Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk
hat sich den Kopf angeschlagen“, erklärte Anderson trocken. „Vier, fünf Mal.“
„Heb ihn auf“, befahl Kahlee, als Tark herantrat. „Und dann nichts wie raus hier.“
Der Kroganer warf sich Banca über die Schulter, während Kahlee die Hintertür überprüfte. Ein rascher Blick durch den Spion zeigte ihr, dass der Gang frei von Tores war. Das war eine Überraschung! Wahrscheinlich war der Anführer der Gang so schlau, die Hintertür bewachen zu lassen. Doch bei dem starken Widerstand war es möglich, dass die Drogenhändler die Flucht ergriffen hatten. Das war jetzt völlig gleichgültig. Der Weg war frei, und Kahlee nutzte diesen Vorteil nur allzu gern. Sie öffnete die Tür, winkte Tark durch und folgte ihm nach draußen.
Plötzlich entdeckte sie Lieutenant Varma. Die Beamtin der C-Sicherheit stand einige Meter außerhalb des Sichtfelds des Gucklochs. Zwei schwer bewaffnete Turianer zielten mit ihren Waffen auf Tark. „Legen Sie den Batarianer ab“, befahl Varma.
Tark gehorchte, wenn auch nicht so, wie Varma es beabsichtigt hatte. Statt Banca abzulegen, ließ er ihn einfach fallen. Mit einem dumpfen Geräusch schlug der Körper auf dem Boden auf. „Ups! Er ist mir aus den Händen geglitten.“
Varma fand das alles andere als lustig. „Mit dem Gesicht zur Wand und die Hände über den Kopf.“
Tark gehorchte. „Ich bin ein lizenzierter Sicherheitsoffizier.“
„Wir wissen, wer Sie sind“, bellte Varma, während sie Anderson und Kahlee ihre Aufmerksamkeit zuwandte. „Admiral Anderson … Miss Sanders … Das werden Sie erklären müssen.“
Anderson grinste dümmlich. „Ja, das werden wir wohl. Wie haben Sie uns gefunden?“
Varma lächelte grimmig. „Wir haben unzählige Kameras, erinnern Sie sich? Und wir hatten die Tores unter Beobachtung. Sie hatten verdammtes Glück, Anderson. Die Bande tötete gestern einen Mann namens Narkin. Wir haben ein Video, das zeigt, wie sie die Leiche in einer Notfallschleuse entsorgen.“
Banca stöhnte und setzte sich auf. „Wer sind Sie?“
„Jemand, der Ihnen eine Menge Ärger bereiten wird“, antwortete Varma. „Legen Sie ihm Handschellen an“, befahl sie einem der Beamten.
„Es besteht die Möglichkeit, dass er Nick von der Citadel geschmuggelt hat“, sagte Kahlee.
. „Das werden wir bald wissen“, versprach Varma. „In der Zwischenzeit möchte ich Sie bitten, die Pistole abzugeben. Sie wandern ins Gefängnis.“
VIER
Auf der Citadel
Gillian war wütend. Nachdem die Quarianer ihr die Glory of Khar’shan aus Dankbarkeit überlassen hatten, waren sie und die Mannschaft, die aus befreiten Sklaven bestand, zur Citadel geflogen, nur um dort in so etwas Ähnliches wie Quarantäne gesteckt zu werden. Das Problem bestand darin, dass die Glory of Khar’shan auf eine batarianische Gesellschaft registriert war, die das Schiff zurückforderte. Das brachte rechtliche Probleme mit sich, die mit intragalaktischer Sklaverei und Piraterie zu tun hatten.
So hätte das Schiff noch monatelang, wenn nicht gar einige Jahre in einer rechtlichen Grauzone stecken können, wenn nicht einer der befreiten Sklaven ein Turianer gewesen wäre, der vom Planeten Palavan entführt worden war. Er war ein älteres Mitglied eines Ingenieurskorps, und dank seiner Verwandtschaft mit dem Ratsmitglied Tal Vedus wurde der Khar’shan nach nur einem Tag juristischen Tauziehens erlaubt anzudocken.
Hendel war zufrieden und McCann ebenso. Und natürlich der Turianer selbst. Doch Gillian konnte keine Geduld erübrigen für etwas, das sie von ihrem neuen Lebensziel abhielt: die Person zu finden, die für den Tod ihres Vaters verantwortlich war, und sie zu bestrafen. Aus diesem Grund war sie noch immer verärgert, als die Mannschaft vom Schiff ging und den Zoll passierte, um dann endlich in die Station zu gelangen.
Der Turianer wurde von schnatternden VIPs und einer Traube von Reportern umgeben, während der Rest der Mannschaft sich selbst überlassen blieb. Das war der Augenblick, als McCann zu entkommen versuchte.
Natürlich stand es ihm frei zu gehen, wann und wohin er wollte, doch war McCann ein Mitglied von Cerberus und die einzige Verbindung, die Gillian zu der Organisation hatte. Als der ehemalige Sklave sich einen Weg durch die versammelten Reporter bahnte mit der eindeutigen Absicht, diesen Bereich so schnell wie möglich zu verlassen, gab ihm die Biotikerin einen sanften „Stoß“. Er war einem „Wurf“ ähnlich, wenn auch etwas weniger kräftig und
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