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Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Titel: Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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es herrschte eine auffallende Stille. Lange Reihen von identischen Stasetanks standen zu beiden Seiten des mittleren Gangs. Jeder einzelne war gut sichtbar nummeriert, und Leng musste lediglich nach Nummer sechzehn suchen. „Da“, sagte er. „Das ist er.“
    Nachdem sie den Stasetank mit Hobbs in der Mitte des Gangs abgestellt hatten, ging Leng hinüber zu dem Tank mit der Nummer sechzehn, um sich Grayson anzusehen. Dessen Haut hatte eine graue Färbung angenommen. Seine Augen standen weit offen, und deutlich waren zwei blau umrandete Löcher nahe der Stirn zu erkennen. Leng lächelte. So sehen wir uns wieder, dachte er.
    „Okay“, sagte er nach einigen Sekunden und wandte sich an Nefari. „Lös die Schläuche und den Stromanschluss. Bis zu zwölf Stunden kann die Kapsel überbrücken. Das ist eine Menge Zeit, um sie woanders hinzubringen.“
    Nefari machte sich an die Arbeit. Es gab ein leises poppendes Geräusch, als sie die Schläuche löste, gefolgt von einem kurzen Zischen des ausweichenden Gases. Ein Alarm schrillte los, als die Stromversorgung gekappt wurde, und rasch schoben sie den Tank auf den Gang hinaus. „Hilf mir, den anderen Tank an die Stelle von Nummer sechzehn zu bringen“, sagte Leng. „Wenn wir ihn angeschlossen haben, wird der Alarm verstummen.“ Hobbs presste seine Hände unter den durchsichtigen Deckel und versuchte, ihn zu öffnen.
    „Was ist mit Hobbs?“, wollte Nefari wissen, als Hobbs mit den Fäusten auf den Deckel einschlug.
    „Er wird hierbleiben“, antwortete Leng. „Andernfalls wird jemandem auffallen, dass eine Leiche fehlt. Schließ die Schläuche an, ich kümmere mich um den Strom.“
    „Du bist ein kaltblütiger Bastard“, antwortete Nefari mit zusammengekniffenen Augen, als der Alarm verklang. „Was wird das Gas mit ihm anstellen?“
    „Das weiß ich nicht“, meinte Leng. Hobbs’ Haut verfärbte sich zusehends blau. „Seinen Lohn wirst du kassieren.“
    Nefari stemmte die Fäuste in die Hüften. „Dann transferiere ihn jetzt. Sofort! Und zwar alles!“
    Leng wollte ihr widersprechen, überlegte es sich dann jedoch anders und aktivierte sein Universal Werkzeug. „Gib mir deine Kontonummer.“
    Nefari kam der Aufforderung nach, überprüfte mit ihrem Gerät, ob die Überweisung auf ihrem Konto eingegangen war, und nickte. „Dann nichts wie raus hier.“
    Mittlerweile gab Hobbs keinen Mucks mehr von sich. Seine Augen starrten leblos ins Leere, als die beiden Personen, die für seinen Tod verantwortlich waren, den Raum verließen. Nur noch das leise Brummen der Maschinen war zu hören, die den ansonsten perfekten Frieden störten.
    Nur neun Stunden später lag Nefaris Körper in einem ebensolchen Tank. Ihre Kehle war durchschnitten worden, ihre Taschen waren leer, und niemand kam, um den Leichnam zu identifizieren.

SECHS
     
     
    Irgendwo im Halbmondnebel
     
    Der Unbekannte hob sich als Silhouette gegen eine öde Landschaft ab, als die junge Frau in der Tür seines Büros erschien. „Sie haben einen Anruf von Madame Oro.“
    Der Unbekannte blickte von seinem Terminal auf. „Danke, Jana.“ Als er sich nach rechts wandte, erschien ein Bild auf dem Holopad. Die Frau hatte schwarzes Haar, große braune Augen und war vollschlank. Sie trug eine elegante Tunika. Der Unbekannte lächelte. „Margaret … Schön, Sie zu sehen.“
    Oro lächelte. „Ganz meinerseits.“
    „Ich freue mich schon auf Ihren Bericht“, sagte der Unbekannte. „Das Hearts & Minds-Programm ist mir sehr wichtig.“
    Während der dreißigminütigen Präsentation brachte Oro den Unbekannten auf den aktuellen Stand der Pro-Cerberuskampagne, die sie und ihr Stab initiiert hatten. Ziel der Kampagne war es, der negativen Publicity entgegenzutreten, die über die offiziellen Nachrichtenkanäle verbreitet wurde. „Im Augenblick arbeiten wir mit dem Slogan »Cerberus gibt das Signal. Sei bereit«“, erklärte sie. „Die Hauptmedien zeigen unsere Spots nicht, also benutzen wir für das Marketing Guerillatechniken, um die Botschaft zu verbreiten. Dazu gehören Wandplakate an Orten wie Hu-Town auf der Citadel, Piratenseiten im Extranet und ein Netzwerk von Geschichtenerzählern. Sie wurden darin ausgebildet, schöne Legenden über den Aufstieg der Menschheit zu verbreiten.“
    „Gut gemacht“, lobte der Unbekannte. „Unsere Umfragen zeigen, dass die meisten Menschen glauben, wir übten einen positiven Einfluss aus, obwohl Mitglieder anderer Völker natürlich dazu neigen, Cerberus negativ zu

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