Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Titel: Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
Vom Netzwerk:
über die Schulter hinweg an. „Hast du das gehört? Du kennst Hendel besser als ich. Was kann da los sein?“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Kahlee. „Schließ die Tür, damit ich mich anziehen kann. Ich komme nach.“
    Es dauerte knappe fünfzehn Minuten, ein paar Sachen überzuziehen und dem Steward in die Tiefen des Schiffes zu folgen, wo einige Passagiere und mehrere Crewmitglieder in einer halbleeren Ladebucht gespielt und getrunken hatten. Ein umgeworfener Tisch und ein paar Stühle lagen herum. „Der Kampf fand hier statt“, sagte der Volus in anklagendem Tonfall, als seien Anderson und Kahlee dafür verantwortlich. „Mehreren Augenzeugen zufolge griff die Mitra-Person die anderen ohne Grund an. Dann, als sie sich verteidigen wollten, rannte er weg.“
    Kahlee glaubte dem Steward kein Wort. Hendel war einer der diszipliniertesten und verlässlichsten Menschen, die sie kannte. Er war auf der Erde geboren worden, in einem Vorort von New Calcutta. Seine Mutter war während ihrer Schwangerschaft versehentlich Element Zero ausgesetzt gewesen, und statt der üblichen Behinderungen, mit denen einige dieser „Staub“-Babys geboren wurden, verfügte Hendel über biotische Fähigkeiten.
    Seine Kräfte waren nicht so groß wie die seiner Schützlinge Nick und Gillian. Doch sie hatten ausgereicht, dass Hendel das Programm für Biotische Akklimatisierung und aktive Temperenz (BAat) hatte durchlaufen müssen, ein sehr hartes Programm, das die Schüler von ihren Familien entfremden sollte. Diese Strategie war so erfolgreich gewesen, dass Hendel sich noch Jahre nach Beendigung des Programms weigerte, mit seinen Verwandten in Kontakt zu treten.
    Anschließend war Hendel dem Militär der Allianz beigetreten, hatte mehrere Auszeichnungen erhalten und war nach seiner Rückkehr ins Zivilleben Sicherheitschef der Grissom-Akademie geworden. In einem Akt selbstloser Loyalität hatte er sich freiwillig gemeldet, um als Gillians Leibwächter zu dienen, als diese gezwungen war, sich auf einem quarianischen Schiff namens Idenna zu verstecken. „Sparen Sie sich das Gequatsche“, sagte Kahlee ernst, während sie den Steward beobachtete. „Sie sagten, Hendel habe sich in einem Lagerraum eingeschlossen. Bringen Sie uns dorthin.“
    Der Volus wandte sich wortlos um und führte sie einen schmalen Korridor entlang. Zwei Mannschaftsmitglieder warteten neben einem Schott, auf dem LAGERRAUM stand.
    „Der Bastard ist immer noch da drin“, keuchte der Batarianer und schlug mit seinem Schlagstock auf seine Handfläche.
    „Sie öffnen die Tür, und wir stellen sicher, dass er in seine Kabine geht“, sagte der Turianer, als wollte er die Worte seines Kameraden ein wenig abschwächen.
    „Ich denke, Sie sollten sich wieder Ihren eigentlichen Aufgaben widmen“, antwortete Kahlee auffallend freundlich. „Der Kapitän wäre Ihnen für Ihre Hilfe sicherlich dankbar.“
    Der Batarianer öffnete den Mund zu einer Entgegnung, doch der Steward kam ihm zuvor. „Ich werde nach euch rufen, wenn wir euch brauchen sollten.“
    Knurrend taten die Mannschaftsmitglieder, was man ihnen gesagt hatte. Kahlee wandte sich dem Stahlschott zu. „Hendel? Ich bin’s, Kahlee.“
    Da keinerlei Antwort erfolgte, versuchte sie es erneut. „Mach das Schott auf, Hendel. Ich will mit dir reden.“
    Fünf Sekunden waren vergangen, als das Schott geöffnet wurde. Anderson schwang es auf, und ohne zu zögern ging Kahlee in den darunterliegenden Lagerraum. Hendel setzte sich auf den Boden, den Kopf in die Hände gelegt und den Rücken gegen eine Kiste gelehnt. Sein Gesicht war blutig und geschwollen. „Es waren sechs“, sagte er mit dumpfer Stimme. „Einen habe ich gegen die Kabinendecke geschleudert, aber die anderen haben mich umzingelt.“
    „Passagiere sind im Lagerraum nicht erlaubt“, meldete sich der Volus, der, ebenso wie Anderson, Kahlee gefolgt war. „Sie müssen ihn hier herausbringen.“
    „Er wird den Raum gleich verlassen“, zischte Anderson gereizt. „Jetzt halten Sie die Klappe und verschwinden Sie.“
    „Ich werde dieses Vorkommnis dem Kapitän melden“, sagte der Steward wichtigtuerisch.
    „Tun Sie das“, antwortete Anderson. „Und wenn Sie schon mal dabei sind, sagen Sie ihm, dass wir ihn und die Mannschaftsmitglieder, die Bürger Mitra angegriffen haben, anzeigen werden.“
    Der Steward machte ein verächtliches schnaubendes Geräusch und marschierte von dannen.
    Kahlee ließ sich neben Hendel auf die Knie sinken und

Weitere Kostenlose Bücher