Dieses unendliche Verlangen
gelungen ist!” Sie jammerte fast. Langsam machte sich ihr Schlafentzug bemerkbar, denn sie hatte bis spät in die Nacht gearbeitet und war mit den Hühnern wieder aufgestanden.
Eine erfahrene Haushälterin hätte die Arbeit wohl in der Hälfte der Zeit erledigt, aber nicht sie. Sie hatte alle Glühbirnen im Wohnzimmer durch 25-Watt-Birnen ersetzt, damit es nicht auffiel, dass sie noch Staub wischen musste. Diesen Trick hatte sie aus einer Haushaltsseite im Internet.
“Mir hat der Fisch geschmeckt.” Rusty drückte ihr so fest die Hand, dass sie fast aufgeschrien hätte. “Man merkt gar nicht, dass es jemand aus der Stadt gekocht hat. Es war richtig gut. Es hat mir sogar so gut geschmeckt, dass ich weder Precious noch Joe was abgeben wollte.”
“Du hast recht, es war herrlich”, unterstützte ihn nun auch Zane. “Tracy, ich muss mich bei dir für unser Benehmen entschuldigen. Wir haben hier draußen so lange ohne den positiven Einfluss einer Frau gelebt, dass wir uns wie eine Horde Cowboys benehmen, die den Proviantwagen plündert.”
“Sollte keine Beleidigung sein, Ma’am”, sagte Murph und Earl fügte schnell hinzu: “War das Beste, was ich seit Wochen gegessen habe.”
Da Tracy seit Wochen kochte, trübte dies das Kompliment ein wenig. Aber ihr heutiges Essen war tatsächlich eine gewaltige Steigerung. Und genau deshalb hatte sie sich auch so über die Missachtung der anderen geärgert. Natürlich war es ein Lob an sich, dass sie alles aufgegessen hatten, aber manchmal brauchte auch sie ein paar unterstützende Worte.
Zane bestand darauf, Wiedergutmachung zu leisten, indem er den Nachtisch servierte. Er wollte ihr sogar hinterher in der Küche helfen.
“Ich wollte dir noch sagen, dass du natürlich jederzeit eines der Pferde zum Ausreiten nehmen kannst.”
“Ich habe nicht so viel Freizeit.”
Er blickte sie beschämt an. “Ich habe dir noch keinen einzigen Tag freigegeben, seit du hier bist, nicht wahr? Das tut mir leid. Ich scheine überhaupt kein Zeitempfinden mehr zu haben. Von jetzt an hast du jeden Sonntag frei. Wie klingt das?”
“Gut.”
“Und wie gesagt, du kannst dir jederzeit ein Pferd nehmen.”
“Ich kann doch überhaupt nicht reiten”, unterbrach sie ihn.
“Ich bring’s dir bei. Sieh es als eine Art Wiedergutmachung wegen des Essens an.”
Tracy versuchte nicht darauf zu achten, wie sexy sein Po in der engen Jeans aussah, als Zane sich vorbeugte, um eine Schüssel in den Geschirrspüler zu stellen. “Du bezahlst mich doch fürs Kochen.”
“Ja, aber das war dein erstes Meisterwerk. Das sollte man entsprechend würdigen.” Er lächelte ihr zu. “Außerdem gehört Reiten zu den Sachen, die eine gute Haushälterin unbedingt beherrschen sollte, genau, wie sie alle Songs aus dem
König der Löwen
auswendig können sollte.”
Sie betrachtete ihn voller Misstrauen. “Du willst mir jetzt nicht erzählen, dass deine vorherigen Haushälterinnen alle reiten konnten?”
Zane nickte. “Doch, alle zwölf. Selbst die alte Mrs. Battle, die mindestens achtzig ist.”
“Na, wenn Mrs. Battle das kann, werde ich es wohl auch lernen.”
Der Gedanke erschien Tracy völlig einleuchtend, bis sie einige Tage später vor einem riesigen Pferd stand. “Das ist aber nicht dasselbe, das mich beim letzten Mal belästigt hat, oder?”
“Das klingt eher nach Randy.”
“Passender Name.”
Zane musste lachen. Sie mochte sein Lachen.
“Die Leute behandeln Pferde genauso, wie sie andere Menschen behandeln.”
Wenn dem so war, dann musste Zane hervorragend mit Menschen umgehen können, denn bei Pferden war er ein wahrer Zauberer. Selbst der hinterhältige Bashful, der alles andere als schüchtern war, obwohl sein Name genau das bedeutete, wurde ganz friedlich bei ihm. Randy dagegen war das Pferd, das sie scheinbar ausgelacht hatte.
“Ich nehme an, dass ich jetzt ganz dicht an das Tier heran muss?”, mutmaßte Tracy nervös und Zane entging dies nicht.
“Hast du Angst vor Pferden?”
“Sagen wir es mal so: Ich habe einen gesunden Respekt vor Lebewesen, die viel größer und schwerer sind als ich.”
“Ich bin auch größer und schwerer als du, und ich habe bislang noch keinen gesunden Respekt von dir mir gegenüber feststellen können”, bemerkte Zane spöttisch.
Der Mann machte sich über sie lustig! Er trug ein schwarzes Jeanshemd, dessen Ärmel er aufgerollt hatte, was einen Blick auf seine sonnengebräunten Unterarme zuließ. Der gute Sitz seiner Jeans hatte sich
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