Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
ihnen eine große Lehre und am nächsten Tag beschlossen sie, dass dies nicht noch einmal geschehen sollte, schließlich saßen sie im selben Boot.
„Ich weiß, wie du dich innerlich fühlst“, sprach Fiza ruhig, „ aber auf Dauer ist dies auch keine Lösung, ich hätte dich nicht aus der Reserve locken dürfen. Es tut mir leid.“
Mina fand selbst, dass es nicht grade die beste Lösung gewesen war und auch sie entschuldigte sich für ihr Verhalten und erzählte der Königin von dem Gefühl der dunklen Energie.
„Es kam einfach über mich und ich hatte nicht wirklich etwas dagegen!“
26. 11. 2085
Der Tinker den Jenny ritt, war äußerst erschöpft und sie bekam Mitleid mit dem armen Tier.
Er war zu stark beladen und er benötigte dringend eine Pause. Jazz die hinter ihr gesessen hatte war empört, als Jenny an einem kleinen fast zugefrorenen See rasten wollte. Vor ihm lagen Berge und viel Grün war um den See herum gewachsen und boten ihnen guten Sichtschutz. Verschiedene Tannen wuchsen in meterhöhe über ihre Köpfe hinweg und dass mit schneebedeckte Schilf raschelte ganz leicht im Wind.
„Du willst hier eine Pause machen?“ Jazz drehte sich leicht umher und musterte ihre Gegend, zwar gefiel ihr der See und der Rest der Umgebung, aber sie konnte es kaum erwarten wieder im Dorf der Kalyet zurück zukehren. Jenny bereitete ihre Lager vor und verhielt sich still, sie war immer noch ein wenig wütend auf ihren Schützling. Aber Jazz war im Moment ein reines Nervenbündel und konnte sich nicht still verhalten. Kurz danach gab sie es auf.
„Ich finde es nur zum Teil gut, dass wir zurückkehren, es war der Wunsch deiner Freundin.“
Jazz grinste finster.
„Aber ich bin ihre Freundin und ich will ihr beistehen, sie hätte das gleiche für mich getan.
Verstehst du nicht?“
Jenny breitete die beiden Lammfelle auf einem halbwegs trockenen Platz aus und strich mehrere Male darüber. „Sicher verstehe ich es, aber so gesehen bekomme ich tierischen Ärger weil ich zwei Befehle nicht ausgeführt habe“, jetzt war Jazz für einen kurzen Moment still.
„Ich hatte den Befehl dich sicher nach Rem zu bringen und nicht mit dir kurz auszureiten und dich dann wieder sicher zum Dorf zurückzubringen.“
„Aber dennoch warst du der selben Meinung, dass kannst du nicht abstreiten!“, lächelte Jazz triumphierend und zupfte an dem Ende ihrer gewickelten Glückssträhne.
„Du hast selbst gesagt: Blut ist dicker als Wasser!“
„Ich weiß!“, murmelte Jenny und ließ sich die Situation noch ein weiteres mal durch den Kopf gehen.
Wieder konnte sie sehen, wie Claudia hoffnungslos mit dem Kopf schüttelte und sie sich mit einem festen Griff an ihre Schulter krallte. „Das kannst du nicht machen!“ Claudia war fassungslos und erinnerte sie weiter an den Befehl.
„Aber diese Freundschaft ist etwas Besonderes, es hört sich komisch an, aber die beiden brauchen einander. Du hast genau wie wir anderen gesehen, dass Mina bei Fizas Rede nur wie eine leere Hülle da stand. Jazz hat sie die ganze Zeit begleitet und sie hat Recht, sie muss wieder zurück ins Dorf.“
Den darauffolgenden Blick von Jazz würde Jenny auf ewig in Erinnerung bleiben, man sah deutlich, dass in ihm die pure Hoffnung ruhte. Zwar war sie die letzten drei Tage erst nur wütend auf ihre Freundin gewesen, doch langsam verstand sie Mina. Und aus diesem Grund wollte Jazz zurück, sie wollte Mina beweisen, dass sie auf der Reise auf sich und Mina achten konnte. Eine heftige Diskussion zwischen den Zentaurinnen, den Amazonen und den Schützlingen hatte stattgefunden, denn Andy war dafür Jazz ziehen zu lassen. „Sie wird euch eh so lange nerven, bis jemand sie zurück begleitet.“
Zwar fiel es ihm auch schwer Minas Wunsch zu akzeptieren, doch die Freundschaft sollte im Guten enden.
Währenddessen keifte Lu, dass Jazz nicht alle Tassen im Schrank hätte. „Ich finde das nicht gut, ihr habt den Wunsch oder Befehl gehört, Mina wird nachkommen wenn sie ihre Aufgabe erledigt hat.“
Dies war dann auch der Grund der Trennung des Trupps. Jenny konnte sich gegenüber ihren Schwestern und den Zentaurinnen behaupten, schon allein weil Jazz sie dazu anstachelte und ihr wurde zugetragen, Jazz sicher zurück ins Dorf zu bringen.
„Wenn Mina stirbt, sollte sie eigentlich noch die Menschen um sich haben, die sie liebt“, flüsterte sie Claudia ins Ohr.
„Blut ist dicker als Wasser!“, und die Amazone nickte schweren Herzens, zwar würde es bedeuten
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