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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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zwar körperlich hoffnungslos unterlegen, aber ihre Masse rang wie ein überdimensionierter Ameisenhaufen alles nieder, was sich ihr in den Weg stellte.
    Ein Soldat wehrte sich tapfer mit zwei Schwertern gegen die anstürmenden Speerspitzen. Xarna griff nach ihrem vorletzten Pfeil, um ihn dem Ahnungslosen in den Rücken zu schießen, doch als sie anlegte, sah sie wie der Soldat kraftlos zusammensackte. Illwar zog ihm das Schwert aus dem Leib. »Mein Liebster«, sagte Xarna zu sich, »beinahe hätte ich Dich erschossen. Du musst mir unbedingt verraten, wie dieser Trick funktioniert.«

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    Einige der Soldaten waren geflohen. Wie viele wusste Illwar nicht. Zwölf von ihnen waren bei dieser Schlacht gefallen. Die Verluste der Gnome konnte er unmöglich abschätzen. Sie hatten mit ihrer Masse den Feind bezwungen und einen hohen Preis dafür gezahlt. Was Illwars Dankbarkeit ihnen gegenüber nur vergrößerte.
    Die Gruppe, die sie im Wald empfangen hatte, schien einen neuen Anführer zu haben. Dieser stritt gerade mit einem anderen Gnom, der die Unterstützung angeführt hatte, die später zur Schlacht hinzugestoßen war. Illwar hatte das unbestimmte Gefühl, dass sich diese beiden Teile der Gnomenarmee nicht leiden konnten. Er sollte herausfinden warum nicht.
    Illwar stieß sich von der Rinde der Buche ab, an der er lehnte, und strich Xarna, die sich an denselben Baumstamm gesetzt hatte, durch ihre wilde Locken. Sie hielt die Augen geschlossen und atmete gleichmäßig. Er wusste nicht, ob sie nur so tat, um die Gnome durch die Lider zu beobachten, oder ob sie sich wirklich ausruhte. Er hoffte Letzteres, da die Gnome momentan nicht nach einer Bedrohung aussahen. Und Xarna und er konnten wirklich etwas Erholung gebrauchen.
    Er griff nach seinem Ebenholzstab und bemerkte, dass dieser gar nicht da war. Ihm ging auf, dass er ihn am Bach hatte zurücklassen müssen, als ihre wilde Hetzjagd begann. Er bedauerte das, musste aber wohl mit dem Verlust leben. So schlenderte er, ohne seine müden Knochen abstützen zu können, zu den streitenden Anführern.
    * * *
    » Wir haben diese Schlacht gewonnen!«, keifte der Gnom der Unterstützung. »Ohne uns wärt Ihr doch alle Pflanzendünger!«
    »Gerth, wir sind Dir und Deinen Männern sehr dankbar, da es ohne Euch sicher schwieriger geworden wäre. Aber lass uns doch festhalten, dass Ihr Euch auf unserem Gebiet befindet. Wir haben hier das Sagen! Und falls hier jemand als Dünger enden sollte, habe ich schon einen geeigneten Kandidaten im Auge.«
    Gerth stampfte mit dem Fuß auf. »Du unverschämter kleiner Wicht! Dankbar nennst Du das! Dringst ungefragt in unser Land ein, annektierst es, wärst ohne unsere Hilfe Geierfutter und beleidigst mich auch noch?«
    »Das ist Gopan-Gebiet!«
    »Nein, ist es nicht. Erst letzten Neumond wurden die Grenzstreitigkeiten beigelegt. Ihr habt den See im Westen bekommen, dass hier ist unser Teil des Waldes.«
    »Der See hat uns schon immer gehört. Er liegt keine Meile von unserer Stadt entfernt. Ein Anspruch Eurerseits ist völlig an den Haaren herbeigezogen.«
    »Halprig, treib es nicht zu weit, Du weißt ganz genau …«
    Illwar wollte nicht abwarten, bis die beiden Herren ihre kleine Meinungsverschiedenheit beigelegt hatten. Daher räusperte er sich und stellte sich vor. »Entschuldigt, meine Herren. Ich bin Ihnen beiden und natürlich Ihren Männern zutiefst dankbar, dass sie uns geholfen haben. Meine Begleiterin und ich hätten es allein nicht mehr weit geschafft.«
    Gerth warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Ihr seid also an diesem ganzen Desaster schuld? Was hat Euch dazu getrieben, dieses Massaker hier zu veranstalten? Wer seid Ihr überhaupt?«
    »Ja, eine gute Frage. Genau darum will ich ihn ja auch zu Gopolan bringen!«
    »Ach, Gopolan, was soll der denn …«
    »Wer ist dieser Gopolan?« Illwar wurde misstrauisch.
    Halprig fuhr ihn an. »Der Herrscher von Bondok-Gopan! Er wird entscheiden, was mit Unruhestiftern wie Euch geschieht!«
    »Du meintest der Usurpator von Bondok-Gopan! Retsetlee ist der wahre Herrscher von Bondok!«
    »Er führt die traurige Schar von Bondok-Retsan an, was Dich, Gerth, und Deinen bemitleidenswerten Haufen mit einschließt.«
    »Jetzt habe ich aber …«
    »Genug, genug, meine Herren! Ich bitte Euch!« Illwar war das Kasperletheater leid. »Wir sind bestimmt nicht gekommen, um Unruhe zu stiften, ganz im Gegenteil. Ich bedaure sehr, dass so viele Eurer Leute durch die Soldaten gestorben sind. Aber diese

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