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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sie ihn erschrocken anblickte.
    »Wußtest du, daß die Jungs dir folgen? Und sobald ich versuche, dir nachzukommen, hält mich einer von meinen beiden blödsinnigen Brüdern davon zurück. Was treibt ihr drei da oben auf dem Berg?«
    »Sie sind abscheulich! Lassen Sie mich los, ehe ihre Brüder zurückkommen.«
    »Wir haben viel Zeit. Ich bin mit dem Wagen absichtlich von der Fahrspur abgekommen. Er steckt bis über die Achsen im Morast. Den holen sie dort nie mehr heraus. Und während sie sich im Schlamm wälzen, werde ich mein Spielchen mit meiner Lady treiben.«
    »Nein!« Sie versuchte, sich aus seinen Armen zu befreien.
    »Was ist dort oben auf dem Berg, kleine Schwester? Sollen wir mal beide dort oben nachsehen? Würdest du gern mit mir auf den Berg steigen und schauen, was wir dort finden können?«
    »Nein! Dort oben finde ich nur ein paar Stunden ungestörte Ruhe. Ich brauche Erholung von diesem Schmutz und dieser scheußlichen Hütte.«
    »Und warum kommst du danach wieder hierher? Warum bleibst du bei mir und versorgst dieses Nichts, das einmal eine Frau gewesen ist?«
    Leah wußte nicht gleich, was sie darauf antworten sollte.
    »Komm, Lady, sag es mir!«
    »Ich habe versprochen, meinem Bruder zu helfen. Er hat mir einmal einen Gefallen getan. Ich stehe in seiner Schuld«, sagte sie in einem Atemzug.
    »Abe hat noch nie etwas für einen anderen Menschen getan. Was versteckst du vor mir?«
    Ehe Leah antworten konnte, erschien Bud unter der Tür, bis zur Taille mit klebrigem Schlamm beschmiert. Schweigend durchquerte er den Raum und legte Revis die Hand auf die Schulter.
    Mit einem zornigen Fauchen drehte sich Revis zu dem jungen Mann um. »Ihr habt den Wagen schon aus dem Morast gezogen?« herrschte er Bud an.
    Bud nickte nur.
    Leah hielt sich an der Wand fest, als Revis ihr einen wütenden Blick zuwarf, ehe er die Blockhütte verließ.
    »Vielen Dank«, flüsterte sie, zu Bud aufschauend.
    Danach schien Revis sich den ganzen Tag über immer in ihrer Nähe aufzuhalten, und am Abend hatte sie dann Angst, daß es ihm diesmal doch gelänge, ihr zu folgen und Wesleys Versteck zu finden. Sie wagte nicht, den Weg zur Berghütte anzutreten und Wesleys Entdeckung zu riskieren.
    »Würdest du ihm das bringen?« flüsterte sie Bud zu und hielt ihm mit einem flehenden Blick den mit Speisen gefüllten Korb hin.
    Er nickte kurz; sagte jedoch nichts. Leah war sich nicht sicher, ob sie den beiden jungen Hünen rückhaltlos vertrauen konnte; doch im Moment war sie von ihnen abhängig. »Wesley weiß nicht, daß ich . . . wo ich bin.«
    Später lag Leah dann allein auf groben Decken auf dem Fußboden der Hütte und dachte an die Nacht zuvor, die sie in Wesleys Armen verbracht hatte. Ihr Mann wollte sie, weil sie keine Lady war; und Revis wollte sie, weil er glaubte, sie wäre eine Lady.
    »Männer!« zischelte sie im Dunklen, und Verity, die bei diesem Geräusch erwachte, kroch noch näher an Leah heran.
    »Pst«, beruhigte Leah die Frau, die zu wimmern begann. »Niemand wird dir etwas zuleide tun.«
    Aber noch während sie es aussprach wußte sie, daß sie log. Revis konnte es offensichtlich nicht ertragen, wenn er von einer Frau abgewiesen wurde, und Leah war überzeugt, daß er jetzt darauf sann, wie er ihr weh tun konnte.

Kapitel 19
    Leah erwachte, als Verity immer lauter neben ihr wimmerte. Als sie die Augen aufschlug, sah sie Revis über der Frau knien und deren Arm streicheln. Verity bewegte sich von ihm weg, während ihr Kopf an der Wand hochrutschte.
    »Lassen Sie sie in Ruhe!« sagte Leah.
    »Willst du ihren Platz einnehmen?«
    »Nein; aber ...«
    »Sie ist nicht wie du, Leah«, sagte Revis, der nun mit beiden Händen Veritys Arme betätschelte. »Man kann sie leicht in Angst versetzen. Sie ist kaum noch bei Verstand, und ich könnte sie dazu bringen, daß sie das bißchen, was ihr geblieben ist, auch noch verliert. Ich muß nur . ..«
    Seine Stimme riß ab, und er fuhr Verity mit beiden Händen an die Kehle.
    »Hören Sie sofort damit auf!« befahl Leah und hielt seinen Unterarm fest. »Ich werde Cal und Bud rufen. Sie werden nicht dulden, daß Sie ihr weh tun.«
    »Ich werde ihr nicht weh tun. Ich werde nur dafür sorgen, daß sie mich sieht. Wo sie auch hinschauen wird — immer wird ihr Blick auf mich fallen.«
    Leah wußte sofort, daß er mit diesem Rezept Erfolg haben würde. Verity hing tatsächlich nur noch an einem dünnen Faden über dem Abgrund des Wahnsinns, und wenn Revis sie in Angst versetzte,

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