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Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Titel: Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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ein geschickt angelegter Hinterhalt? Wenn die Gruppe erst einmal in den Trichter gelangte, war sie leicht verwundbar. Glücklicherweise lag es in Kims Verantwortungsbereich, die diesbezüglichen Entscheidungen zu fällen, und ihre Stimme war hart wie Stahl. „Beseitige dieses Hindernis, Nick. Wir gehen da durch.“
    Nick spürte sowohl Vorfreude als auch Angst, als er die nötige Energie sammelte. Vorfreude, weil er seine Kraft einsetzen wollte, Angst, weil er sich noch nie in einer solchen Lage befunden hatte. Was, wenn er es vermasselte? Genau vor Zons Augen? Etwas, das sich wie kaltes Blei anfühlte, tröpfelte in seinen Magen, als er die Hände hob und einen Energieblitz an die Stelle schickte, an der ein halbes Dutzend dieser lausigen Gangster standen. Der „Wurf“ riss sie von den Füßen, und Nick verspürte ein angenehmes Gefühl der Befriedigung, als der Rest der Gang sich schleunigst in Sicherheit brachte. Er hatte es geschafft! Und das ganz allein.
    Die beiden Pistolen schienen sich von allein in seine Hände begeben zu haben, und er feuerte einen Schuss aus jeder Waffe ab. Eine der Kugeln zerschmetterte ein Fenster in einem Gebäude einen Block weiter, und er konnte nicht sagen, wo das andere Projektil eingeschlagen war. Die Schüsse trieben die Leute in Deckung. „Genug“, sagte Kim. „Achte auf die Leute! Wir sind noch nicht am Ziel.“
    Der Rest der Strecke verlief ohne weitere Zwischenfälle. Nick war froh, das Gebäude wiederzusehen, das die älteren Mitglieder des Biotischen Untergrunds zum Sitz des Hauptquartiers bestimmt hatten. Es war ein quadratischer Bau mit einem flachen Dach, der von den anderen Gebäuden abgesetzt war und so über etwas verfügte, das Kim einen „Luftgraben“ nannte. Damit meinte sie die Lücke, die eventuelle Eindringlinge überqueren mussten, bevor sie von Dach zu Dach angreifen konnten. Mit Sturmgewehren bewaffnete Wächter waren auf dem Dach des Gebäudes postiert, das niemals unbewacht blieb.
    Wie alle Bauwerke auf Omega hatte auch ihr Hauptquartier im Verlauf der Jahre den unterschiedlichsten Zwecken gedient. Die große Eingangshalle, die Arkaden auf dem zweiten Stock und die vielen kleinen Räume ließen erahnen, dass es ursprünglich ein Hotel gewesen war. Das hatte die angenehme Folge, dass selbst die jüngsten Mitglieder der Organisation über ein eigenes Zimmer verfügten.
    Nick versuchte gerade, sich in seinem Zimmer den Ruß aus dem Gesicht zu waschen, als er ein Klopfen bemerkte. Er wandte sich um und sah, dass Kim in der Tür stand. Er war sich sehr sicher, dass die Sicherheitschefin den einen oder anderen asiatischen Vorfahren hatte, obwohl ihr Haar eher braun als schwarz und sie fast so groß wie er war. Da er die Gruppe angeführt und sich gut geschlagen hatte, erwartete er ein wohlverdientes Lob. „Cory! Komm herein.“
    Als Kim eintrat, erkannte Nick den Blick in ihren Augen. Er war alles andere als freundlich. Sie bedeutete ihm mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand, näher an sie heranzutreten. „Komm doch mal her.“
    Nick, seiner Selbstsicherheit plötzlich beraubt, gehorchte. Als er auf Armeslänge an sie herangekommen war, schlug sie ihm mit der Hand ins Gesicht, und zwar fest.
    Sein erster Instinkt war zurückzuschlagen, doch bevor Nick diese Botschaft an seine Muskeln schicken konnte, hörte er ein klickendes Geräusch. Die federgetriebene Klinge war eine gefährliche Waffe. Plötzlich stand Nick auf den Zehenspitzen, die Spitze des Messers unter seinem Kinn. „Spürst du das?“, fragte Kim. „Ich muss nur etwas fester zustoßen, und die Klinge dringt durch deine Zunge und den Gaumen in dein kleines Spatzenhirn.
    Es gab keinen Grund, die Pistolen abzufeuern. Der Gebrauch von zu viel Kraft ist dumm und macht die Leute zornig. Was wäre gewesen, wenn eine deiner Kugeln einen Gangsterboss getroffen hätte? Oder seine Geliebte? Oder sein Kind?
    Dann hätten wir bis zum Hals in der Scheiße gesteckt. Wir brauchen keinen Ärger. Und das nur, weil ein Idiot eine Waffe abfeuert, die er gar nicht abfeuern muss! Das bringt uns zu einem anderen Punkt. Eine Waffe einzusetzen ist eine Sache. Ein Ziel auch zu treffen eine andere. Du wirst einige Zeit auf dem Schießstand verbringen. Verstanden?“
    Nick schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. „Verstanden.“
    „Gut“, sagte Kim, während sie die Klinge wieder in den Schaft zurückschnappen ließ. „Noch etwas …“
    Nick berührte sein Kinn. Sein Finger war blutig. „Ja?“ „Guter

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