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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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würde er bald reißen.
    »Warum?« flüsterte Leah, »warum wollen Sie ihr das antun? Sie bedeutet Ihnen doch nichts.«
    »Weil ich von dir etwas haben will«, antwortete Revis. »Ich will, daß du mit mir ausreitest.«
    Leah sah überrascht hoch. »Ausreiten? Wohin? Und wenn Sie mich von der Hütte weggelockt haben, fallen Sie über mich her!«
    Revis ließ abrupt Veritys Arm los und setzte sich auf die Fersen. »Vielleicht bin ich ein bißchen zu grob zu dir gewesen. Dein Bruder hat mir eineinhalb Stunden lang die Ohren vollgeblasen, wie hübsch du wärest und wie bereitwillig du in mein Bett hüpfen würdest. Als du dich dann gewehrt hast, hielt ich es für Theater. Aber als du meine eigenen Brüder gegen mich aufgebracht hast. . .« Er sah sie vorwurfsvoll an. »Ich bin auch nur ein Mensch, Leah, und das hätte wohl jeden anderen Mann auch geärgert.«
    Leah saß ganz still auf ihren Decken und blickte ihn erstaunt an.
    »Und ich will dieser Frau hier auch weiter keine Angst einjagen; aber ich möchte dir beweisen, daß ich nicht ein so schlechter Mann bin, wie du annimmst. Und ich weiß, es gibt nur eine Möglichkeit, dich dazu zu bewegen, mit mir auszureiten. Ich mußte dich erpressen.«
    Leah blickte in sein hübsches braungebranntes Gesicht. Seine Augen bettelten sie an, ihm zu glauben.
    Revis nahm ihre beiden Hände in die seinen. »Ich weiß, daß ich ein Dieb bin; aber vielleicht könntest du mir helfen, wieder auf die rechte Bahn zu kommen. Du mußt mich nur ein bißchen besser kennenIernen, Leah! Laß mich dir beweisen, daß ich ein anständiger Mensch sein kann. Ich schwöre bei allem, was mir lieb und teuer ist, daß ich dir nichts tun werde. Ich werde dich nicht anfassen. Wir werden nur ein Stück den Berg hinunterreiten, ein bißchen plaudern, die Blumen betrachten. Das ist alles. Ich schwöre es.«
    »Ich... ich weiß nicht«, stammelte sie. »Die Jungs würden nicht. . .«
    »Die Jungs brauchen es nicht zu wissen!« unterbrach Revis sie barsch. »Meine eigenen Brüder wollen mir nicht mehr trauen, seit du sie gegen mich auf gewiegelt hast. Wenn wir zusammen fortgehen und du ihnen hinterher berichten kannst, daß ich dir nichts getan habe, könnten wir vielleicht wie früher wieder Vertrauen zueinander haben. Weißt du, was es bedeutet, die Menschen zu verlieren, denen man vertraut, die man am meisten liebt?«
    Leah fühlte, daß sie bei dieser treuherzigen offenen Frage kaum die Tränen zurückhalten konnte. Sie hatte alle Menschen verloren, an denen ihr Herz hing. Sogar der Mann, dem sie schon als Kind ihre Liebe und ihr Vertrauen geschenkt hatte, hatte sich gegen sie gewandt. »Ja«, flüsterte sie, »ich weiß, wie man sich fühlt, wenn man solche Menschen verliert.«
    »Dann hilf mir«, bettelte er. »Gib mir eine Chance, meinen Brüdern beweisen zu können, daß ich noch immer ihren Respekt verdiene. Und laß mich dir beweisen, daß ein Mensch in diesem Schurken steckt.«
    Dann sah er sie grinsend an. Es war ein Grinsen, das sie bei ihm noch nie gesehen hatte. Es war jungenhaft und bezaubernd. Was konnte es schaden, wenn sie mit ihm ausritt? Und wenn sie es nicht tat, würde er zweifellos seine Drohung wahrmachen und Verity um ihren letzten Verstand bringen.
    »Bitte, Leah«, sagte er weich und drückte ihre Hände.
    »Also gut«, sagte sie. »Wie kommen wir von der Hütte fort?«
    »Gleich nach dem Frühstück gehst du unter die Bäume. Sag den Jungs, daß du eine Weile allein sein mußt. Sie werden dir gehorchen. Ich erwarte dich unten in der Schlucht.« Er lächelte sie wieder charmant an. »Vielen Dank, Leah. Deine Zusage bedeutet mir viel!«
    Damit stand er auf und verließ das Blockhaus.
    Während Leah das Frühstück zubereitete, dachte sie über Revis’ Worte nach. Durfte sie sich zum Richter eines Menschen aufschwingen, wenn ihr eigener Vater und ihr Bruder Kriminelle waren? Vielleicht war Revis gar nicht so böse? Vielleicht steckte etwas Gutes in ihm. Er sorgte für Abe und seine jüngeren Brüder, die vermutlich zu beschränkt waren, um sich selbst ernähren zu können. Vielleicht fand man für ihn mildernde Umstände. Vielleicht war er aus irgendwelchen Gründen gezwungen worden, als Dieb sein Leben zu fristen? Vielleicht konnte sie ihm helfen, auf den richtigen Weg zurückzufinden?
    Als sie die Frühstücksteller abräumte, freute sie sich fast auf den Ausritt. Verity faßte sie am Arm, als sie die Pfanne an den Haken über dem Herd hängte.
    »Reite nicht mit ihm«, sagte

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