Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
Schielend starrten sie schon auf die Spitze der Lanze und Mina war die Erste die darauf hin protestierte.
„Ich finde das nicht in Ordnung!“ Fiza hob eine Hand und Claudia hielt weiter inne.
„Es ist nur zu eurem Besten“, betonte sie hart.
„Wenn es angeblich zu unserem Besten ist, warum lernen wir nicht erst etwas anderes, was leichteres zum Beispiel!“ Mina war mehr als wütend, in ihren Ohren rauschte es und das Blut stieg ihr zu schnell in den Kopf.
„Es liegt nicht daran, anscheinend vertraut ihr uns nicht!“ Fiza kam langsam auf sie zu, es wirkte schon fast bedrohlich.
„Ich vertrau der Lanze nicht!“, zischte Mina herausfordernd und starrte Fiza zornig an.
„Claudia gib mir die Lanze!“, es war genau der gleiche Befehlston gewesen, wie der, bei der Verkündung ihres Todes vor einigen Tagen.
„Was habt ihr vor Fiza?“, und Andy legte seine rechte Hand mit an die Lanze und versuchte sie zu stoppen, ihm gefiel die Situation nicht. „Seht ihr das gestopfte Loch an Minas Pullover Fiza?“, seine Augen blickten immer wieder zu Mina hinüber.
„Ich will keine weitere Lanze in ihrer Nähe sehen!“, Jazz und Mina schluckten schwer und waren von seinen starken Worten beeindruckt, doch Fiza schien dies nicht wirklich zu interessieren.
„Ich werde „Der Auserwählten“ zeigen dass sie uns vertrauen kann. Also Claudia überlasse mir die Lanze!“, ohne zu zögern löste Claudia in einem schnellen Schweif Andys griff von der Lanze und überreichte diese Fiza. Andy warf ihr böse Blicke zu und verfluchte die Lanze die sich ihnen nun entgegen stellen würde.
Die Königin wich von Mina zurück und stellte sich meterweit von ihren Schützlingen entfernt auf, dann rief sie Claudia zu, dass sie mit Minas Körper kämpfen solle.
Keiner des kleinen Trupps verstand genau, was dies zu bedeuten hatte. Desto mehr waren sie verschreckt, dass Claudia wirklich mit Minas Körper kämpfte.
Panisch riss Mina ihre Augen auf als Fiza mit ihrer Lanze auf sie zu gelaufen kam. Mina wollte gerade ihre Gabe anwenden da hörte sie in ihrem Ohr, wie Claudia noch mal um ihr Vertrauen bat.
„Wehr dich nicht. Ich werde dir zeigen das du uns Vertrauen kannst“, und so war es auch, Fiza griff mit der Lanze an und wie erwartet nahm sie keine Rücksicht, wie Claudia es zuvor getan hatte.
Fiza drohte und schlug mit der Lanze auf Mina ein, die aber gekonnt blockte und auswich. Andy und Jazz trauten ihren Augen nicht, Minas Hände und Arme machten sich praktisch selbständig und hinterließen bei jeder Bewegung einen undeutlichen Schweif. Es schien als hätte sie Jahre lang nichts anderes ausgeübt.
Mina fühlte sich unbesiegbar, zwar benutzte Claudia sie wie eine Marionette und sie spürte jeden Griff den Claudia tat, aber sie vertraute ihr. Claudia kämpfte für Mina wie eine Löwin und gab alles um sie ja nicht zu enttäuschen, geschweige sie zu verletzten. Die nächsten Minuten kamen ihnen wie eine halbe Ewigkeit vor, Andy und Jazz bangten und hofften, dass es jede Sekunde enden und Mina nichts passieren würde.
„Denkst du es ist eine gute Idee wenn wir eingreifen?“ Jazz flüsterte es nur leise vor sich hin und Andy verstand es natürlich nicht wirklich.
Doch Minas späteres Grinsen war der Auslöser dafür, dass Fiza den Kampf abbrach. Aber nicht weil sie dachte, das Mina sich über sie lustig machte, nein - weil sie sehen konnte wie ihr die Kampfkunst gefiel und sie Claudia blind vertraute. Es machte Fiza glücklich.
„Und immer noch bedenken?“, lächelte die Königin Mina an, die darauf nur den Kopf schüttelte.
„Nein, und wenn ich ehrlich bin, würde ich es gerne noch mal ausprobieren.“
„Ich glaube eure Freunde sollten jetzt etwas in den Genuss kommen“, und Mina musste etwas bedrückt zustimmen, Claudia löste ihren Griff und spielte darauf mit Jazz den Puppenspieler.
Auch sie schien Jahre lang nichts anderes getan zu haben. Jazz brachte sogar kleine Freudenschreie heraus und alle mussten darüber lachen. Auch Andy genoss es, zwar war es Claudia erst unangenehm ihm so nah zu sein und musste des Öfteren an ihren vorgeschriebenen Männerhass denken. Doch Andy war ein Mitglied von Minas Garde und war auch nicht wirklich einer der Männer, die der Stamm verabscheute.
Den größten Teil des Tages trainierten sie so weiter oder wechselten nochmals zu den Blockübungen ohne die Lanze, kurz als die Dämmerung das Dorf heimsuchte beendeten sie das Training.
Ihnen war es nur recht, sie hatten Hunger,
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