätte ich gewußt, daß es unsere vorgezogene Hochzeitsnacht war, würde ich mich ganz anders verhalten haben.«
    »Ganz anders?« fragte sie neugierig. Es war ein gutes Gefühl, von jemandem gestreichelt und liebkost zu werden.
    »Moment mal!« sagte sie atemlos. »Du darfst mich nicht anfassen. Ich schwor, daß du dir mit Gewalt nehmen müßtest, was du von mir haben möchtest; daß ich mich dir niemals mehr freiwillig hingäbe. Nur weil ich eine Simmons bin, bedeutet das noch lange nicht. . .«
    »Sei still, Leah«, murmelte Wes, »und betrachte dich als vergewaltigt.«
    Seine Lippen senkten sich wieder auf ihren Mund und verharrten lange, sehr lange darauf — bis Leah ihm endlich die Arme um den Hals legte und ihn näher an sich heranzog. Mit einem Arm drückte er sie auf das Bett nieder, während er einen Schenkel über ihre Beine schob.
    Als er sich wieder von ihr löste, sah er ein Staunen in ihren Augen, während Wesley Gewissensbisse empfand, daß diese

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