Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
sie mit Samthandschuhen anfassen würde, wäre Mina selbst nur noch ein Häufchen Elend.
„Hast du dir mal Gedanken gemacht was die Zwillinge und deine Eltern denken?“, druckste Jazz herum, denn bis jetzt, hatten sie noch keine richtige Zeit um darüber nach zu denken.
„Ich vermisse sie“, antwortete Mina leise und rieb sich durch ihr Gesicht.
„Ja, schade dass wir nicht wenigstens einen Brief geschrieben oder angerufen haben.“ Jazz fühlte sich nun äußerst schäbig und hörte Mina weiter zu.
„Du weißt dass uns das Unmengen an Schwierigkeiten eingebracht hätte? Wir werden in Rem gesucht“, nach dem Mina es ausgesprochen hatte, wurde ihnen ganz schlecht. Wenn sie gesucht wurden, würde man ihre Familien aufspüren und sie zum Reden bringen? Oder etwa nicht?
„Was ist wenn Rem noch nicht weiter eingenommen wurde, Mina sie haben dann noch eine Chance.“ Jazz hatte Recht und in Mina stieg ein kleiner Hoffnungsschimmer auf. „Wir werden sie wieder sehen, glaub mir, dass weiß ich.“
Jazz Augen funkelten vor Freude und sie schnaufte leicht eine Haarsträhne beiseite.
„Wenn das hier alles vorbei ist, werde ich ein Buch darüber schreiben, da kannst du einen drauf lassen.“ Mina schüttelte ihren Schopf und fragte wie sie es denn nennen würde. „Hmm, mir wird schon was einfallen, ach es wäre egoistisch. Wir überlegen uns beide etwas.“
Zwei Stunden später wachten endlich auch die Amazonen auf und Nathalie gab nun endlich ihr Geheimnis preis. „Ich habe jemanden getroffen, der uns gerne sehen würde. Sie haben sehr lange auf den heutigen Tag gewartet.“
Sofort schlich sich die Hängebrücke in Jazz Gedächtnis ein und vor lauter Angst, kaute sie auf ihrer Unterlippe herum.
„Du weißt wie lange du unterwegs warst?“ Mina zog eine Augenbraue hoch und Nathalie stritt es nicht ab.
„Aber, es wird euch freuen, dass wir diese Brücke nicht überqueren müssen.“ Jazz freute sich schon fast wie ein Filmstar bei einer Filmverleihung, der eine Auszeichnung für sein Talent erhalten hatte. „Danke!“ Am liebsten hätte sie sich noch auf die Knie geworfen und den Waldboden geküsst, doch sie ließ es. „Wie kommen wir dann rüber Nathalie?“
„Sobald wir bereit sind, auf mein Zeichen erschaffen sie ein Portal, haben sie gesagt. Also seid ihr soweit?“
Was blieb den Mädchen denn schon anderes übrig, Nathalie war eine von ihnen und in diesem Wald herrschte wirklich eine harmonische Atmosphäre.
Deshalb stimmten sie Nathalie mit einem Nicken zu, sie benutzte ihre Gabe um den Himmel zu verdunkeln und erschuf einen kleinen Blitz. Verwundert schauten sich die drei anderen an und waren über das Portal erstaunt, was vor ihnen stürmisch erschien. Um es herum wirbelte ein Kreis von Herbstlaub und sie konnten erkennen, dass auf der anderen Seite der Wald weiter ging und genauso farbenfroh war und die Sonne durch den Wald tänzelte.
Trotzdem rückten Jazz und Mina etwas eng aneinander und gingen Nathalie hinterher. Der erste Schritt durch das Portal fühlte sich kühl und merkwürdig an und bevor Jenny ihnen folgte warf sie dem Wald einen letzten Blick zu.
Das Portal schloss sich nach dem Jenny es betreten hatte und führte die Mädchen in den anderen Teil des Waldes. Dort legte sich wieder die Sonne über ihre Gesichter und ließ die Reise durch das kühle Portal verschwinden.
Ihre Umwelt sah genau wie das andere Waldstück aus, überall die bunten Farben, die den Wald wie einen wertvollen Schatz erstrahlen ließen.
„Habe ich schon mal erwähnt, dass ich diesen Wald liebe?“, flüsterte Jazz irgendwie berührt.
„Liegt vielleicht daran, dass du zu einem wirst?“, und Mina machte leichte Andeutungen über Jazz neuen Unterarm. Sie zog an der Glückssträhne ihrer Freundin und ging weiter.
Diesmal mussten die Mädchen nicht so weit laufen, der letzte Schritt bis zu ihrem Ziel war ein erneutes Meer aus Physalis, deren orangenen Lampions im Wind hin und her schwankten.
Sie marschierten hindurch und folgten einem schmalen Trittweg, der leicht hinab führte. Die nächste Brücke die dann vor ihnen lag, war leicht gebogen, robust und bestand nur aus Ästen und dicken Wurzeln. Darunter plätscherte ein kleiner, klarer Bach und seine herausragenden Steine waren mit Moos überdeckt. Die Brücke führte die Mädchen zu einem kleinen Fleck des Waldes, in dem in der Mitte ein imposanter Pavillon aus unzähligen Ranken aus wilden Weins heran gewachsen war. Nach seinem Aussehen zu urteilen,
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