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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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Schultern aufrecht bildete seine stumme Erwiderung.
    »Nun gut«, intonierte der Anführer. »Wir wissen, wie sehr Ihr an Eurem Königssohn hängt. Irgendwie hält sich die vollkommen absurde Vorstellung, er könne etwas an Eurem gegenwärtigen Dilemma ändern.«
    Er verzog die Lippen und schüttelte den Kopf. »Natürlich ist das absoluter Humbug und daher wollen wir ihn Euch auch nicht wegnehmen. Nein, Ihr könnt ihn behalten und wir ziehen wieder unserer Wege, nur …« Er umkreiste Johann einmal, blieb dann vor ihm stehen und sah ihm direkt in die Augen. »Dieser kleine Bastard hatte etwas bei sich. Ein kleines, unscheinbares Schmuckstück und Euer Fürst ist nun mal vernarrt in solche kleinen Schmuckstücke. Ich rede von einem Ring, er ist Euch bestimmt aufgefallen. Gebt ihn mir und Ihr dürft Euer bescheidenes Leben in diesem bescheidenen Heim weiterführen.«
    »Ich habe ihn verkauft.« Wieder ein Schlag ins Gesicht.
    » Lüg mich nicht an! Das ist eine sehr dumme Idee.«
    »Ich brauchte die Milch und das Essen für den Kleinen, ich habe den Ring getauscht …« Ein dumpfes Stöhnen brach den Satz ab, als die Faust des Soldaten Johann in den Magen traf.
    »Du!« Der Anführer zeigte auf die Frau. »Hierher!«
    Zwei Soldaten trennten Frau und Kind, woraufhin beide zu schreien anfingen; das Kind aus Angst, die Frau aus Wut. Die Soldaten schleppten die Frau vor ihren Anführer.
    Dieser schlug sie ins Gesicht. »Willst Du mir sagen, wo der Ring ist? Keine Spielchen! Wir haben Eueren Hof auf den Kopf gestellt, ohne ihn zu finden, aber Ihr habt ihn, da bin ich mir sicher.«
    Die Frau antwortete nicht. Er nahm sie am Schopf und zwang ihren Kopf in den Nacken. Dann drehte er ihr Gesicht zu Johann und zog einen Dolch. Den Dolch hielt er ihr an die Kehle. »Sprich, Bauer, oder willst Du zusehen, wie Dein Weib verblutet?«
    Hass bohrte sich aus Johanns Augen in die des Söldners. Johanns Kiefer pressten sich aufeinander. Sie würden sterben, so oder so. Er hatte nicht die Absicht, den Anführer triumphieren zu sehen.
    Langsam und mit süffisantem Grinsen schnitt der Anführer der Frau die Kehle auf. Eric versteifte sich. Norak hatte Angst, dass er aufspringen und eingreifen könnte. Selbst mit seiner Magie hatten sie gegen diese Übermacht keine Chance. Und die Bauern waren die Ersten, die dabei dran glauben mussten, ob sie sich jetzt einmischten, oder nicht.
    Die Frau gurgelte Blut und fiel in den Staub. Johann sah mit kaum kontrollierter Wut zu, wie das Leben aus ihr herausquoll. Dann nahm der Anführer das Kind und schlitzte ihm beide Wangen auf. »Nun, Bauer, soll Dein Wissen auch das Leben des Kindes kosten?« Mit einem hämischen Lachen schaute er auf Johann herab.
    »Töte es. Na los, Du tust es sowieso. Dann musst Du mich töten, denn von mir erfährst Du nichts. Und dann wird Dein Fürst Dich töten, denn er hasst Versager wie Dich.«
    Der Gesichtsausdruck des Soldaten wechselte von Häme zu Hass. »Du wirst zusehen, wie ich diesem Kind ein Glied nach dem anderen abtrenne, langsam und genüsslich zerstückele. Glaubst Du wirklich, das hältst Du lange aus? Gib mir den Ring und ein schneller Tod ist Euch gewiss.«
    »Deine Almosen kannst Du Dir sparen, Abschaum«, keifte Johann.
    Der Königssohn schrie vor Schmerz und Angst. Der Soldat hatte den kleinen Finger von der Hand getrennt. Auch Johann schrie, aber vor Zorn. Die beiden Freunde schluckten bitter und Tränen rannen über ihre Wangen.
    Johann brüllte seinen Hass heraus, sprang auf und stürmte auf den Anführer zu. Die Soldaten waren zu perplex, um zu reagieren. Johann griff den Anführer mit bloßen Händen an.
    Mit einem instinktiven Reflex rammte der Anführer den Dolch in Johanns Bauch. Johann sank röchelnd auf die Knie.
    Er keuchte, spuckte Blut und lächelte dabei; er lächelte über seinen traurigen Triumph. Mit einer letzten Willensanstrengung riss er sich den Dolch aus dem Bauch und rammte ihn ins Herz des Kindes. »Den Ring nehm ich mit ins Grab, Bastard!« Danach klatschte sein Oberkörper in den Staub des Hofes und seine Stimme verstummte für immer.
    » Verflucht! « Der Anführer ballte die Fäuste und trat gegen den Leichnam zu seinen Füßen. »Das wird dem Fürsten nicht gefallen, verflucht!«
    Der Anführer zitterte. Er schaute sich um. Der fahrige Blick verriet Angst.
    »Brennt den Hof nieder«, schrie er, »durchkämmt die Gegend! Findet jemanden, der weiß, wo er den Ring versteckt hält!«
    Die Reiter saßen auf, nahmen die Fackeln

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